Der zum Teil sehr große“Unterrichtsausfall“in Folge der“Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass viele Schüler und Schülerinnen große Wissenslücken beim besprochenen Unterrichtsstoff aufweisen. Abhilfe schaffen soll jetzt ein“staatliches „Corona“Aufholprogramm“. Das vom“Bundesbildungsministerium“und“Bundesfamilienministerium“aufgegebene Paket soll die Auswirkungen der Pandemie auf Schülerinnen und Schüler sowohl im schulischen als auch im außerschulischen Bereich abfedern.
Milliardenschweres Paket vom Bund
Mit dem am 05. Mai 2021 bewilligten“Aufholpaket“stellt die Bundesregierung finanzielle Mittel in Höhe von 2 Milliarden zur Verfügung, um die“Lernlücke“der Schulkinder zu schließen. Die etwas über 180 Euro pro Schüler sollen dabei verteilt auf dieses und nächstes Jahr fließen. Beginnen wird die Förderung allerdings erst im Herbst und nicht, wie ursprünglich geplant, im Sommer. Bei der Vorstellung des Programms stellte“Bundesbildungsministerin“Anja“Karliczek“(CDU) das Ziel der Hilfen klar. Primäres Ziel der Bundesregierung sei es Belastungen, die durch die“Corona-Pandemie hervorgerufen wurden, abzufedern. Hierunter würden zum einen“Lernrückstände“durch ausgefallenen Unterricht aber auch psychische Belastungen wie fehlende Sportangebote und Kontaktmöglichkeiten mit Freunden fallen.
Aktionsprogramm“besteht aus 4 Säulen
Um die Folgen der“Coronapandemie“auf Schülerinnen und Schüler nicht nur in der Schule, sondern auch in der Freizeit abzufedern, basiert das staatliche“Aufholprogramm“auf 4 Säulen:
1.“Lernrückstände“beseitigen: Mit einer Milliarde Euro und damit der Hälfte der“Fördersumme“unterstützt die Bundesregierung die zuständigen Bundesländer bei der Beseitigung“pandemiebedingter“Lernrückstände. Schwerpunktmäßig sollen durch die Bundesmittel“Feriencamps“und“Lernwerkstätten“finanziert werden.
2. Frühkindliche Förderung ausbauen: Mit insgesamt 150 Millionen Euro soll die sprachliche“Frühförderung“und“Ernährungsbildung“von Kindern aus belasteten Familien gefördert werden.
3. Außerschulische Angebote stärken: Mit 530 Millionen Euro sollen außerschulische Angebote, insbesondere“Ferienfreizeiten“gefördert werden. Da auch Schulkinder in Zeiten der Pandemie häufig unter besonderem Stress leiden, möchte die Bundesregierung Schülerinnen und Schülern insbesondere aus sozial schwachen Familien hiermit unterstützen. So soll beispielsweise ein“Kinderfreizeitbonus“für Kinder aus bedürftigen Familien in Höhe von jeweils 100 Euro fließen. Auch außerschulische Angebote zur“Demokratiebildung“und sogenannte „Schülerlabore“ werden bevorzugt unterstützt.
4. Soziale Betreuung: 220 Millionen Euro werden bereitgestellt, um die“psychosozialen“Folgen der Pandemie auf Schülerinnen und Schüler abzumildern. Mit dem Geld soll beispielsweise die“Schulsozialarbeit“gefördert werden. 100 Millionen Euro werden zusätzlich für die Verbesserung der Begleitung von Schülerinnen und Schülern vor Ort bereitgestellt.
Einordnung und Kritik
Die finanzielle Beteiligung des Bundes wird gemeinhin als positives Signal gesehen, um die für die“Schulpolitik“verantwortlichen Bundesländer zu entlasten. Allerdings wird die bewilligte Summe häufig als nicht ausreichend und, insbesondere vor dem Hintergrund von seit November ausbezahlten“Unternehmenshilfen“in Höhe von 20 Milliarden Euro, als zu niedrig eingestuft. Vielfach wird darüber hinaus auch die konkrete Ausgestaltung des“Aufholprogramms“kritisiert. Insbesondere die“Intensivkurse“in den Ferien werden teilweise als nicht kindgerecht kritisiert. So bemängelt der“Bildungsforscher“und Didaktiker Ulrich“Kortenkamp“der Universität Potsdam, dass Kinder die Ferienzeit dringend für die Erholung benötigen würden.
Personalmangel“als Problem
Als zusätzliches Problem könnte der sich anbahnende“Personalmangel“erweisen. So scheint auch unter“Einbezug“von bereits pensionierten oder noch nicht fertig ausgebildeten Lehrkräften, eine akute Unterversorgung mit Personal zu drohen. Auch unter Berücksichtigung von privatwirtschaftlichen Kräften, beispielsweise von“Nachhilfeinstituten“droht eine“Personallücke.