Der Umgang mit dem Sterben ist nicht nur für diejenigen, die es erleben müssen, ein schwieriges Thema. Auch für diejenigen, die diese Menschen pflegen, kann eine solche Situation oft sehr nahe gehen. Doch der Umgang mit dem Sterben ist wichtig. Denn es ist oft der letzte Zeitraum, in dem Menschen im Mittelpunkt stehen und Beachtung finden. Pflegekräfte müssen aufmerksam bleiben und sich um die Patient:innen kümmern. Wie Sie mit einer solchen Situation umgehen können, wenn Sie in der Pflegebranche tätig sind, erfahren Sie in diesem Artikel.
Wieso ist der Umgang mit dem Sterben so wichtig?
In der Pflegebranche ist es unerlässlich, dass Menschen lernen, mit dem Sterben umzugehen. Der Umgang mit diesem sensiblen Thema erfordert ein hohes Maß an Fürsorge und Empathie. Es ist wichtig, dass Pflegekräfte sich bemühen, sowohl den Betroffenen als auch ihren Familien Mitgefühl und Unterstützung zu bieten.
Außerdem ist wichtig, dass Pflegekräfte die Gefühle der Betroffenen verstehen und akzeptieren. Pflegekräfte müssen in der Lage sein, Fragen zu beantworten und Ratschläge zu geben. Diese Fähigkeit kommt nicht von ungefähr, sondern muss durch Ausbildung und Erfahrung erlernt werden. Der Umgang mit dem Sterben ist ein sensibler Bereich der Pflege, der viel Einfühlungsvermögen erfordert.
Der Umgang mit dem Sterben ist auch für diejenigen wichtig, die in der Palliativ- oder Hospizpflege arbeiten. Sie haben eine besonders schwierige Aufgabe: Sie müssen sich um Menschen kümmern, die sterbenskrank sind oder im Begriff sind zu sterben. Daher muss man in diesem Bereich besondere Fertigkeiten haben, um den Betroffenen helfen zu können. Dazu gehören Fähigkeiten wie Kommunikation und Zuhören. Man muss in der Lage sein, die Ängste des Patienten anzusprechen und ihn so gut wie möglich zu unterstützen.
Ferner brauchen Menschen in der Pflegebranche Wissen über alle Aspekte des Sterbeprozesses – sowohl physiologisch als auch psychologisch -, um den Betroffenen bestmöglich helfen zu können. Nur so kann man den Patienten angemessen begleitet werden und ihm einen friedlichen Tod ermöglichen.
Woran erkennt man, dass Patient:innen bald sterben werden?
Es gibt keine einheitliche Antwort auf diese Frage. Menschen sterben unterschiedlich und es gibt keine Anzeichen oder Hinweise, die immer wiederkehrend auftreten und bedeuten, dass jemand bald sterben wird.
Manchmal haben Patient:innen aber ganz klar Angst vor dem Sterben oder sie sprechen offen über ihren Tod. In solchen Fällen können diese Anzeichen darauf hindeuten, dass der Tod nicht mehr fern ist.
Andere Patient:innen zeigen keinerlei Angst oder Sorge vor dem Sterben und reden auch nicht darüber. Dies kann ein Hinweis sein, dass der Tod nicht mehr fern ist. Wenn jedoch andere Symptome bestehen, die auf eine schwere Erkrankung hinweisen, sollte man trotzdem weiterhin aufmerksam bleiben und sich um die Patient:innen kümmern.
Wie kann man den Angehörigen beistehen?
Für Pflegefachkräfte ist es wichtig, sich immer daran zu erinnern, dass die Betreuung der Angehörigen ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit ist. Die Situation kann für alle Beteiligten schwierig sein, aber es ist wichtig, auf die Bedürfnisse der Angehörigen einzugehen und eine Atmosphäre des Respekts und Verständnisses zu schaffen.
Es ist wichtig, den Angehörigen Zeit zu geben, um ihre Gefühle auszudrücken und sie in ihrem Prozess zu unterstützen. Pflegefachkräfte können sich bei der Unterstützung der Angehörigen auf technische und psychosoziale Fertigkeiten stützen.
Technische Fähigkeiten können den Angehörigen helfen, die komplexeren Aspekte des Sterbens ihres geliebten Menschen besser zu verstehen. Dazu gehören Informationen über Krankheitsbilder, weitere Behandlungsoptionen oder rechtliche Fragen. Zudem kann es hilfreich sein, den Angehörigen beim Umgang mit Ärzt:innen und anderen Mitgliedern des medizinischen Teams zur Seite zu stehen.
Psychosoziale Fertigkeiten sind von besonderer Bedeutung beim Umgang mit Sterbenden und deren Familienangehörigen. Dazu gehört das Eingehen auf Fragen, das Zuhören ohne zu urteilen sowie die Entwicklung eines professionellen Verständnisses für die emotionale Notlage jedes Einzelnen. Auch praktische Unterstützung kann eine große Hilfe sein; etwa indem man Raum und Zeit bietet für Gespräche oder gemeinsame Aktivitäten.
Pflegefachkräfte müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie nur begrenzt Einfluss auf den Kurs des Sterbens haben. Es ist wichtig, sich immer an die Bedürfnisse und Wünsche der Patient:innen sowie deren Familienangehöriger anzupassen. Auch sollten Pflegefachkräfte niemals vergessen, dass der Tod oft einen anderen Verlauf nimmt als erwartet – dies muss immer respektiert werden.
Indem man die Angehörigen in ihrem Prozess unterstützt sowie für offene Kommunikation und empathisches Zuhören sorgt, kann man sie bestmöglich begleiten. Dies trägt maßgeblich zur Verbesserung des Sterbeprozesses bei – sowohl für Patient:innen als auch für deren Angehörige.
Welche praktischen Schritte muss man als Pflegekraft beachten?
Es gibt mehrere praktische Schritte, die Pflegekräfte beachten müssen, wenn sie Patient:innen pflegen, die bald sterben werden. Zunächst ist es wichtig, dass das medizinische Personal eine lebenserhaltende Behandlung beendet und den Patienten:innen die Möglichkeit gibt, den Tod in Würde zu erleben. Es ist auch wichtig, dass alle Beteiligten (Familienmitglieder, Freunde und Pflegekräfte) über die Situation der Patient:innen informiert sind und entsprechende Wünsche respektieren, um rechtliche Streitigkeiten zu verhindern.
Als Nächstes muss der Pflegekraft ein Verständnis für den Prozess des Sterbens vermittelt werden. Dies kann durch ausreichende Schulung und Unterweisung erreicht werden. Der Pflegekraft sollte bewusst sein, dass es normal ist, für Patient:innen mit schwerer Krankheit oder im Sterbeprozess Angst oder Depressionen zu empfinden. Deshalb ist es besonders wichtig, sie stets in ihrer Gegenwart zu unterstützen und ihnen jede notwendige Hilfe zukommen zu lassen.
Ein weiterer wichtiger Schritt besteht darin, den Patient:innen eine angenehme Umgebung zu bieten. Dazu gehört neben einer sauberen und ordentlichen Umgebung auch eine angenehme Atmosphäre mit möglichst viel Privatsphäre. Der Raum sollte gut belüftet und möglichst hell sein; idealerweise sollten Pflanzen vorhanden sein, um den Raum gemütlich gestalten zu können. Es ist auch wichtig, dem Patient:in eine angenehme Körpertemperatur zu bieten; dies kann erreicht werden, indem man bequeme Decken bereithält.
Schließlich ist es besonders wichtig für die Pflegekräfte, dem sterbenden Patient:in spirituelle Unterstützung anzubieten. Dies bedeutet nicht nur religiöse Unterstützung für die Patient:innen (falls gewünscht), sondern auch Zuhören und Trost spendendes Reden sowie andere Formate der emotional-spirituellen Unterstützung. Auf diese Weise kann man den Patient:innen helfen sich selbst zu akzeptieren und alles verarbeitet zu haben, was noch verarbeitet werden muss, bevor man stirbt.
Insgesamt sind diese praktischen Schritte essenziell, um Patient:innen in ihrem letzten Lebensabschnitt bestmöglich unterstützen zu können und ihnen die Möglichkeit zu geben, in Würde zu sterben.
Wie geht man selbst am besten mit dem Sterben um?
Es ist wichtig, dass man sich als Pflegefachkraft selbst genug Raum und Zeit gibt, um mit dem Sterben der Patient:innen umzugehen. Eine Neuorientierung des Blickwinkels und ein neuer Umgang mit den Gefühlen können helfen, die Situation zu akzeptieren.
Es gibt verschiedene Methoden, wie man als Pflegefachkraft selbst am besten mit dem Sterben umgehen kann. Zunächst ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass ein Sterbeprozess ein natürlicher Teil des Lebens ist. Es ist normal, Traurigkeit und Wut zu empfinden, aber man sollte auch versuchen, die positiven Aspekte des Sterbeprozesses zu betrachten.
Außerdem kann es hilfreich sein, Patient:innen in ihrem letzten Lebensabschnitt möglichst viel Würde und Respekt entgegenzubringen. Dazu gehört auch die Achtung der persönlichen Wünsche der Betroffenen und ihnen einen guten Abschluss zu ermöglichen.
Eine weitere Möglichkeit ist es, sich an professionelle Beratungsstellen für Pflegekräfte in schwierigen Situationen wenden. Hier erhalten Sie Unterstützung und Beratung bei der Bewältigung der emotionalen Belastung durch das Sterben von Patient:innen.
Zudem kann es helfen, auf spirituelle Praktiken zurückzugreifen oder ähnliche Strategien anzuwenden. Die spirituelle Praxis bietet den Beteiligten die Gelegenheit, mit dem Verlust in Frieden zu leben und Trost zu finden.
Letztlich ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass jeder Mensch anders damit umgeht, Sterbende begleitet und betreut – keine Methode ist für alle gleichermaßen geeignet. Es liegt also an jedem Einzelnen selbst herauszufinden, welche Techniken am besten helfen können, um einerseits den Patient:innen in ihrem letzten Lebensabschnitt angemessen zu begleiten und andererseits auch selbst damit fertigzuwerden.