Nachdem eine Frau im Januar 2009 Achtlinge in den USA geboren hatte, löste sie weltweit eine hitzige Diskussion aus. In den USA gibt es keine Begrenzungen für das Einpflanzen von Embryonen. Die nun insgesamt vierzehnfache Mutter hat all ihre Kinder durch künstliche Befruchtung bekommen. Mittlerweile ist nun auch der kleinste und schwächste der Achtlinge, Jonah Angel, aus dem Krankenhaus entlassen worden. Die 33-jährige Mutter lebt jetzt mit ihren Kindern in einem Vorort von Los Angeles.
Nach einer Studie finnischer Wissenschaftler an der Universität Oulu scheint das Einpflanzen eines Embryos Erfolg versprechender zu sein, als der Versuch mit mehreren Eizellen. Zudem ist auch das Einbringen eines Embryos für die Gesundheit der Mutter weniger gefährlich. Die Forscher gehen übrigens davon aus, dass der Erfolg einer künstlichen Befruchtung nicht vom Alter der Mutter, sondern von der Qualität des eingepflanzten Embryos abhänge.
Mehrlingsgeburten sind äußerst umstritten, da sie die Gesundheit der Mutter erheblich gefährden und Entwicklungsstörungen der Kinder die Folge sein können. Daher ist in vielen Ländern gesetzlich geregelt, wieviele Embryonen Frauen höchstens eingepflanzt werden dürfen. Derzeit ist es nach dem Embryonengesetz in Deutschland so geregelt, dass innerhalb eines Zyklus maximal drei Embryonen eingepflanzt werden dürfen.
In Skandinavien sieht die Situation etwas anders aus. Für Frauen bis 35 Jahren gilt in skandinavischen Ländern als Standardmethode der In-vitro-Fertilisation der Single-Embryo-Transfer. Die Ärzte setzen also der zukünftigen Mutter nach der Befruchtung im Labor nur einen Embryo ein. Es wird der Embryo mit den besten Chancen und der höchsten Qualität ausgewählt. Auf diese Weise wird die Erfolgsquote erhöht, ohne die Frau dem erhöhten Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft auszusetzen.
In Deutschland wird diese selektive Vorauswahl durch das geltende Embryonenschutzgesetz verboten. Hier dürfen nur so viele befruchtete Eizellen, die über das sogenannte Vorkernstadium hinausgehen, im Labor kultiviert werden, wie dann auch später in die Gebärmutter der Frau eingepflanzt werden. Derzeit sind dies maximal drei Embryonen.