Natürlich sind die Geschmäcker der Menschen grundsätzlich verschieden. Doch Süßigkeiten stehen vor allem bei Kindern hoch im Kurs. Dabei sind auch die Erbanlagen dafür verantwortlich, wie stark die Vorliebe für süße Lebensmittel ausgeprägt ist.
Daneben wird die Nahrungsmittelvorliebe bei Erwachsen auch durch ihre Erfahrungen und weitere Einflüsse beeinflusst. Viele von ihnen unterliegen so auch im fortgeschrittenen Alter noch gerne der magischen Anziehung von Eis, Kuchen, Schokolade und Co.
Diejenigen, die früher in regelmäßigen Abständen ihre Pez Spender ersetzten, greifen bei Süßigkeiten auch heute noch gerne zu. Doch warum werden Süßigkeiten eigentlich so gerne genascht? Der folgende Artikel erklärt es.
So wirkt der süße Geschmack im Körper
Im Mund des Menschen finden sich viele tausende Geschmacksknospen, wobei die Zunge drei Viertel von ihnen beherbergt. Die Geschmacksknospen können dabei zwischen den Geschmäckern bitter, sauer, salzig und süß unterscheiden. Daneben wird auch eine würzige Geschmacksrichtung erkannt, die als „umami“ bezeichnet wird.
Bittere Lebensmittel schmecken den meisten Menschen nicht. Dies ist kaum verwunderlich, da auch viele giftige Substanzen bitter schmecken. Salziges deutet dagegen auf Mineralstoffe hin, Saures wird nur in geringer Dosierung als schmackhaft empfunden. Der würzig-fleischige „Umami“-Geschmack wird durch Glutamat erzeugt, welches auf natürliche Art in Käse und Fleisch zu finden ist.
Jedoch bildet der süße Geschmack den absoluten Favoriten, denn die Süße zeigt dem Körper, dass es sich um ein ungefährliches und nahrhaftes Lebensmittel handelt. In Zeiten, in denen es noch keine Lebensmittelüberwachung gab, war dies durchaus überlebenswichtig.
Genetische Vorliebe für Süßigkeiten
Der süße Geschmack wird bereits von Babys bevorzugt, weshalb ihnen die süße Muttermilch außerordentlich gut schmeckt. Es handelt es sich dabei um eine angeborene Vorliebe. Jedoch naschen die Menschen dann im Laufe ihres weiteren Lebens unterschiedlich gern.
Es gibt Kinder, die Süßigkeiten unheimlich gerne mögen, wohingegen andere auch ohne sie problemlos auskommen. Wissenschaftler konnten in der Vergangenheit bereits Gene identifizieren, die dafür ausschlaggebend sind, welche Ausprägung die Vorliebe für Süßigkeiten annimmt.
Im Bereich des Süß-Empfindens können daneben auch zwischen verschiedenen Völkern Unterschiede ausgemacht werden. So reagieren Asiaten und Europäer auf Zucker besonders sensibel, wohingegen Afrikaner wesentlich höhere Zuckerkonzentrationen benötigen, damit sie ein Lebensmittel als süß identifizieren. Auch dies lässt sich auf spezielle Gene zurückführen.
Von der Wissenschaft wird vermutet, dass Menschen besonders sensible auf süße Geschmäcker reagieren, die in Gegenden leben, in denen nur wenig süße Pflanzen zu finden sind.
Der Einfluss von Erziehung und Umwelt
Grundsätzlich verändert sich die bloße Fähigkeit, süße Geschmäcker wahrzunehmen und die Vorliebe für Süßigkeiten kaum. Allerdings entscheiden unterschiedliche Faktoren darüber, wie viele süße Leckereien im Alltag tatsächlich genascht werden.
Der starke Süßgeschmack wird so von Kindern umso mehr bevorzugt, desto mehr diese naschen. Schließlich mögen Menschen das am liebsten, was sie auch am häufigsten zu sich nehmen. Eltern, die ihren Kindern Süßigkeiten verbieten, fördern jedoch auch oft, dass ihre Kinder besonders gierig nach den „verbotenen“ Lebensmitteln sind.
Somit ist es generell sinnvoll, im Umgang mit Süßigkeiten einen gesunden Mittelweg zu verfolgen. Das komplette Verbot von Süßigkeiten hilft weder bei Erwachsenen noch bei Kindern langfristig. Schließlich gehören zum Leben auch kleine Leckereien – natürlich in Maßen, statt in Massen.