20 Milliarden Euro auf der hohen Kante und dennoch soll die Praxisgebühr bleiben, wenn es nach Bundeskanzlerin Angela Merkel geht. Obwohl die Kassen der Krankenkassen prall gefüllt sind und selbst die Kassen selbst eine Abschaffung der Gebühr fordern, bleibt die CDU hart – der FDP gefällt das gar nicht.
Seit 2004 wird pro Quartal eine Praxisgebühr von 10 Euro erhoben, es sei denn, man kommt mit einer Überweisung oder ist aus sonstigen Gründen von Zuzahlungen befreit. Ursprüngliches Ziel war es, die Kassen der Krankenversicherungen etwas zu füllen, vor allem aber, um den Patienten zu zeigen, dass das Gesundheitswesen Geld kostet und man deshalb nicht für jede Lappalie zum Arzt müsse.
Dieses Vorhaben habe die Gebühr verfehlt, heißt es aus der FDP um den Gesundheitspolitiker Erwin Lotter. Er hat die Abschaffung der Praxisgebühr angeregt, von der beispielsweise die Techniker Krankenkasse sowie SPD, Grüne und Linkspartei ebenfalls begeistert wären. Aber aus dem Bundeskanzleramt kommt nur ein „Nein“. Auf Nachfrage verwies die Union auf die jährlichen Mehreinnahmen von etwa 2 Milliarden Euro – die aber nicht wirklich benötigt werden.
Die Krankenkassen haben insgesamt ca. 20 Milliarden Euro Überschuss erwirtschaftet, der nun in irgendeiner Form wieder ausgegeben werden muss, weil gesetzliche Krankenversicherungen keinen Gewinn erwirtschaften dürfen. Es stand daher schon zur Debatte, den Überschuss an die Versicherten auszuschütten. Eine Lösung für dieses Luxusproblem ist derzeit aber noch nicht in Sicht.
[via n-tv]