Im Zentrum der Eigenschaften der Fairtrade-Kleidung steht das Fairtrade-Siegel. Dadurch wird Verbrauchern gezeigt, dass bei der Herstellung der Mode auf fairen Handel mit den Kleinbauern und faire Arbeitsbedingungen geachtet wird. Ein genauerer Blick auf das Thema offenbart, dass neben dem fairen Handel auch weitere Kriterien eng mit der Fairtrade-Kleidung verbunden sind.
Kriterien für Fairtrade-Kleidung
Fairtrade-Kleidung beschränkt sich in den seltensten Fällen rein auf die Erfüllung der Kriterien des Fairtrade-Siegels. Häufig sind die Verkäufer und Hersteller vielschichtig orientiert, sodass sie sich um die Einhaltung weiterer Standards bemühen. Richtet man sich ausschließlich nach dem Fairtrade-Aspekt, dann bietet faire Mode die folgenden Vorteile für Produzenten im Ausland:
- Einkommenssituation und Finanzstabilität der Kleinbauern wird verbessert
- Organisationen in demokratischen Strukturen werden gestärkt, sodass die Einheimischen besseren Zugang zu verschiedenen im Alltag relevanten Ressourcen erhalten
- bessere Arbeitsbedingungen mit positiven Auswirkungen auf das Privatleben und den Gesundheitsschutz
- Schutz natürlicher Ressourcen bei der Produktion vor Ort
Der letzte Aspekt, nämlich der Schutz natürlicher Ressourcen bei der Produktion vor Ort, ist eng mit einem weiteren Kriterium und Vorteil von Fairtrade-Kleidung verknüpft: Bio.
Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein
Die konventionelle Textilindustrie weist das Problem auf, dass nicht-nachhaltige Materialien zur Produktion von Kleidung verwendet werden. Abgesehen von dem profitorientierten und den Menschen vernachlässigenden Handeln tun sich negative Auswirkungen auf die Umwelt auf: Verwendung gentechnisch manipulierten Saatguts, was Ökosysteme zu zerstören vermag, hoher Wasserverbrauch und Nutzung von Herbiziden sowie Pestiziden in der Bodenbehandlung – bei Fairtrade-Kleidung tritt dies nicht auf.
Bei fairer Mode wird sichergestellt, dass natürliche Materialien aus einem nachhaltigen Anbau Anwendung finden. Der biologische Anbau erfolgt unter der Prämisse, dass die abgebauten Rohstoffe in ausreichender Menge nachwachsen. Es kommen dabei die verschiedensten Materialien in Frage:
- Baumwolle
- Leinen
- Hanf
- Leder
- Naturkautschuk
- Kapok
Werden Tiere gehalten, dann ist eine artgerechte Haltung sichergestellt, wobei von kontrolliert biologischer Tierhaltung (kbT) die Rede ist.
Durch die organischen sowie natürlichen Materialien ergeben sich Vorteile für die Träger. Denn die Kleidung fällt hochwertiger aus. Gesundheitliche Nebenwirkungen, wie z. T. Antimonvergiftungen beim Tragen von Polyesterkleidung aus der konventionellen Textilindustrie, sind nicht zu erwarten. Des Weiteren ist es möglich, dass das Risiko für Allergene bei Fairtrade-Kleidung geringer ausfällt.
Veganismus bei der Kleidung?
Einige Hersteller betonen bei ihrer Kleidung den Vorzug des Veganismus. Darunter ist zu verstehen, dass die Kleidung ohne den Zusatz tierischer Bestandteile hergestellt wird. Tatsächlich wird in der etablierten Textilindustrie an vielerlei Stellen von tierischen Zusätzen Gebrauch gemacht. Während es bei Leder offensichtlich ist, weisen z. B. Jeans und Jacken an einzelnen und versteckten Stellen tierische Bestandteile auf.
Insbesondere bei den kommenden Generationen steigt das Interesse am Veganismus. Wenn nicht im Elternhaus für das Thema sensibilisiert, so eignet sich ein Teil der Personen in der dritten Phase der Pubertät durch Neuorientierung und zunehmende Selbstständigkeit das Interesse für das Thema an. So werden Freundeskreise und folgende Generationen unter Umständen mit geprägt.
Wer bereit ist zu Kompromissen, entscheidet sich oftmals noch für Kleidung, die tierische Zusätze aufweist, aber bei der eine artgerechte und kontrollierte biologische Haltung der Tiere gegeben ist. Bei mangelnder Kompromissbereitschaft wird komplett vegane Kleidung gewählt, was den Vorteil der Ressourcenschonung mit sich bringt. Tiere müssen nicht gefüttert werden und Felder werden nicht überweidet. Stattdessen sind die Tiere frei und Ressourcen anderweitig nutzbar.