Oftmals häufen sich Asthma-Symptome unter Kindern zu Schulbeginn. Bisher wurde angenommen, dass die Stärke und Häufigkeit der Beschwerden unter Schulkindern von der Luftqualität des Schulgebiets abhängig ist. Eine aktuelle Studie aus Texas stellt nun einen Zusammenhang mit saisonal bedingten Erkältungswellen her.
Asthmakranke Kinder sind nach Schulferien besonders gefährdet
In der Untersuchung zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen dem Schulkalender bzw. Schulbeginn und der Krankenhaus-Einlieferungsrate bei Asthma Beschwerden. Dabei ließ sich dieses Phänomen vor allem auf die vorherrschenden Erkältungswellen zurückführen.
Luftwerte um die Schulgebäude konnten als Ursache ausgeschlossen werden. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass die beachteten Städte zu weit auseinander liegen, so dass ein
 Peak durch Luftverschmutzung in einer Stadt durch Mittelwerte aller nicht erkennbar ist.
Untersuchung von 66.000 Patientenfällen
Über einen Zeitraum von sieben Jahren beobachteten die Forscher 66.000 Asthma-Patienten in acht großen texanischen Städten. Zu der Gruppe gehörten sowohl Erwachsene als auch Kinder.
Als exogene Faktoren für die Verschlimmerung der Symptome kommen Grippe, Erkältungen, Feinstaubkonzentration in der Luft und Ozonwerte in Betracht. Diese Werte wurden ebenfalls erhoben. Grippeviren beziehungsweise grassierende Influenza wurden statistisch erfasst, sowohl in seiner Ausbreitung als auch als zeitliche Variable. Gleichzeitig wurde die Erkältungszeit mithilfe des Schulkalenders eingegrenzt – bekanntermaßen ist diese unter anderem nach der Ferienzeit vorzufinden.
Zur Bestimmung der Hochzeiten für Asthmaanfälle, zogen die Forscher die Asthma bedingte Einlieferungsrate in die Krankenhäuser der acht Städte hinzu. Wie das Fachjournal PNAS berichtet, setzte ein mathematisches Modell in einer Computersimulation die quantitativen Daten in Beziehung und es wurden Kontrollläufe durchgeführt, auf der Suche nach dem oder den exogenen Faktoren, die den Anstieg der Asthma bedingten Krankenhauseinlieferungen erklären.
Erkältungsviren und ein Immunsystem im Ferienmodus
Während der Schulferien sinkt die Zahl möglicher erregerinfizierter Kontaktpersonen der Kinder. Dadurch wird ihr Immunsystem weniger gefordert und fährt herunter. Mit dem ersten Schultag nach den Ferien erhöht sich die Zahl
der Kontaktpersonen exponentiell. Während der Ferien liegt die Ansteckungsgefahr für Kinder etwa 45 % niedriger als zur Schulzeit.
Durch das schwächere Immunsystem stecken sich die Kinder schnell mit einer Erkältung an. Und die Erkältung
sowie andere Erreger viraler Atemwegsinfektionen verschlimmern in Folge die Asthmabeschwerden. Die Symptome treten entweder stärker, öfter oder kombiniert auf.
Typische Asthma Symptome
Der Mediziner unterscheidet die Beschwerden von Asthmatikern in unkontrolliertes, teilweise
kontrolliertes und kontrolliertes Asthma. Durch eine
Erkältung oder Grippe können die Symptome einen stärkeren Grad der Krankheit erreichen, so dass ein Krankenhausaufenthalt notwendig werden kann. Typische Beschwerden von Asthmatikern sind:
- Engegefühl in der Brust
- Herzrasen
- Angstzustände
- Unruhe
- Kurzatmigkeit (bei kleinsten Anstrengungen)
- Blaue Lippen (durch akuten Sauerstoffmangel)
Es müssen nicht
alle Ausprägungen auftreten, ein Anfall führt aber immer zu einem Erschöpfungszustand. Viele
Patienten leiden zusätzlich unter schlechtem Schlaf.
Ursache ist eine Kette von Reaktionen. Der Patient hat Schwierigkeiten, auszuatmen. Dabei entsteht
ein Sauerstoffmangel, der vom Körper versucht wird zu kompensieren, indem er immer schneller und
tiefer nach Luft schnappt. Die Lungenbläschen gelangen an ihre Grenzen und werden überbläht.
Diesen Mechanismus empfindet der Patient als Erstickungsangst.
Medikamente, Aufklärungskampagnen und Immunaufbaukuren
Das Wissen um den Zusammenhang von Erkältung und Asthmaanfällen sowie der zeitlichen Komponente können Schutzmaßnahmen erarbeitet werden. Es ist denkbar, an Schulen Präventionskampagnen ins Leben zu rufen, bei denen die Kinder lernen,
sich vor Ansteckungen zu schützen. Hygiene-Maßnahmen sind der erste Schritt. Einige Ärzte ziehen auf Basis der Erkenntnisse auch die Verabreichung präventiver Medikamente in Betracht. Ebenfalls kann eine Aufbaukur des Immunsystems vor Schulbeginn eine präventive Möglichkeit darstellen.