Häufig scheint es eine Grundsatzentscheidung zu sein: Entweder die Familie möchte tierische Mitbewohner oder eben nicht. Meist hängt dies mit der eigenen Kindheit zusammen, denn wer gute Erfahrungen mit Hund, Katze, Maus gemacht hat, möchte diese auch den eigenen Kindern zu Teil werden lassen. Dieser Ratgeber soll zeigen, welche Faktoren vor der Anschaffung eines Haustieres bedacht werden müssen.
Keine Haustier-Geschenke
Experten raten nachdrücklich davon ab, den Wunsch nach einem Haustier mit einem ebensolchen Geschenk zum Geburtstag oder zu Weihnachten zu befrieden, denn: Haustiere sind Lebewesen, die zu Familienmitgliedern werden. Ein Geschenk ist meist etwas temporär begrenzt Interessantes. Diesen Stellenwert sollten Haustiere nie haben. Viel besser ist, den Wunsch des Kindes zum Anlass zu nehmen, um über die Anschaffung eines Haustieres mit allen Vor- und Nachteilen zu sprechen. Diese Pro- und Contra-Liste könnte so aussehen:
Das spricht für ein Haustier | Das spricht gegen ein Haustier |
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Wer trägt die Verantwortung?
Allein die Tatsache, dass ein Haustier Arbeit macht, heißt noch lange nicht, dass eben diese 1:1 auf das Kind übertragen werden kann. Wie das Thema „Verantwortung“ bei Kindern gehandhabt werden könnte, verrät dieser Ratgeber, der das Maß an Verantwortung im Umgang mit Haustieren dem Alter entsprechend staffelt: Ab vier Jahren können Kinder (gemeinsam mit ihren Eltern) die Verantwortung für ein Kind übernehmen. Ab sieben Jahr könne das Haustier in weiten Teilen eigenverantwortlich versorgt werden. Dabei ist der Nutzen für die Persönlichkeitsbildung des Kindes groß: „Durch die Übernahme bestimmter Aufgaben oder die Verantwortung für ein Haustier lernen Kinder nach und nach, auch für sich selbst Verantwortung zu übernehmen und für ihre Fehler gerade zu stehen. Dies umso mehr, wenn die Eltern liebevoll und unterstützend eingreifen, wenn das Kind eine Aufgabe nicht bewältigt oder einer Verantwortung zeitweise nicht gewachsen scheint.“ Wie (im Vergleich dazu) Kindern der Umgang mit ihrem Taschengeld erläutert wird, verrät dieser Beitrag.
Welches Tier sollte angeschafft werden?
Laut diesem BR-Ranking sind Katzen des Deutschen liebste Haustiere. Auf Platz 2 folgt der Hund. Auf Platz Meerschweinchen. Auf Platz 4 Kaninchen. Auf Platz 5 Farb- und Rennmäuse. Erst weit nach diesen Tierarten (und zahlreichen weiteren Kleintieren wie Fische und Vögel, die dazwischen liegen), werden Schildkröten, Agamen, Bartagamen oder Schlangen gehalten. Welches Tier einziehen darf und auch zur Familie passt, sollte mit Blick auf Zeit, Platz und Umfeld gut überlegt sein. Diese Beispiele zeigen, warum.
- Hunde brauchen viel Zeit (zum Spazierengehen) und viel Platz (um sich auch zuhause bewegen zu können). Diese Faktoren müssen vor einer Anschaffung geprüft werden. Zudem gilt: Sich einen Hund anzuschaffen, bedeutet Erziehungsarbeit leisten zu müssen. Gerade junge Hunde müssen geduldig trainiert werden, um langfristig als treuer Spielgefährte agieren zu können.
- Katzen mögen es kuschlig. So halten sie sich gern in der Nähe von Herrchen oder Frauchen auf und kuscheln sich auf der Couch oder in den Lieblingssessel. Auch hausen manche Tiere wahrlich einfallsreich im Katzen-Tipi. Wohnt bereits eine Fellnase in den eigenen vier Wänden und kommt eine neue dazu, ist es wichtig, die Katzen aneinander zu gewöhnen. Dabei macht es einen Unterschied, ob Ihre ausgewachsene Katze an ein neues Kätzchen gewöhnt werden soll, oder zwei erwachsene Katzen zusammengeführt werden sollen. So sind ausgewachsene Katzen meistens freundlicher zu Kätzchen als zu erwachsenen Katzen. Tipp: Stubentiger leben in der Regel sicherer als Freigänger. Wohl aber sollte bewusst abgewogen werden, ob der Katze der Freigang verwehrt bleiben muss. Das hängt mitunter auch vom direkten Wohnumfeld (und vor allem dem Verkehrsaufkommen dort) ab.
- Kleintiere wie Meerschweinchen, Kaninchen, Mäuse und Hamster sind zwar auf den ersten Blick recht handlich, doch der Platzbedarf des Käfigs (und des Freistalls) muss einkalkuliert werden. Achtung: Wer an die Anschaffung eines Hamsters denkt, sollte bedenken, dass diese Tiere hauptsächlich nachtaktiv sind.
Grundsätzlich gilt – wie eingangs bereits erwähnt: Nur wer keine Tierhaarallergie hat, sollte sich einen haarigen Gefährten anschaffen. Wer alternativ mit Tieren liebäugelt, die im Terrarium leben, sollte prüfen, ob die Haltung dieser im jeweiligen Wohnumfeld genehmigt ist.
Spielgefährte und treuer Zuhörer
Es sind die kleinen Dinge, die den Unterschied eines tierfreien Familienlebens und eines Lebens mit Haustier ausmachen. So profitieren insbesondere sowohl ruhige Kinder vom treuen Zuhörer, der weder rüpelhaft agiert, noch sie wegen ihrer ruhigen Art aufzieht. Doch auch sehr lebendige Kinder profitieren von der Anwesenheit eines tierischen Ruhepols. Tendenziell zeigt ein Blick in Familien mit Haustieren, dass mit Hunden der Umgang aktiver ist als mit Katzen. Während man mit einem Hund auf der Wiese tollen kann, wird man mit einer Katze eher auf der Couch kuscheln.
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