Während die Kindererziehung für viele einer der erhellendsten Jobs überhaupt ist, leiden andere sehr. Viele Eltern fühlen sich körperlich und geistig am Ende, wenn es darum geht, die Kleinsten groß zu bekommen. Eltern – insbesondere oft Mamas – tragen einen großen Anteil daran, was für Personen später aus den Kindern werden. Es ist also nicht verwunderlich, dass sie oftmals an ihre eigenen Grenzen stoßen.
Kann jede Mama ein Burnout bekommen?
Grundsätzlich kann jeder Mensch einen Burnout bekommen. Während früher eher Menschen mit psychischen Krankheiten in Verbindung gebracht wurden, die in sozialen Berufen tätig waren, ziehen sich Depressionen heute durch alle Berufsgruppen. Ein Grund hier ist der enorme wirtschaftliche Druck, der auf Arbeitnehmer:innen lastet. Durch das wachsende Arbeitspensum sind heutzutage auch zahlreiche Handwerksberufe oder auch Landwirt:innen von dieser psychischen Belastung betroffen.
Ein Teufelskreis
Obwohl bereits etliche Mütter von Burnout betroffen sind, schweigen viele. Grund hierfür ist, dass oftmals ein Vergleich zu anderen Müttern stattfindet, die ihr Leben mit Kindern scheinbar gut im Griff haben. Dieser Gedanke wird dann projiziert und darauf ausgelegt, dass es bei einem selbst auch so sein muss. Niemand weiß jedoch, was hinter der Fassade einer perfekten Familie steckt und womöglich geht es den anderen genauso wie einem selbst. Wenn viele Eltern für sich entscheiden, zu schweigen, entsteht ein gesellschaftlicher Teufelskreis, der immer größer wird. Was hierbei viele nicht bedenken ist, dass kein Mensch fähig ist, rund um die Uhr belastbar, stark und motiviert zu sein – so also auch nicht als Mama oder Papa. Leiden die Eltern, ist das auf lange Sicht auch nicht gut für die Kinder.
Woran kann ein Mama-Burnout erkannt werden?
Psychischer Stress hinterlässt immer Spuren. Wird alles zu viel, sind die Anzeichen für einen sich nähernden Burnout zwar schleichend, werden aber immer stärker. Neben dem Gefühl, ständig erschöpft zu sein, erleben viele Betroffene, dass sie, entgegen normaler Umstände, viel schneller reizbar sind. Ebenfalls leiden sie an fehlender Motivation. Diese kann sich auf kleine Dinge wie den Abwasch beziehen, sich aber auch ausweiten, sodass vermieden wird, unter anderem die Arbeitsstätte zu besuchen.
Einhergehend leiden viele Menschen in dieser Situation auch unter massiver Anspannung und Stress. Das äußert sich oft in Schlafmangel, welcher gerade Mütter mit Kleinkindern oft launenhaft und ungehalten macht. Zwar hat jeder Mensch einmal einen schlechten Tag, dennoch sollten vor allem länger anhaltende Symptome nicht ignoriert werden. Dann ist es Zeit, zu handeln.
Selbsthilfe und andere bitten zu helfen
Es ist keine Scham, an Burnout zu leiden und es geht einer Vielzahl von Mamas, aber auch Papas genau so. Ist einmal alles zu viel, gibt es verschiedene Möglichkeiten, aus dem Familienstress zu entfliehen. Hierzu zählt vorwiegend das Einhalten regelmäßiger Pausen und Ruhezeiten. Auch Eltern dürfen Grenzen ziehen und für ihre eigenen Bedürfnisse einstehen. Dies kann ein Raum sein, zu dem nur die Eltern zutritt haben, oder die Frage nach Hilfe durch Freunde, Bekannte oder auch einen Babysitter.
Ebenfalls wichtig, ist die Erkenntnis, dass kein niemand perfekt ist. Mamas, die an sich selbst höchste Erwartungen setzen, verbinden ihr Handeln oft mit großer Anstrengung. Wer aber erkennt, dass jeder nur ein Mensch ist und diese Mentalität beispielsweise mit Selbstaffirmation umsetzt, wird wesentlich entspannter sein. Ein bedeutungsvoller Punkt ist, dass Mütter, die mit der Situation überfordert sind, sich unbedingt Hilfe holen sollen. Eine helfende Hand sorgt für massive Entlastung und dem Gefühl, nicht allein dazustehen.