Alle Eltern wünschen sich, ihre Kinder zu glücklichen und verantwortungsvollen Menschen zu erziehen. Auf welche Art und Weise dies geschehen soll, bleibt ein gesellschaftliches Streitthema. In so manchen Situationen wünschen sich Väter und Mütter einen Kopfhörer im Ohr, über den eine „Supernanny“ die ideale Erziehungsmethode verrät. Doch gibt es wirklich den einen goldenen Erziehungsstil?
Über fehlende Großfamilien, Wertewandel und Unsicherheiten in der Kindererziehung
Die Strukturen einer Großfamilie ermöglichten es früher, auf unterschiedliche Erfahrungen und diverses Wissen zurückzugreifen. Damals wurde die Erziehungsarbeit nicht nur von den Eltern geleistet. Heute sind viele Eltern selbst Einzelkinder und können lediglich auf die eigenen Erfahrungen und die Erziehungsmethoden ihrer Eltern zurückblicken. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Auffassung von guter Erziehung von Generation zu Generation ständig wandelt. Mütter und Väter suchen daher vielfach den Austausch mit anderen Eltern in Foren, lesen interessiert in Magazinen. Derer gibt es bereits einige, die sich speziell an Frauen, Eltern oder Schwangere richten. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, ist mit papa online“jetzt das erste“Magazin gestartet, das sich speziell an Väter richtet. Damit wird eine Lücke in der Zielgruppe für Eltern-Beratung geschlossen. Angst vor falschen Entscheidungen haben Eltern heute wie damals und auch die Fehler ihrer Elterngeneration möchten sie unbedingt vermeiden. So kommt es, dass viele Unsicherheiten rund um den Umgang mit Kindern zu inkonsequenten oder auch dogmatischen Erziehungsmethoden führen. Experten raten jedoch, den goldenen Mittelweg zu finden.
Klare Regeln, Bauchentscheidungen und Flexibilität: Wie passt das zusammen?
Positiv bleibt zu betrachten, dass sich das Rollenverständnis über die Jahrzehnte stark gewandelt hat. Eltern haben oftmals nur noch ein bis zwei Kinder, denen sie dementsprechend ihre volle Aufmerksamkeit widmen. Während die einen ihr Kind zu jedem Förderkurs anmelden, bauen die anderen auf permanente Gelassenheit. Dabei haben sowohl eine gute Intuition als auch klare Regeln und Disziplin ihren Platz in der Kindererziehung. Vielfach mischen Mütter und Väter altbekannte Erziehungsstile wie die autoritäre Erziehung, Lassez faire oder die demokratische Erziehung miteinander. Der Vorteil: sie picken sich die Rosinen aus jeder einzelnen Methode und wenden sie situationsbedingt an. Dies erfordert zwar Flexibilität, doch die meisten Mütter und Väter fahren sehr gut mit dieser Herangehensweise. Ein Großteil der modernen Erziehungsarbeit unterscheidet sich nicht von früheren. Kinder orientieren sich an ihren Eltern, die nach wie vor eine Vorbildrolle einnehmen. Sie imitieren ihre Mütter und Väter und eignen sich dadurch sehr viele Fähigkeiten bzw. Eigenschaften an, die ihnen im späteren Erwachsenenleben zugutekommen. Gegenseitige Wertschätzung und ein respektvoller Umgang sowie Wärme und Geborgenheit, aber auch Disziplin und Sicherheit in Form von klaren Regeln bilden heute oftmals die Basis einer erfolgreichen Kindererziehung.
Fazit: Viele Eltern fühlen sich in der Kindererziehung unsicher und wünschten sich ein eindeutiges Handbuch, wie sie ihren Nachwuchs zu verantwortungsvollen und glücklichen Erwachsenen heranziehen. Doch eine goldene Regel für die richtige Kindererziehung gab es weder früher, noch heute, noch wird es sie in der Zukunft geben. Oftmals hilft es, eine gesunde Mischung als altbekannten Erziehungsmethoden, Intuition und Offenheit für Neues auszuprobieren.