Der erste Zahn ist ein kleines Wunder. Eher selten kommen Babys bereits mit einem oder mehreren Zähnen zur Welt, meist tritt das kleine Zahnwunder zwischen dem fünften und achten Monat ein. Und nach und nach folgt Zähnchen um Zähnchen. Im Laufe des zweiten Lebensjahres ist das Werk vollendet: 20 Milchzähne strahlen im Mund des Kleinkindes. Und diese verdienen beste Pflege, da sie der Grundstein für die möglichst gesunden und leistungsstarken „Erwachsenenzähne“ sind.
Wann beginnt die Zahnhygiene?
Bereits in der Phase des Säugens an der mütterlichen Brust und des Fläschchens gilt es, allzu ausgedehntes Nuckeln über die Nahrungsgabe hinaus zu vermeiden. Das Dauernuckeln am Fläschchen wird als Nuckelflaschensyndrom bezeichnet und gilt als Verursacher kindlicher Karieserkrankungen. In die gleiche Kategorie fällt häufiges und ausuferndes Stillen. Bei beiden Vorgängen leistet der intensive Kontakt mit der zuckerhaltigen Nahrung der Karieserkrankung Vorschub. Die statistischen Erhebungen sagen, dass bereits jedes zehnte Kleinkind an Karies leidet. Der Schaden wird besonders groß, wenn kohlehydrathaltige oder säurehaltige Flüssigkeiten gegeben werden. Dazu gehören Milch, Fruchtsäfte und gesüßter Tee. Wird das Kleinkind im zweiten Lebenshalbjahr an eine Tasse oder einen Becher gewöhnt, kann das Nuckelflaschensyndrom keinen Schaden anrichten. Hierbei ist eine gleichzeitige Abgewöhnung von Nuckel und Fläschchen eher kontraproduktiv. Eine nacheinander erfolgende Abgewöhnung hingegen zeigt bessere Erfolge.
Was gehört zur Zahnhygiene des Kleinkindes?
Es sind die wohlbekannten Accessoires wie Zahnbürste, Zahncreme und Becher. Kinderzahnbürsten haben dabei eine kompaktere Form als Erwachsenenzahnbürsten. Auch elektrische Kinderzahnbürsten kommen durchaus infrage. Die Zahncremes für Kinder verfügen über einen eher zarten, süßlichen Geschmack und werden dadurch von den Kleinen gern genommen. Wer Zweifel bei der Auswahl der kindgerechten Zahncreme hat, fragt am besten beim Kinderarzt, Zahnarzt oder in der Apotheke nach dem geeigneten Produkt.
Selbst Zahnseide gehört spätestens dann zur kindlichen Zahnhygiene, wenn das Kleinkind über seine 20 Milchzähne verfügt. Der Zahnputzvorgang gehört zum morgendlichen und abendlichen Reinigungsritual. Schritt für Schritt wird das Kleinkind spielerisch damit vertraut gemacht. Vormachen – Nachmachen lassen – Unterstützung geben: So lautet die Erfolgsformel! Geduld, Konsequenz und spielerisches Vermitteln machen den zahnhygienischen Vorgang auf diese Weise nach einiger Zeit zur Routine.
Wann ist der Zeitpunkt für den ersten Zahnarztbesuch?
Der erste Kontakt mit dem Zahnarzt hinterlässt bei den Kleinen einen bleibenden Eindruck. Bewährt hat sich die Mitnahme des Kleinkindes im Rahmen des elterlichen Zahnarztbesuches. Erlebt das Kind Mama oder Papa bei einem vollkommen entspannten Besuch in der Praxis, wird es in den meisten Fällen später ähnlich reagieren. Eltern sollten darauf achten, einen Zahnarzt mit moderner Dentaltechnik auszuwählen, denn heutzutage gibt es bereits hochtechnische und sehr schonende Geräte, welche bei eventuell notwendigen Behandlungen kaum mehr Schmerzen verursachen. Ab dem dritten Lebensjahr gehört der halbjährliche Zahnarztbesuch zum regulären Termin. Manche Kleinkinder benötigen dabei etwas mehr Zeit, um sich an den Praxisbesuch zu gewöhnen. Dann helfen Geduld und wiederholte Versuche. Alternativ kann es sich auch lohnen, sowohl den langjährigen Familienzahnarzt als auch einen speziellen Kinderzahnarzt zu testen, denn diese sind gezielt auf den Umgang mit kleinen Kindern oder sogar Angstpatienten geschult.
Tipps zur Zahnhygiene bei Kleinkindern
Frühestens 15 Minuten nach der Mahlzeit beginnt die ideale Phase für das Zähneputzen. Lediglich morgens kann das Putzen vor dem Frühstück erfolgen.
Häufiges Naschen zwischendurch erhöht die Kariesgefahr. Dadurch wird der Schutzeffekt des Speichels stark eingeschränkt.
Zahnbürsten für Kleinkinder sollten häufiger ausgetauscht werden als Zahnbürsten für Erwachsene, denn die Kleinen knautschen gern auf der Zahnbürste herum. Sind die Borsten einmal verbogen, tun die Bürsten ihr Werk nicht mehr.
Geputzt werden übrigens immer die Kauflächen, die Außenflächen und die Innenflächen. Wird Hilfe von Mama und Papa benötigt und akzeptiert, sollte diese in keinem Fall verwehrt werden. Es braucht schon ein wenig Geduld, bis Routine eintritt, dafür sollte Verständnis gezeigt werden.
Bildquelle: https://www.pexels.com/photo/blond-haired-girl-wearing-pink-knitted-cap-48789/