• Kategorien

  • Archive

  • ANZEIGE: Home » Freizeit und Hobby » Warum Kinder immer Taschengeld erhalten sollten

    Warum Kinder immer Taschengeld erhalten sollten

    Geld

    Viele Kinder und Jugendliche wissen den Wert mancher Sachen einfach nicht zu schätzen. Der Markenpulli wird schnell uncool und teure Spielsachen landen nach kurzer Zeit schon achtlos auf dem Haufen. Experten raten daher, einem Kind möglichst frühzeitig den Umgang mit dem Geld beizubringen.

    Der Umgang mit Taschengeld ist eine wichtige Lektion, um im späteren Erwachsen-Leben die Finanzen im Griff zu haben. So lernen Kinder, was billig und teuer ist und wie schnell Geld verschwindet, wenn es nicht gut eingeteilt wird. Zahlen beweisen, wie wichtig das Erlernen eines verantwortungsvollen Umgangs mit Geld ist. Laut dem Schuldneratlas der Creditreform Boniversum GmbH sind im Jahre 2012 bereits 216.000 Schuldner in Deutschland jünger als 20 Jahre. Die Zahl der Schuldner in der Altersgruppe von 20 bis 29 Jahre ist gegenüber dem Vorjahr sogar um acht Prozent auf 1,56 Millionen Überschuldete gestiegen. Zwar garantiert Taschengeld nicht, dass Jugendliche auch Fehler machen, doch nachweislich sinkt die Anfälligkeit dafür durch ein frühes Taschengeld, wenn die Eltern dabei wichtige Regeln einhalten.

    Konsequent den Taschengeldbetrag beibehalten und Regeln setzen

    Früh übt sich: Sobald Kinder anfangen zu rechnen, also im Alter von vier bis fünf Jahren, sollte bereits Taschengeld gezahlt werden. In diesem Alter reichen 50 Cent die Woche, um sich zum Beispiel ein Eis oder etwas Süßes zu finanzieren. Danach sollten die Beträge langsam steigen. Im Schulalter sollte das Taschengeld bereits bei 2 Euro die Woche liegen. Experten empfehlen im Alter von zehn Jahren monatlich rund 14 Euro zu zahlen. Geld für Kleidungen können die Eltern beispielsweise in eine Spardose stecken. Im Geschäft kann das Kind sich dann frei entscheiden, ob es eine teure Markenjeans kauft oder stattdessen lieber eine günstigere Hose und einen dazu passenden Pulli.

    Die deutschen Jugendämter empfehlen die folgenden Taschengeldsummen:

    Alter “ “ “ “ “ “ “ “ “Taschengeld
    4 – 5 Jahre “ “ “ 50 Cent wöchentlich
    6 – 7 Jahre “ “ “ 2 Euro wöchentlich
    8 – 9 Jahre “ “ “ 3 Euro wöchentlich
    10 -11 Jahre “ “14 bis 16 Euro monatlich
    12 -13 Jahre “ “20 bis 22 Euro monatlich
    14 -15 Jahre “ “25 bis 30 Euro monatlich
    16 -17 Jahre “ “35 bis 45 Euro monatlich
    18 Jahre “ “ “ “ “ 70 Euro monatlich

    Die Höhe des Taschengeldes muss an klare Regeln zur Verwendung gekoppelt sein. So kann man beispielsweise vereinbaren, dass zwar die Eltern für die Anschaffung der Schulsachen verantwortlich sind, der Nachwuchs diese aber aus der eigenen Tasche ersetzen muss, wenn etwas verloren geht. Um für größere Wünsche sparen zu können, sollte das Taschengeld großzügig bemessen werden.

    Der Lerneffekt erfolgt nur dann, wenn Eltern auf eine regelmäßige und pünktliche Auszahlung des Taschengeldes achten und dieses nicht erst auf Aufforderung durch die Kleinen zahlen. Taschengeld sollte niemals als Bestrafung oder Belohnung eingesetzt werden. Ist das Taschengeld bereits ausgegeben, sollten Eltern unbedingt konsequent bleiben und “nicht auch nur ausnahmsweise etwas dazu zahlen. Denn so lernt kein Kind auf Dauer, die Verantwortung für seine eigenen Ausgaben zu übernehmen.

    Um den richtigen Umgang mit Geld zu erlernen, müssen Eltern mit ihren Kindern stets offen über die Einnahmen und Ausgaben des eigenen Haushalts sprechen. Ein Gespür für die notwendigen Ausgaben erhalten Kindern, wenn ihre Eltern sie öfters zum Einkaufen mitnehmen und ihnen zeigen, wie man dabei sparen kann. Auch können Kinder stets mit einbezogen werden, wenn größere Anschaffungen geplant sind. Die Einnahmen der Familie sollten den Kindern ebenfalls bekannt sein, denn oftmals haben diese keine Vorstellungen, wie hoch der monatliche Netto-Verdienst ist.

    Ab einem Alter von acht Jahren können Kinder noch zusätzlich zum Taschengeld auch ein Sparbuch erhalten. Da die Verzinsung dort nicht so hoch ist, sind Tagesgeldkonten für Kinder und Jugendliche eine sinnvolle Alternative. So können Kinder die ersten Erfahrungen mit Zinsen und indirekten Geldformen sammeln. Größere Geldbeträge sollten immer auf das Konto eingezahlt werden. Denn so sammelt der Nachwuchs gleichzeitig Erfahrungen in puncto Buchführung. Ab ca. 14 Jahren kann die Auszahlung des Taschengeldes auch auf ein Girokonto erfolgen.