Kleidung und Schuhe haben für Kinder einen anderen Wert als für Erwachsene. Sie sollen nicht nur vor Witterung schützen, warm halten und modisch sein, sondern auch Spaß machen. Funktionalität und individuelles Design stehen im Vordergrund. Kinder entwickeln eine besondere Bindung zu ihren Kleidungsstücken. Sie wollen in andere Rollen schlüpfen und sich als Prinzessinnen oder als ihre Lieblingshelden aus Zeichentrickfilmen verkleiden. Bunte und außergewöhnliche Motive sind bei den Kids deshalb sehr beliebt. Daher dürfen Kinderschuhe richtig ausgefallen sein. Das beste Beispiel dafür sind die sogenannten Heelys: Schuhe mit abnehmbaren Rollen sind eine Mischung aus richtigem Schuhwerk und Rollschuhen. Heelys für Jungs und Mädchen gibt es günstig im Online-Handel – zum Beispiel bei Intersport. Nur auf seinen Schuhen durch die Straßen zu fahren und bei Bedarf die Rollen im Schuh versenken zu können, ist ein Zukunftstrend. Das macht sogar manche Eltern neidisch.
Wenn auch für Kinder der Spaß im Vordergrund steht, so haben Eltern andere Prioritäten beim Kauf von Kinderschuhen. Insbesondere auf die optimale Passform und Größe müssen sie achten. Denn durch das Tragen von falsch sitzenden Schuhen können Fußfehlstellungen bereits in der Kindheit entstehen. Das kann lebenslange Folgeschäden mit sich bringen: orthopädische Probleme an den Füßen, der Wirbelsäule oder am Becken. Und Kinderfüße wachsen schnell und in unerwarteten Schüben. Deshalb ist es wichtig, Kinderschuhe regelmäßig zu wechseln und vor dem Kauf jedes neuen Paares die Füße richtig nachzumessen
Bei etwa 90 Prozent aller Schuhe ist die Schuhgröße falsch angegeben. Das bedeutet, dass die Schuhgröße der Innenlänge nicht entspricht und die Eltern deshalb oft zu falschen Schuhen greifen. Allein auf die angegebene Schuhgröße zu achten, ist also kein Garant für die optimale Passform. Sich an den Schuhgrößen anderer Kinder im selben Alter zu orientieren, ist ebenso falsch. Häufig kaufen Eltern ihren Sprösslingen Kleidung und Schuhe, die selbigen zu groß sind, da sie ja hineinwachsen würden. Bei Hosen und Jacken ist das aus gesundheitlicher Sicht auch vollkommen in Ordnung. Doch zu große Schuhe können durch das ständige Scheuern zu Blasen führen. Um die locker sitzenden Schuhe am Fuß festzuhalten, spannen die Kinder die Fußmuskulatur unnötig an, krallen an den Schuhen, spreizen die Zehen oder verändern den Gang. Der Fuß verkrampft. Diese Faktoren sind aus orthopädischer Sicht schädlich. Auch zu kleine Schuhe verursachen Druckstellen und Fehlstellungen. Es ist deshalb besser, Schuhe in der aktuellen Größe zu kaufen.
Etwa 1,7 Zentimeter größer als der Fuß sollte ein Schuh sein, weil der Fuß beim Laufen nach vorne rutscht. Um zu testen, ob die Innenfläche passt, bastelt man sich einfach eine Pappschablone. Dazu macht man einen Umriss vom Kinderfuß auf einer Pappe, gibt zusätzlich zum größten Zeh 1,7 Zentimeter dazu und schneidet die Schablone aus. Diese kann in die Schuhe eingelegt werden, um zu testen, ob sie passen. Anprobieren ist Pflicht. Schuhe, die im Internet bestellt wurden, sollte das Kind nach der Lieferung eine Weile zu Hause tragen. Wenn nötig können sie zurückgeschickt werden.
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