Die Wutausbrüche mancher Kinder sind sehr anstrengend und für die Eltern oftmals auch verwirrend. Wichtig zu wissen ist aber, dass diese eine Begleiterscheinung der Trotzphase sind. Hierbei treten sie völlig unkontrolliert und plötzlich auf. In manchen Situationen lässt sich die Ursache für Wutausbrüche erkennen – beispielsweise dann, wenn Kinder müde oder frustriert sind. Besonders schwierig wird es jedoch, wenn die Kleinsten von ihren Gefühlen überschwemmt werden und andere Kinder oder Geschwister schlagen oder sogar Gegenstände zerstören. Wie Sie mit diesen Wutausbrüchen umgehen können, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Hysterische Wutausbrüche
Kinder können so extreme Wutausbrüche bekommen, sodass sie hysterisch wirken. Hierbei schreien sie so laut, dass der Verdacht aufkommen könnte, sie würden fürchterlich gequält werden. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Kinder unter sechs Jahren ihre Gefühle kaum kontrollieren können und von diesen oftmals überrollt werden. In dieser Situation ist es notwendig, selbst ruhig zu bleiben und Gelassenheit auszustrahlen. Kindern sollte gerade dann mitgeteilt werden, dass alles okay ist und sie nicht allein sind. Sollte das Kind genau dieses Verhalten in der angespannten Situation nicht zulassen, ist es wichtig zunächst abzuwarten und nicht zu schimpfen. Geben Sie Ihrem Sprössling Zeit und signalisieren Sie, dass Sie jederzeit da sind, wenn Ihr Kind sie braucht. Eventuell hilft es auch, die Wut zusammen mit Ihnen als Eltern herauszulassen. Hierfür können Sie etwa gemeinsam auf ein Kissen schlagen. Denken Sie immer daran: Ihr Kind macht das nicht absichtlich!
Wutausbrüche sorgen für eine gesunde Entwicklung
Das eigene Ich entdecken Kinder zwischen anderthalb und vier Jahren. Hierbei streben sie nach Selbstständigkeit und wollen zeigen, was sie können. Oftmals überfordern sie sich damit jedoch selbst und sind anschließend frustriert, weil etwa die Arme zu kurz sind, um ein begehrtes Spielzeug zu erreichen. Der Alltag eines Kleinkindes ist voller Situationen, in denen es etwas erkunden will, es aber allein nicht schafft. Auch das sorgt für Frustration. Wutausbrüche werden auch durch die Hirnentwicklung von Kindern begünstigt. Die obere Hirnhälfte, die zuständig für Kontrolle, rationales Denken und Vernunft ist, entwickelt sich erst noch und ist erst in einem Alter von etwa 25 Jahren komplett abgeschlossen. Den aufbrausenden Gefühlen, die Kleinkinder in dieser Zeit entwickeln, können sie also noch nichts entgegensetzen. Hinzu kommt, dass Ihre Sprösslinge ihre Gefühle noch nicht gut in Worte fassen können. Sie können oftmals nicht mitteilen, was in ihnen vorgeht, was noch mehr Frust ablädt.
Richtig reagieren
Ist Ihr Kind in einer Wutschleife gefangen, ist es wichtig wieder daran zu denken, dass es das nicht mit Absicht tut. Angesichts dessen hilft es nichts, selbst frustriert, verzweifelt oder wütend zu werden. Strahlen Sie Gelassenheit und Ruhe aus, damit Sie als gutes Vorbild für Ihr Kind dienen. Die Kleinsten sind in dieser Situation völlig überfordert und hilflos und benötigen Eltern, die ihnen helfen, diese Momente zu verstehen. Hierzu können Sie die Gefühle für Ihr Kind in Worte fassen und mitteilen, wie Sie die Situation selbst wahrnehmen. Es ist jedoch wichtig, nicht ablehnend oder urteilend zu sein. Sagen Sie ihrem Kind nicht, was es fühlt, sondern fragen Sie nach den Gefühlen. Beachten Sie aber: lange Worte und Diskussionen sind hier fehl am Platz.
Fazit
Wutausbrüche gehören zu einer natürlichen Entwicklung von Kleinkindern. Sie können ihre Gefühle noch nicht beschreiben und sind in Alltagssituationen oftmals überfordert, was sehr frustrierend ist. Strahlen Sie zu jeder Zeit Ruhe aus, damit Ihr Kind sich ebenfalls wieder beruhigt und vermeiden Sie lange Diskussionen.