Salz im Nudelwasser, Majoran an den Bratkartoffeln und Vanille in der Quarktorte: wir Erwachsenen würzen unser Essen ganz selbstverständlich und machen uns keine großen Gedanken darüber. Doch wie sieht es aus, wenn Kinder mit am Tisch sitzen? Schaden ihnen gewürzte Speisen und ab welchem Alter darf man Salz & Co überhaupt verwenden, wenn man für den Nachwuchs kocht?
Die erste Beikost – bitte ohne Gewürze
Früher oder später kommt der Zeitpunkt, an dem das Baby die erste Beikost zu sich nimmt. Durch das Stillen ist es an einen leicht süßlichen Geschmack der Milch gewöhnt und je nach dem, was Mama gegessen hat, variierte dieser etwas. Wenn Erwachsene nun den ersten Brei kosten, werden sie feststellen, dass dieser ziemlich lasch schmeckt. Und in der Tat ist die Beikost in den ersten Wochen nicht gewürzt. Wie in diesem Artikel zu lesen ist, hat das vor allem zwei Gründe. Zum einem wäre der noch empfindliche Magen-Darm-Trakt damit ziemlich überfordert und zum anderem sollen die Kleinen die neuen Lebensmittel erst einmal pur kennenlernen. Immer mehr Hersteller von Babygläschen wissen das und bieten daher ihre Produkte für die erste Beikost ohne Gewürze an. Wenn Sie selbst kochen möchten, dann wiederstehen Sie bitte der Versuchung zum Salzstreuer zu greifen – Ihr Kleines ist noch kein Gourmet und kann getrost noch einige Zeit auf Gewürze verzichten.
Ab dem 8. Monat – geringe Mengen an bestimmten Gewürzen erlaubt
Wenn sich das Baby an die Beikost gewöhnt hat, dann kann mit Beginn des 8. Monats langsam angefangen werden, die Nahrung zu verfeinern. Eltern können dann zum Beispiel milden Paprika, Muskatnuss, Knoblauch, Vanille oder Zimt zugeben. Mit verschiedenen Kräutern, wie etwa Petersilie, Basilikum, Oregano oder Rosmarin lässt sich ebenfalls experimentieren. Wichtig: verwenden Sie Gewürze für Ihr Kind stets nur in sehr geringen Mengen. Zu hoch dosiert können sie dem Nachwuchs schaden und beispielsweise zu schmerzhaften Koliken führen. Es ist ratsam, im gesamten ersten Lebensjahr Ihres Kindes komplett auf Salz zu verzichten. Es besteht aus Natrium und Chlorid und die noch nicht gänzlich ausgereiften Organe haben Probleme bei dessen Verwertung. Möchten Sie Kartoffeln trotzdem würzen, dann können Sie dafür gern etwas Liebstöckel nehmen.
Gewürze haben verschiedene Wirkungen
Gewürze verfeinern nicht nur die Nahrung, sondern haben auch jeweils eine ganz bestimmte Wirkung auf den Körper. Anis kann beispielsweise Bauchkrämpfe lösen und Zimt senkt die Insulinausschüttung. Brennnessel wirkt entwässernd und Petersilie löst den Schleim bei Husten. In kleinen Mengen können Gewürze und Kräuter aber stets ohne Bedenken verwendet werden. Manche Kinder (und auch Erwachsene) reagieren auf verschiedene Gewürze überempfindlich. Um mögliche Unverträglichkeiten rechtzeitig zu bemerken, sollte stets immer erst ein Gewürz für mehrere Tage probiert werden, bevor ein Neues dazu kommt.
Fertige Produkte – bitte genau hinschauen!
Ob Kartoffelsuppe, Joghurt, Wurst oder Pudding – viele Produkte, welche uns im Supermarkt angeboten werden, strotzen nur so von diversen Gewürzen und/oder Zucker beziehungsweise Zuckeraustauschstoffen. Die kleinen Leckermäulchen lieben natürlich meist den Inhalt der in Bechern oder Flaschen abgefüllten Lebensmittel. Doch wirklich gesund sind diese leider selten. Doch zum Glück lassen sich viele Dinge auch zuhause in der eigenen Küche kreieren. Kochen Sie doch mal wieder selbst und zaubern Sie anschließend ein leckeres Dessert aus Naturjoghurt und frischen Früchten. Sie können genau die Gewürze verwenden, die Sie und Ihr Nachwuchs mögen. Übrigens: Zimt, Vanille oder etwas abgeriebene Orangenschale (von einer Biofrucht!) mögen viele Kids besonders gern an ihrem Nachtisch. Und tauschen Sie sich ruhig mit anderen Eltern über verschiedene Rezepte aus. Sie werden sehen: selbst Kochen und Backen ist spannend und Ihrem Nachwuchs schmeckt es garantiert.
Fazit: Gewürze können unser Essen verfeinern. Sie sollten jedoch besonders bei Kindern stets mit Bedacht eingesetzt werden. Hier gilt das Motto: „Weniger ist mehr!“. Und wir Erwachsenen können ja jederzeit nachwürzen.