In Deutschland gibt es nach Schätzungen zwischen 130 000 und 200 000 Kita-Plätze zu wenig. Problematisch wird dies aufgrund eines Rechtsanspruchs, der demnächst in Kraft tritt, nach dem jedes Kind einen Anspruch auf einen solchen Platz hat. Aber Bundesfamilienministerin Kristin Schröder (CDU) hat eine Lösung dafür – das Betreuungsgeld ist aber nicht involviert.
Die „Passauer Neue Presse“ zitiert aus Schröders Zehn-Punkte-Programm, Gemeinden und Träger haben „Probleme, die für Ausbau und Betrieb einer bedarfsgerechten örtlichen Kinderbetreuung notwendigen Ausgaben zu stemmen“. Dieses Programm soll am heutigen Mittwoch vorgestellt werden. Das Familienministerium will für den Kita-Ausbau 350 Millionen Euro in die Handnehmen, die Kommunen und Träger beim Aufbau unterstützen sollen. Dies soll den Punkt mit den finanziellen Engpässen vor Ort aus dem Spiel nehmen. Des Weiteren sollen Personalkostenzuschüsse für Tagesmütter und -väter die Hemmschwelle herabsetzen.
Mit dem Vorhaben sind aber nicht alle zufrieden. Unicef Deutschland und der Deutsche Kinderschutzbund halten von den Plänen überhaupt nichts. Der Unicef-Geschäftsführer Christian Schneider sagte der „Passauer Neuen Presse“, dass man eher die Prioritäten auf die Förderung benachteiligter Kinder setzen muss, bevor man die Kluft zwischen Kindern in Deutschland noch weiter vergrößert.
Der Rechtsanspruch auf ein staatlich gefördertes Betreuungsangebot tritt am 1. August 2013 in Kraft. Da dies aber nicht für jede Stadt und jedes Kind umzusetzen sei, fordert der hessische Städtetag, dass der Anspruch ausgesetzt werden sollte. Ansonsten drohe eine Klagewelle von Eltern, die kein Betreuungsangebot für ihr Kind gefunden haben.
[via n-tv]