Eines sei diesem Artikel voran gestellt: Die private Unfallversicherung gehört sicher nicht zu den wichtigsten Versicherungen, und dennoch hat sie ihre volle Berechtigung auf dem Versicherungsmarkt. Denn nur sie schließt die Lücke, die die gesetzliche Unfallversicherung hinterlässt. Wir geben hilfreiche Tipps und erklären Ihnen, für wen sich die die private Risikoabdeckung tatsächlich lohnt.
Für wen empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Unfallversicherung?
Das am häufigsten genannte Argument, dass zunächst gegen die private Unfallversicherung spricht, ist die gesetzliche Unfallversicherung. Sie springt in allen Versicherungsfällen ein, die während der Arbeitszeit entstehen. Doch bei genauerer Betrachtung der Statistiken wird schnell klar: die meisten Unfälle, genauergenommen mehr als zwei Drittel, geschehen in der Freizeit. Desweiteren weisen die Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung oftmals große Lücken auf. Das Nachsehen haben diejenigen, die nicht in der gesetzlichen Unfallversicherung einen Anker finden. Besonders Freiberufler, Hausfrauen und -männer, Kinder und Jugendliche, welche nachvollziehbarer Weise nicht aufgrund ihres Berufes versichert sind, sowie Senioren sollten auf eine private Unfallversicherung nicht verzichten. Hinzu kommen die Risikopersonen, zu denen in erster Linie Motoradfahrer, aber auch Mountainbike- bzw. Rennradfahrer, Kitesurfer“ und so weiter zählen.
Tipp:“““ Manche Versicherer schließen Unfälle, die durch gefährliche Freizeitaktivitäten verursacht werden, aus. Es lohnt sich in jedem Fall, die Versicherungsbedingungen dahingehend detailliert zu prüfen.
Progression, Gliedertaxe, Voll- und Grundinvalidität – was verbirgt sich hinter diesen Begriffen?
Private Unfallversicherungen decken das Risiko schwerer Unfälle mit anschließender Behinderung ab. Daher bleibt die bedeutendste Leistung der Versicherung die Kapitalzahlung im Schadensfall. Die Grundinvalidität gibt den Betrag an, den der Versicherte erhält, wenn er aufgrund eines Versicherungsfalles dauerhaft invalide bleibt. Die Progression indes gibt an, wie viel Prozent der Grundinvaliditätssumme der Versicherungsnehmer abhängig vom Grad der Behinderung erhält. Der letztendliche Betrag wird als Vollinvaliditätssumme bezeichnet. Die Gliedertaxe wiederum gibt an, wie viel Geld der Geschädigte für den Funktionsverlust eines Körperteils erhalten wird.
Ein Beispiel:
Grundinvalidität 200.000 € x Progression 225 % = Vollinvaliditätssumme 450.000 €
Weitere wichtige Tipps für den Abschluss einer privaten Unfallversicherung:
- Die Grundinvalidität sollte bei mindestens 150.000 €, besser bei 200.000 € liegen bzw. bei höheren Einkommen das Dreifache des Grundeinkommens betragen.
- Gute Versicherer zahlen bereits bei 1 % Invalidität.
- Die Progression sollte bei mindestens 225 % liegen, besser aber bei 350 %
- Schließen Sie keine Tarife mit Prämienrückzahlung ab. Die Beitragszahlungen sind oft deutlich höher und die Zinserträge äußerst mager.
- Sehr gute Versicherungen mindern die Leistungszahlung erst, wenn eine Erkrankung von mindestens 50 % den Unfall verursacht hat.
- Ebenfalls präsentiert sich ein guter Versicherer dadurch, dass er etwa Herzinfarkte, Schlaganfälle, Infektionen und Insektenstiche als auch Unfälle durch Eigenbewegung in seinen Tarifen inkludiert.
- Ausgezeichnete Tarife haben das Eintreten für eine Invalidität nach einem Unfall von 12 auf 18 Monate erhöht.
- Personen mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung können die Versicherungssummen für ihre private Unfallversicherung niedriger kalkulieren.
Fazit: Die private Unfallversicherung schließt die Lücke, welche die gesetzliche Unfallversicherung hinterlässt. Besonders Kinder und Jugendliche, sowie Freiberufler, Risikopersonen und Senioren sollten sich über den Abschluss einer solchen Versicherung Gedanken machen. In jedem Fall müssen die oft sehr komplizierten Policen detailliert unter Lupe genommen werden, um spätere Fallstricke zu vermeiden.