Junge Eltern haben es nicht leicht – besonders wenn das Erstgeborene endlich auf der Welt ist und von den ersten Fortschritten zu berichten ist. Es wird sich im Bekannten- oder gar Familienkreis immer jemand finden, dessen Kind sich vermeintlich besser entwickelt hat. Die Redakteurin Katja Schnitzler hat einige Beispiele mit Tipps, wie Eltern aus solchen Situationen herauskommen.
Psychologisch gesehen will jeder selbst die interessanteste Story erzählen – es ist also nur allzu schön, wenn man selbst einen Erfahrungsvorsprung hat und damit sein Gegenüber verunsichert. Beispielsweise bei der Frage, wann das Kind zum ersten Mal durchschlief. Schnell macht sich bei jungen Eltern das Gefühl breit, es stimmt irgendetwas nicht, obwohl die Entwicklung des Sprösslings im normalen Rahmen stattfindet.
Katja Schnitzler von der Süddeutschen Zeitung schlägt in ihrer Kolumne jungen Eltern daher vor, auf Standard-Themen möglichst passende, schlagfertige Antworten parat zu haben. So seien „mittleidige“ Kommentare über unruhige Bewegungen im Bett schnell zu entkräften, indem man propagiert, dass Kinder, die mehr Eindrücke zu verarbeiten haben, nunmal unruhiger schlafen können. Diese Information stamme aus einem Fachmagazin und schon ist der „mitleidige“ Kommentar Geschichte und die Freundin grübelt.
Ähnlich verhält es sich beispielsweise mit dem Sprechenlernen. So gibt Schnitzler an, dass sich eine Familiengeschichte durchaus lohnen könnte, wenn das Baby mit zwei Jahren noch nicht redet. Wenn der Opa erst mit zweieinhalb Jahren sprechen konnte, dann aber fließend, ist das durchaus beeindruckend für den vormals hämischen Gegenüber. Umso besser, wenn die Geschichte beweisbar ist.
Mit diesen Beispielen soll der Leser neugierig gemacht werden, denn es gibt noch mehr Lesestoff. Die Psychologin Sabine Frevert vom Bielefelder Institut für frühkindliche Entwicklung gibt noch mehr Tipps zu kleinen Kindern – allerdings mit Schwerpunkt auf die Sprachentwicklung.