In der Grundschule beginnt die Zeit, in der Kinder erstes Interesse für Geld entwickeln. Sie lernen Rechnen und Vergleichen – und auf dem Schulweg lockt der Kiosk mit Süßwaren. Wie viel Taschengeld braucht ein Grundschulkind?
Sinn des Taschengeldes
Welchen Sinn besitzt das Taschengeld für Sie als Eltern? Möchten Sie Ihrem Kind damit eine Gelegenheit geben, den täglichen Umgang mit Geld zu erlernen? Soll es ganz praktisch üben, wie es für größere Anschaffungen sparen kann? Ist es Ihnen als Eltern wichtig, dass Ihr Sohn oder Ihre Tochter mit den Klassenkameraden finanziell „mithält“, um nicht eifersüchtig auf andere zu sein? Oder sind Sie eher am Gegenteil interessiert: Dass Ihr Kind lernt, Maß zu halten und eben nicht so viel Geld bekommt, wie vielleicht einige seiner Mitschüler? Das Lernziel gibt vor, wie Sie als Eltern Ihr Kind im Umgang mit dem Taschengeld anleiten.
Wie lernt das Kind den Umgang mit Taschengeld?
Einem Schulanfänger Taschengeld zu geben bedeutet nicht nur, ihm ein paar Münzen pro Woche zuzustecken, sondern gewissenhafte Eltern verfolgen damit immer eines oder mehrere der oben genannten Erziehungsziele. Wenn Sie sich wünschen, dass Ihr Kind sparen lernt, dann muten Sie einem Sechs- oder Siebenjährigen zu Anfang nicht allzu viel zu: Kurzfristige Sparziele, in überschaubarem Zeitrahmen von wenigen Wochen, sind eine sinnvolle Anfangsübung. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind dabei noch etwas Geld übrig hat, um es zwischendurch auszugeben – und natürlich sollte das gewünschte Spielzeug auch wirklich ein Wunschobjekt sein. Die Sparzeiträume lassen sich anschließend ganz allmählich vergrößern.
Was können Eltern tun, damit das Kind den Umgang mit Geld lernt?
Auch im Bereich der Finanzen gilt vor allem die erzieherische Grundregel: Kinder lernen von dem, was wir ihnen vorleben. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass auch Sie manchmal Verzicht üben und Geld „auf die hohe Kante“ legen. Sagen Sie hin und wieder: „So, das kaufe ich mir jetzt nicht, weil ich ja noch Geld für unseren Urlaub sparen möchte“, oder Ähnliches. Geben Sie vor allem dem jüngeren Schulkind praktische Beispiele für den Wert von Geld: Stapeln Sie unterschiedliche Geldstücke zu kleine Türmchen, vergleichen Sie die Höhe und überlegen Sie sich gemeinsam, was man von jedem dieser Türmchen kaufen kann -und wofür man eine ganze „Turmstadt“ benötigt.
Wenn das Kind sein Geld verschwendet
Ist das Taschengeld immer schnell ausgegeben – und dann auch noch für in Ihren Augen sinnlosen Kram – dann sollte Ihr Nachwuchs auch bei noch so viel Quengelei keinen Nachschlag mehr erhalten. Aber lassen Sie Ihr Kind weiterhin das kaufen, was es haben möchte (eine Ausnahme gilt natürlich, wenn das Kindeswohl in ernster Gefahr steht). Erklären Sie in einem sachlichen Gespräch Ihren Standpunkt zu der Angelegenheit, doch überlassen Sie Ihrem Kind die schlussendliche Entscheidungsfreiheit, was es mit seinem Taschengeld machen möchte (sonst bräuchte es kein Taschengeld). Wenn Ihr Kind ständig „bankrott“ ist, dann wird es mit Ihrer geduldigen Anleitung irgendwann lernen, sich sein Geld einzuteilen.
Wie viel Taschengeld braucht das Grundschulkind?
Die allgemeine Empfehlung lautet, einem Schulanfänger etwa 50 Cent pro Woche zu geben und diesen Betrag jedes Jahr ein wenig zu erhöhen. Natürlich dürfen Sie auch darauf schauen, was die anderen Kinder in der Schulklasse an Taschengeld bekommen, denn je nach Region oder Stadtteil kann dies ganz unterschiedlich ausfallen. Und nicht zuletzt zählt auch mit, welche finanziellen Grundlagen Sie selbst besitzen und wo genau Sie die Lernziele für Ihr Kind sehen.