Bei der Familienforschung wird man anfangs mit verschiedenen Fragen konfrontiert:
- Sucht man nur die Namen der Vorfahren oder möchte auch einiges mehr über deren Leben in Erfahrung bringen
- Sucht man seine Vorfahren (Ahnentafel) oder wird man gezielt von einem Vorfahren ausgehen und dessen gesamtes Nachkommen wiederfinden (Stammbaum)
- Ist man auf der Suche nach direkten Vorfahren oder allen Personen des gleichen Familiennamens
Eine Familiengeschichte zusammenzustellen ist keine leichte Aufgabe, die mitunter lange Zeit dauern kann und viel Geduld verlangt. Die Nachforschungen, beispielsweise in Pfarrbüchern, sind meist sehr zeitraubend, weil hier in der Regel keine Register zur Verfügung stehen. Zu den Schwierigkeiten, mit denen die Ahnenforscher konfrontiert werden können, gehören unter anderen unleserliche und unvollständige Angaben, fehlerhafte und nicht vollständige Quellen, häufig auftauchende gleiche Namen und Vornamen, Wohnortwechsel, Auswanderung sowie Datenschutzrichtlinien für neuere Informationsquellen. Für die Personendaten besteht allgemeiner Schutzfrist von 70 Jahren, die übrigen Dokumente weisen eine Schutzfrist von 30 Jahren auf. Um solche Dokumente zur Ansicht bekommen zu dürfen, braucht man die Bewilligung des Staatsarchivs. Die Situation sieht anders bei den Schutzfristen für Zivilstands- und Familienregister, die je nach Bundesland anders geregelt wird.
Familienarchiv als Ausgangspunkt der Ahnenforschung
Ausgehend von dem familieneigenen „Archiv“ kann man die Forschungsarbeiten über die eigene Wurzel beginnen. Am besten startet man mit Umfragen bei den Eltern, Großeltern und dann bei weiteren Verwandten. Auf diese Weise bekommt man wichtige Informationen bezüglich der Lebensdaten, Herkunft und Verwandtschaftsgrad. Ungeahnte Möglichkeiten bieten auch Familienbücher, Fotoalben, Tagebücher oder Briefe an. Solche persönlichen Datensammlungen bringen mehr wertvolle Informationen mit als die staatlichen oder kirchlichen Archive. Die Gemeinden führen auch sogenannte Familienregister, in denen alle Einzelheiten bezüglich jeweiliger Familie festnotiert werden. Einen Auszug aus solchem Register stellt jedes Gemeindeamt nach vorheriger Antragstellung aus. Als eine Goldgrube in Bezug auf die Ahnenforschung kann man mit Sicherheit die Pfarrbücher nennen. Die Informationen, die darin enthalten sind, wie Tauf- Ehe- oder Sterbenachweise, reichen manchmal in die 80er Jahre des 16. Jahrhunderts zurück. Die besitzen häufig keine Namensregister, wodurch die mühsame Suche Eintrag für Eintrag bevorsteht. Hat man mit der Ahnenforschung Erfolg gehabt und konnte die Geschichte seiner Familie tief in die Vergangenheit verfolgen und dokumentieren, steht es nichts mehr in Wege, durch Heraldik ein Familienwappen erstellen zu lassen. Für diesen Eintrag werden dann vielleicht die Generationen dankbar, die künftig vor der gleichen Aufgabe stehen: der Ahnenforschung.