Deutsche Krankenkassen haben derzeit mit einem Luxusproblem zu kämpfen: Die Kassen sind voll und man weiß nicht, wohin mit dem vielen Geld. Bei der FDP ist der Fall klar; wenn es nach Gesundheitsminister Daniel Bahr geht, sollen die Krankenkassen die Überschüsse an ihre Mitglieder ausschütten. Bei der AOK lehnt man dies aber ab. Eher werde man in die Zukunft investieren und die langfristige Versorgung sichern, heißt es aus dem Bundesverband.
Die gesetzlichen Krankenkassen haben zu viel eingenommen. Durch das entsprechende Gesetz wurde festgelegt, dass nur das 1,5-fache der Monatsausgaben „für schlechte Zeiten“ zurückgelegt werden darf, was manche Krankenkassen überschritten haben. Der Gesundheitsminister Daniel Bahr von der FDP hat deshalb die Kassen aufgefordert, die zu viel eingenommenen Krankenkassenbeiträge in Form von Prämien an die Versicherten auszuschütten.
Der Chef des AOK-Bundesverbands Jürgen Graalmann sieht das nach einem Bericht von n-tv anders. Die Überschüsse sollen nicht ausgezahlt werden, sondern in die langfristige Sicherung der Versorgung investiert werden. n-tv beruft sich dabei auf Interview mit der „Rheinischen Post“. Außerdem wolle man mit den Mehreinnahmen die Leistungsangebote verbessern.
Ganz vom Tisch ist die Ausschüttung von Prämien aber noch nicht. Die Drohung einer gesetzlichen Regelung, die die Kassen im Zweifel zur Ausschüttung verpflichtet, hat Bahr ebenfalls ausgesprochen.