Kinder sind von Natur aus sehr neugierig. Sie hinterfragen alles, was um sie herum geschieht. Eltern machen oft die Erfahrung, dass sich ihre Kinder schon im frühen Alter für Sonne, Mond und Sterne interessieren. Auch Erzieher und Lehrer haben dies erkannt. Darauf zurückzuführen ist der pädagogische Trend, dass in Deutschland das Thema Astronomie zunehmend auch bereits in Kindergärten und Grundschulen behandelt wird. Die Beobachtung des Nachthimmels ist für Kinder (und nicht nur für die) bestimmt ein faszinierendes Hobby. Wollen Eltern das naturwissenschaftliche Interesse ihrer kleinen Astronomen daran erhalten und sogar fördern, ist aber ein geeignetes Teleskop von entscheidender Bedeutung. Andernfalls verlieren Kinder schnell wieder die Lust. Das richtige Teleskop für Kinder zu finden ist nicht einfach. Doch es gibt einige Kriterien, die man beachten sollte, damit das Kind auch dauerhaft Freude an der Beobachtung des Nachthimmels hat.
Welche Arten von Kinderteleskopen gibt es?
Bei Teleskopen wird grundsätzlich zwischen Linsenteleskopen und Spiegelteleskopen unterschieden. Beide Alternativen sind für Kinder geeignet, haben aber ihre Vorteile und Nachteile. Ein Problem, mit dem sich Hobbyastronomen oft herumschlagen müssen, ist Streulicht, dass die Beobachtung von lichtschwächeren Objekten am Himmel erschwert. Insbesondere dicht besiedelte Großstädte sind nachts voller Streulicht. Linsenteleskope sind im Unterschied zu Spiegelteleskopen aufgrund ihrer Bauweise weniger anfällig gegen Streulicht, daher können sie gleichermaßen gut in der Stadt als auch auf dem Land verwendet werden. Linsenteleskope verfügen auch über eine höhere Kontrastleistung (schärfere Bilder). Spiegelteleskope wiederum sind in Anschaffung und Ausstattung wesentlich günstiger.
Was ist beim Kauf eines Kinderteleskops zu beachten?
Wichtigstes Kriterium beim Kauf eines Kinderteleskops ist das Kindesalter. Bei Kindern unter 7 Jahren ist der Sehsinn noch nicht voll entwickelt, sie nehmen die Bilder im Okular des Teleskops oft nur unscharf und konturlos wahr. Damit Kinder auch Spaß am Teleskop haben, sollten sie daher mindestens 10 Jahre alt sein. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist der Objektivdurchmesser des Teleskops. Die Öffnung ist entscheidend für den Lichteinfall und beeinflusst die Abbildung des Teleskops. Bei der Auswahl ist jedoch zu bedenken, dass Teleskope ab einer Öffnung von 12 Zoll (305 Millimeter) sich weniger gut für Kinder eignen, da ihre Handhabung wesentlich aufwendiger ist. Ein Linsenteleskop für Kinder, sollte jedoch mindestens eine Öffnung von 70 mm haben, ein Spiegelteleskop etwa 130 mm. Des Weiteren ist beim Kauf auf eine ausreichend stabile Montierung zu achten. Kaufen sie kein Teleskop mit einem Stativ aus Plastik. Ihr Kind wird keine Freude daran haben. Das Stativ sollte mindestens aus Aluminium bestehen, ansonsten kann das Teleskop leicht verwackeln und damit auch die Abbildungen. Grundsätzlich zu empfehlen sind Dobson-Teleskop-Montierungen. Diese sorgen für einen stabilen Unterbau und sind leicht zu montieren.
Vor- und Nachteile der Teleskoparten für Kinder in Kurzform
Linsenteleskope haben ein kontrastreiches Bild, kein Streulicht und eine hohe Stabilität. Nachteilig sind Farbfehler durch Lichtbrechung. Spiegelteleskope haben keine Farbfehler und sind günstiger in der Anschaffung. Nachteilig sind ein geringerer Kontrast und Helligkeit.
Kinderteleskope im Test
Gute Testergebnisse zeigen alle Einsteigermodelle der bekannten Marken Omegon, Celestron und Bresser. Der Teleskop für Kinder Testsieger ist jedoch das Bresser Spiegelteleskop Venus Azimutal 76/700 weil es sich bei diesem Kinderfernrohr um das Einsteigermodell mit dem größten Objektivdurchmesser handelt, was eine sehr gute Vergrößerung ermöglicht. Der Preis liegt je nach Anbieter unter 100 Euro.