Sind Sie auch dabei, nach jeder Mahlzeit die Nudeln vom Boden zu kratzen oder den Kartoffelbrei vom Tischbein zu wischen? Herzlichen Glückwunsch. Wahrscheinlich bemühen Sie sich gerade, Ihrem Kleinkind das saubere Essen zu vermitteln. Trösten Sie sich. Es geht wirklich allen Eltern so. Doch nicht nur Mütter und Väter brauchen sehr viel Geduld in dieser Angelegenheit, auch für die Kinder ist es ein langer Lernprozess. So unterstützen Sie Ihr Kleines beim sauberen Essen:
Grundvoraussetzung: gemeinsame Mahlzeiten
Kinder lernen durch Nachahmung. Sie sind sozusagen das Vorbild, bei dem es sich sauberes Essen abschaut. Auch wenn es der Alltag manchmal nur schwer zulässt, mindestens eine gemeinsame Mahlzeit sollten Sie mit Ihrem Wonneproppen gemeinsam einnehmen. In aller Regel beginnen Kinder bereits mit 15 Monaten, einen Löffel gezielt zum Mund zu führen. Ab diesem Zeitpunkt erlaubt es ihre Motorik erst. Dann empfiehlt sich ein praktisches Kinderbesteck. Mit etwa zwei Jahren nutzen die Kleinen sogar schon etwas unbeholfen Messer zum ersten schmieren von Butter aufs Brot oder die Gabel zum spaßigen Anpiksen von Kartoffeln oder Nudeln. Sorgen Sie dafür, dass während der Mahlzeiten Ihr Kind nicht von äußeren Einflüssen wie dem Radio, dem TV oder Spielzeug abgelenkt wird. Eine entspannte Atmosphäre, setzt Junior nicht unnötig unter Zeitdruck. Dafür geben jedoch feste Essenszeiten dem Nachwuchs Struktur im Alltag.
Manieren ganz selbstverständlich erlernen
Verabschieden Sie sich von dem Gedanken, Ihr Kind würde binnen kurzer Zeit das saubere Essen erlernen. Dies ist ein langer Lernprozess, für welchen das Kind sowohl die “motorischen als auch kognitiven Voraussetzungen benötigt. Dennoch wird Ihr Kleines nach und nach in das Prozedere hineinwachsen. Bis dahin wird es viel lieber hin und wieder mit den Fingern ins Essen greifen, weil es schließlich weitaus einfacher ist, als das Besteck zu handhaben und es sich gleichzeitig so schön anfühlt. Ermutigen Sie es trotzdem immer wieder, zu Löffel und Gabel zu greifen. Gestalten Sie außerdem den Tisch einladend und lassen Sie es zu, dass Ihr Wonneproppen sowohl beim Tischdecken als auch beim Abräumen behilflich ist. Die Wörtchen „Bitte“ und „Danke“ gehören obligatorisch ins Repertoire der Tischgespräche. Die altmodische Sitte bei Tisch, erst mit der Mahlzeit zu beginnen, wenn alle anwesend sind, ist auch heute noch aktuell. Ihr Kind wird es Ihnen später danken, denn dies ist eine hervorragende Übung, das Warten zu trainieren.
Tipp: Zwingen Sie Ihr Kind nicht, Speisen die es tatsächlich nicht mag, zu essen. Bieten Sie sie dennoch Ihrer Tochter oder dem Sohn immer wieder einmal an. Die Geschmacksvorlieben der Heranwachsenden ändern sich im Laufe ihrer Kindheit und werden nicht selten von außen beeinflusst.
Fazit: Erlauben Sie Ihrem Kind, in Eigenregie das saubere Essen zu trainieren. Ein Kinderbesteck mit breitem Griff unterstützt es dabei. Greifen Sie Ihrem Sprössling außerdem unter die Arme, indem Sie ihm die bestmöglichen Voraussetzungen liefern. Dazu gehören vor allem gemeinsame Mahlzeiten, bei denen das Kind durch Nachahmung lernt. Das Erlernen des sauberen Essens dauert sehr lange und erfordert von allen Beteiligten ein gutes Stück Gelassenheit und sehr viel Geduld.