Es liegt in der Natur der Kinder, dass vieles, was von den Eltern untersagt wird einen besonderen Reiz ausübt. Daran hat sich sein Anbeginn der Menschheit nichts geändert. Der Trieb Unbekanntes zu erforschen und auszuprobieren ist generell auch positiv zu sehen. Wichtig ist es aber, dass man junge Menschen auf diesem Weg begleitet. Es versteht sich von selbst, dass man als Elternteil nicht immer und überall sein kann um die Aktivitäten zu überwachen. Bei einigen Sachen ist es vielleicht auch besser, wenn man als Elternteil den Kindern genug Freiräume lässt um diesen die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Bei anderen Aktivitäten ist es besser, wenn man beratend oder auch beschützend zur Seite steht.
Exzessives Gaming
Die Zeiten in denen man sich mit Freunden jeden Nachmittag bei Wind und Wetter auf dem Bolzplatz trifft, sind schon lange vorbei. Mittlerweile stehen Smartphones und Tabletts im Mittelpunkt der Freizeitgestaltung. Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen, in der digitalen Technologie liegt die Zukunft und Online Games gehören heutzutage zum Alltag, wie es der Bolzplatz vor 30 Jahren tat. Allerdings liegt hierbei viel Verantwortung bei den Eltern. Sie müssen kontrollieren was bei den Kids gerade so abläuft. Das Problem hierbei ist, dass dies alles nicht nach Kontrolle aussehen darf.
Probleme mit Coin Master & Co
Gerade jüngere Menschen lassen sich schnell zum Gamen auf dem Handy verleiten. Bestes Beispiel ist hier wohl Coin Master. Das Spiel geht eigentlich darum ein virtuelles Dorf zu bauen und ständig zu verbessern. Dies geschieht mit virtuellen Coins, die man sich an einem Spielautomaten verdienen kann. Je Stunde kann man bis zu fünf Versuche starten. Vielen sind diese fünf Versuche aber nicht gut genug. Zusätzliche Freispiel können über die App mit Echtgeld gekauft werden. Allerdings kann man außer Spielgeld hier nichts gewinnen.
Hier liegt der Unterschied zu realen Online Casinos, wo es mitunter Freispiele als Bonus oder sogar als Geschenk ohne Einzahlungen gibt. Gewinne daraus lassen sich unter der Einhaltung von bestimmten Bedingungen auch in Echtgeld auszahlen.
Smartphones & Sozial Networks
Auch wenn dieser Punkt in die gleiche Richtung einschlägt, muss er dennoch aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden. Hier gilt es ganz einfach die Nutzung für Minderjährige einzuschränken. Eine kürzlich veröffentliche Studio hat zum Beispiel gezeigt, dass über ein Drittel der minderjährigen User anzügliche Selfies wenig oder gar keiner Kleidung verschicken oder auf diversen Netzwerken posten. „Influenzer“ animieren gerade dazu sich in eindeutigen Posen wildfremden Menschen zu präsentieren. Möglichst viele „Likes“ von wildfremden Menschen sind für Minderjährige oftmals wertvoller, als ein ehrliches Lob im Familienkreis.
Hier müssen Eltern sehr auf der Hut sein und Sorge tragen. Der Werteverfall ist heutzutage stärker als jemals zuvor. Daran tragen die sozialen Netzwerke aber auch zweifelhafte „Influenzer“ einen großen Anteil. Eltern und andere Familienmitglieder stehen in der Verantwortung, die Werte eines guten Miteinanders vorzuleben und als gutes Beispiel vorangehen. Auch wenn Facebook, Instagramm oder TikTok ein Bestandteil des sozialen Lebens sind, muss genügend Zeit für das reale Miteinander sein.
Alkohol und Nikotin
Wollen wir ehrlich sein, fast jeder hat in seiner Kindheit mit dem einem oder anderem Mittel „experimentiert“, ohne dass dies den Eltern bewusst war. Wer als Teenager hinter dem Gebüsch seine erste Zigarette geraucht oder mit einem Kumpel eine Dose Bier getrunken hat, ist deswegen kein schlechter Mensch. Solche Experimente gehören zum Erwachsenwerden.
Wichtig ist es jedoch, dass die Eltern darüber Bescheid wissen. Man muss als Elternteil nicht immer den Teufel an die Wand malen oder negativ reagieren. Auch unsere Eltern wussten viel mehr über unser Tun und Handeln, als wir dachten. Mit diesem Wissen ist es möglich die Weichen für die Kinder rechtzeitig zu stellen oder entsprechend einzugreifen, wenn sich dunkle Wolken am Horizont zusammenbrauen.
Unsere Pflicht als Eltern
Wir sind es, welche die Verantwortung für die nächste Generation tragen. Dieser Verantwortung muss man sich bewusst sein. Früher wie auch heute gibt es unterschiedliche Einflüsse, welche das Heranwachsen unserer Kinder beeinflussen. Diese Einflüsse haben sich über die letzten beiden Jahrzehnte geändert. Als Eltern müssen wir uns darauf einstellen. Das ist ein Lernprozess der Zeit erfordert. Es ist die Zeit, die wir als Eltern finden müssen um unsere Kinder zu verstehen. Es ist die Zeit, die man benötigt um ein Vertrauensverhältnis nicht nur aufzubauen, sondern auch zu pflegen.
Die Medien und die „Influenzer“ sind heute andere. Der Bravo-Starschnitt wurde durch Instagramm in allen Lebenslagen ersetzt. Im Grunde hat sich aber dennoch wenig geändert. Wir müssen einfach nur die Zeit dafür haben unseren Kindern nicht nur zuzuhören, sondern diese auch zu verstehen um auf einer gemeinsamen Vertrauensbasis die Aktivitäten in die richtigen Bahnen zu lenken.