Spätestens seit der ersten Pisa-Studie ist der Aufschrei nach neuen Unterrichtsformen groß. Dem Frontalunterricht lastet seither ein unangenehmes Negativ-Image an. Dennoch findet in Deutschland die Vermittlung des Schulstoffes zu 75 % in dieser Form statt.“ Ihm gegenüber stehen offene Unterrichtskonzepte, welche dem Schüler mehr Anwendungskompetenzen sowie soziale Fähigkeiten vermitteln sollen. Worin liegen nun die Vor- und Nachteile des Frontalunterrichts wie wir ihn kennen?
Unterricht findet oftmals in Mischformen statt
Manche Lehrer reden mitunter nicht gern darüber, dass sie nach wie vor einen Großteil ihres Unterrichts als Frontalunterricht geben. Dabei spricht sehr viel für dieses Vorgehen. Der Wissenszuwachs ist nachweislich besser im klassischen Frontalunterricht. Und genau hierin liegt das Paradoxon. Denn in der heutigen schnelllebigen Gesellschaft ist die Eigeninitiative sowie problemorientiertes Handeln unerlässlich. Doch darauf sind die Lehrpläne der Nation kaum ausgelegt. Um sowohl der reinen Wissensvermittlung als auch der sozialen Kompetenzförderung gerecht zu werden, wenden zahlreiche Lehrer einen Methodenmix aus Frontal- und offenem Unterricht an. Moderne Raumkonzepte, wie etwa auf http://www.ass.de/de/raumkonzepte/ ansprechend erläutert, erlauben den Lehrern in den allermeisten Schulen einen flexiblen Unterricht.
Faktenorientiertes Lernen – keineswegs eine schlechte Methode
Dem Lehrer wird im Frontalunterricht ganz das Zepter überlassen. Mit guter Rhetorik und einer aussagekräftigen Körpersprache muss er seine Schüler mit auf die Reise „Wissensvermittlung“ mitnehmen. Genau da liegt für viele Schüler der Hase im Pfeffer. Nicht jeder Pädagoge vermag es zum einen, das Interesse aller Schüler gleichermaßen zu wecken. Zum anderen üben die Skeptiker Kritik, weil sie an der Vermittlung des vorstrukturierten Wissens zweifeln. Wie soll ein Heranwachsender auf diese Weise Kompetenzen in Selbstkontrolle, Eigeninitiative oder im sozialen Miteinander erwerben? Dem gegenüber steht zweifelsohne der Fakt, dass im Frontalunterricht alle Schüler die gleichen Informationen und Erläuterungen erhalten. Besonders die schwächeren Kinder und Teenager ziehen daraus Vorteile. Sie schätzen die klaren Instruktionen des Pädagogen. Dennoch sind sie für ihre Leistungen selbst verantwortlich und können sich nicht hinter der Gruppenarbeit verstecken. Das Plenum stärkt darüber hinaus das Gemeinschaftsgefühl der Gruppe.
Offener Unterricht ist oft abwechslungsreicher
In einer offenen Pädagogik findet sehr viel Kommunikation statt, sowohl zwischen den Schülern als auch zwischen Schülern und Lehrer. Bildungsökonomen schätzen den intensiven Austausch, das problemorientierte Handeln sowie die geförderte Eigenkompetenz. Dies bleibt ein klarer Vorteil für die sozial-emotionalen Kompetenzen eines Heranwachsenden. Die Schüler lernen hierbei eigenständig mit Wissen umzugehen. Dennoch birgt die moderne Didaktik vor allem für schwache Schüler Nachteile. Freie Arbeit, Stationsarbeit, Wochenpläne und die unstrukturierte Vorgehensweise lassen ein hilfreiches Gerüst zum bewältigen der Aufgaben vermissen und müssen mühsam erlernt werden.
Fazit: Der Frontalunterricht hat auch in der modernen Bildungspolitik längst nicht ausgedient. Er gilt als bewährte Methode, Schülern Wissen auf gleichem Weg zu vermitteln. Dennoch fördert das einheitliche Lernen nicht die individuellen sozialen Kompetenzen eines jeden Schülers. Dementsprechend wenden zahlreiche Pädagogen, ähnlich dem Pisa-Vorbild Finnland, einen Methodenmix aus Frontal- und offenem Unterricht an und nutzen damit die Vorteile beider Systeme.