Computer, soziale Netzwerke und Online-Spiele sind aus dem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken. Fast 100 Prozent der Kinder ab 10 Jahren spielen in ihrer Freizeit regelmäßig Computerspiele. Knapp 50 Prozent sind auf sozialen Netzwerken aktiv. Das zeigt eine Studie von Bitkom. Auch in der Schule gehört die Mediennutzung zur Normalität. Der regelmäßige Gebrauch im Alltag macht es nötig, Kindern schon frühzeitig einen verantwortungsbewussten und gesunden Umgang mit dem Computer mit auf den Weg zu geben.
Der Reiz, der vom Bildschirm ausgeht, ist groß. Besonders auf Kleinkinder, die das blinkende Gerät meist noch nicht einordnen können, übt es eine große Faszination aus. Generell gilt, dass Kinder den Umgang mit der digitalen Welt nur erlernen, wenn sie mit den Medien umgehen dürfen. Ein Verbot bringt daher erst einmal gar nichts. Dadurch wird das Objekt der Begierde nur interessanter. Sozialpädagogin Katja Saalfrank erklärt: „Kinder lernen nur über Erfahrung. Wenn sie Kopfschmerzen bekommen, schlecht abschalten und einschlafen können, gehört das zum Lernprozess dazu. Die Aufgabe für uns Eltern ist, immer mit den Kindern in Kontakt zu bleiben und sie zu begleiten.“ Bestimmte Regeln, ab welchem Alter Kinder wie lange die Geräte nutzen sollten, gibt es nicht. Experten empfehlen jedoch:
- Unter 3 Jahren: Am besten gar nicht
- Unter 5 Jahren: Nicht länger als 30 Minuten am Tag
- Bis 9 Jahre: Nicht länger als 45 Minuten am Tag
- Ab 10 Jahren: Ca. 9 Stunden in der Woche
Gemeinsam die digitale Welt entdecken
Besonders wichtig ist es, die digitale Welt gemeinsam mit den Kindern zu erkunden. Dafür müssen sich Eltern klar positionieren und sich selbst mit digitalen Medien beschäftigen. Nur so kann dem Kind authentisch Wissen vermittelt werden. Überwachungs-Tools sind eher nicht zu empfehlen. Viel eher sollte man seinem Kind vertrauen und ihm die digitale Welt erklären. Kinder müssen über Gefahren aufgeklärt werden und über etwaige Konsequenzen, die sie erwarten könnten.
Eine mögliche Regelung über die Nutzung von Medien im Alltag ist es, eine tägliche oder wöchentliche Zeitbegrenzung einzuführen, die nicht überschritten werden darf. So kann der Konsum der Kinder im Auge behalten werden.
Lern-Software und Spiele
Viele Computerspiele und Apps auf dem Smartphone sind mittlerweile auf Kinder ausgelegt. Lern-Softwares zum Beispiel können durchaus hilfreich sein und die Kinder zum Lernen neuer Dinge motivieren. Die Nutzung von altersgerechten Spielen garantiert, dass die Kinder, zumindest über die Spiele selbst, nicht mit Themen in Berührung kommen, die sie überfordern oder ihnen Angst macht. Wichtig ist es, dass die Spiele einen Mehrwert haben und das Kind fordern. Auch sollten sie den Interessen der Kinder gerecht werden. Spiele gibt es in allen möglichen Kategorien und für verschiedene Zielgruppen. Zum Bespiel werden immer mehr Spiele entwickelt, die besonders das Interesse von Mädchen wecken sollen. Schlüsselthemen sind hier oft Tiere, Freundschaften oder Mode.
Allgemein ist es für Eltern zu empfehlen, offen mit ihren Kindern über Medien zu sprechen und sie gemeinsam auszuprobieren. Trotzdem sollte auch eine gewisse Kontrolle gegeben sein, damit das Kind einen verantwortungsbewussten Umgang erlernt.
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