Niemand mag das Konzept des Betreuungsgeldes: Viele Bürger sind dagegen, selbst Politiker aus der Regierung, die Opposition selbstverständlich ebenfalls und nun auch noch die OECD. Ihr geht es in ihrer Kritik darum, dass Zuwanderer mit der „Herdprämie“ ein Problem bekommen sollen. Dies hat eine Studie im Auftrag der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zutage geführt.
„Integration“ ist in aller Munde – nur beim Familienministerium wurde daran nicht gedacht, tadelt eine Studie der OECD. Demnach könnte sich das Betreuungsgeld nicht nur negativ auf die Beschäftigung von Frauen im Allgemeinen auswirken, sondern soll auch als Klotz bei der Integration von Zuwanderern fungieren. „Die Welt“ hat die Ergebnisse der Studie vorab erhalten, offizielle Ergebnisse sollen im Laufe des Tages veröffentlicht werden.
Erfahrungen gebe es danach aus Norwegen: Seitdem dort das Betreuungsgeld eingeführt wurde, sei der Anteil der am Arbeitsmarkt beteiligten ausländischen Frauen um 15 Prozent gesunken. Besonders, wenn sie aus sozial schwachen Verhältnissen stammen, sei die „Gefahr“ Geld vom Staat anzufordern anstatt eine Arbeitsstelle und einen Betreuungsplatz zu finden, besonders hoch. Ähnlich sah es auch in Österreich und der Schweiz aus, wie die Studie „Jobs for Immigrants“ (dt.: Arbeitsplätze für Zuwanderer) feststellt.
Die Studie der OECD geht sogar noch einen Schritt weiter und sieht nicht nur die (wegen dem Betreuungsgeld nicht mehr arbeitenden) Frauen benachteiligt, sondern auch die betroffenen Kinder. Wenn die Zuwanderungsmütter nicht ordentlich integriert würden, so habe das auf jeden Fall negative Auswirkungen auf die Bildung der Kinder. Demnach profitieren Kinder ab 3 Jahren aus sozial schwachen Verhältnissen am meisten von entsprechender Betreuung, was sich später bei der Bildung in Schule und Ausbildung oder Studium bemerkbar mache.
[via n-tv]