Aufregend ist eine Schwangerschaft, verbunden mit Hoffen und Bangen sowie vielen Veränderungen. Die meisten Eltern interessiert es brennend, ob der Nachwuchs ein Mädchen oder Junge wird. Sie möchten sich darauf moralisch einstellen. Wer das Geschlecht des Kindes im Voraus kennt, wird das Kinderzimmer entsprechend liebevoll einrichten, passende Babykleidung oder einen Kinderwagen besorgen. Werdenden Eltern stehen für die vorgeburtliche Geschlechtsbestimmung verschiedene Methoden zur Verfügung.
Das Ultraschall – Screening
Gespannt blicken Mutter und Vater auf den Monitor, während der Gynäkologe im Rahmen der gesetzliche Vorsorge das Ultraschall durchführt. Tatsächlich zählt das Ultraschall – Screening zu den am häufigsten angewandten Methoden, das Geschlecht des Kindes in der Schwangerschaft zu bestimmen. Allerdings müssen sich Eltern dafür lange in Geduld üben. Frühestens ab der 13. Schwangerschaftswoche sind selbst erfahrene Frauenärzte erst in der Lage, mit Hilfe des Screenings eine Voraussage zu treffen. Die Wahrscheinlichkeit einer korrekten Bestimmung liegt in diesem Moment dennoch nur bei 80 %. Hinzu kommt die Tatsache, dass vor Ablauf der 12. Schwangerschaftswoche die Mediziner keine Information über das Geschlecht des Kindes an die Eltern weitergeben dürfen. Bis zu diesem Zeitpunkt wäre ein straffreier Schwangerschaftsabbruch hierzulande gestattet. Die meisten werdenden Eltern erfahren daher erst in der 16. bis 20. Woche, ob ihr Kind ein Mädchen oder Junge wird. Im ungünstigsten Fall liegt der Fötus so ungünstig, dass es den Gynäkologen bis zur Geburt nicht möglich ist, das Geschlecht eindeutig zu bestimmen.
Gendertests ohne Risiko für Mutter und Kind
Eine noch recht neue und weniger bekannte Variante der vorgeburtlichen Geschlechtsbestimmung stellt der Gendertest dar. Die Wissenschaft bedient sich bei dieser Methode der modernen Wahrscheinlichkeitsrechnung. Indem die Eltern detaillierte Fragen beantworten, errechnen die Wissenschaftler mit einer Wahrscheinlichkeit von 86 %, ob sich die Eltern über einen Jungen oder Mädchen freuen dürfen. Ohne dass für Mutter oder Kind Risiken durch Untersuchungen entstehen, lässt sich dank diese modernen Testmethode das Geschlecht des Babys zeitnah erkennen. Bereits in der 6. Schwangerschaftswoche können Eltern anhand ihrer Angaben herausfinden, ob das Kinderzimmer rosa oder blau gestrichen wird.
Geschlechtsbestimmung per Bluttest
Bereits bei der Zeugung des Babys steht sein Geschlecht fest. Statistisch gesehen beträgt die Wahrscheinlichkeit je 50 % für Junge oder Mädchen. Anhand eines Bluttests bestimmen Wissenschaftler mit moderner Labortechnik eventuelle Y-Chromosomen des Babys im Blut der werdenden Mutter. Auch wenn der Test bereits ab der 6. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden kann, dürfen die Ärzte das Ergebnis nicht vor der vollendeten 12. SSW mitteilen. Da trifft das Gendiagnostik-Gesetz eine eindeutige Aussage. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Blutuntersuchung die Geldbörse der werdenden Eltern recht stark belastet.
Die Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie
Mitunter führen Mediziner aus gesundheitlichen Gründen bei der werdenden Mutter eine Fruchtwasseruntersuchung oder eine Chorionzottenbiopsie durch. Bei der anschließenden labortechnischen Auswertung der Zellproben ist eine Geschlechtsbestimmung des Babys möglich. Allerdings werden diese Untersuchungen im Rahmen der gesetzlichen Schwangerschaftsvorsorge nur in begründeten Fällen durchgeführt, da sie immer mit Risiken für Mutter und Kind verbunden sind. Auch bei der pränatalen Diagnostik sind die Gynäkologen an die Vorgaben des Gendiagnostik-Gesetzes gebunden und dürfen das Geschlecht des Kindes nicht vor dem Ende der 12. Schwangerschaftswoche bekannt geben.
Fazit: Eine hundertprozentige Gewissheit erhalten werdende Mütter und Väter erst bei der Geburt ihres Babys. Ohne Risiko lässt sich anhand von Gendertests oder per Ultraschall herausfinden, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Anhand von genetischen Untersuchungen des Blutes oder im Rahmen einer Pränataldiagnostik wird auch in Ausnahmefällen eine Geschlechtsbestimmung Fötus möglich.