Dem Bankenverband zufolge leben etwa 46 Prozent aller Deutschen zur Miete. Viele von ihnen sind seit Jahren Mieter, besitzen Kinder und können sich keine eigene Wohnung oder gar ein Haus leisten. Ein häufiges Problem der Mieter ist die Entstehung von Schimmel. Die Pauschalabwehr der Vermieter ist in diesem Fall, dass falsch gelüftet wurde.
Grundsätzlich sind Schimmelpilze ein natürlicher und wichtiger Teil der Umwelt. Einige besondere Formen von Schimmel sind sogar konsumierbar. Edelschimmelpilze zum Beispiel gelten als Delikatesse. In anderen Bereichen sind die Pilze dagegen nichts weiter als eine Belästigung. Wenn sie in Wohnräumen vorkommen, beeinflussen sie die Gesundheit der Bewohner und schädigen der Bausubstanz und Einrichtungsgegenständen.
Schimmelpilze sind nicht immer sichtbar, häufig kann man einen Befall nur riechen. Jedoch sollte der kleinste Verdacht ausreichen, um das Problem umgehend zu behandeln. Der erste Schritt besteht darin, eine Probe zu entnehmen und an Experten zu schicken. Wer dagegen auf Nummer sicher gehen möchte, lässt sich von einem Sachverständigen beraten.
Der Hauptgrund für Schimmelbildung: Feuchte Raumluft
Die Entstehung von Schimmelpilzen hängt direkt mit den Feuchtigkeits- und Temperaturverhältnissen der Innenräume zusammen. Jeder Vermieter hat die Aufgabe, gegen feuchte Raumluft vorzugehen, damit es gar nicht erst zur Schimmelbildung kommen kann.
Schimmel findet nur dort ausreichend Nährstoffe, wo es feucht genug ist. Die relative Luftfeuchtigkeit ist dann zu hoch, wenn sie über längere Zeiträume bei mehr als 60 Prozent liegt. Die Luftfeuchtigkeit können Mieter mit einer kleinen Investition selbst messen: Nahezu jede digitale Wetterstation, die im Handel ab etwa zehn Euro erhältlich ist, besitzt ein Hygrometer.
Besonders problematisch ist die Feuchte im Winter: Aus Platzgründen müssen Mieter ihre Kleidung häufig in der Wohnung trocknen. Die Feuchtigkeit entweicht aus der Wäsche und bleibt, wenn nicht richtig gelüftet wird, innerhalb der Innenräum
Ein weiterer Faktor für feuchte Raumluft ist der Mensch selbst: Jede Person erzeugt direkt oder indirekt Feuchtigkeit. In einem Vier-Personen-Haushalt beläuft sich die täglich produzierte Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf bei rund zwölf Litern. Besonders gefährdet sind das Badezimmer, Schlafzimmer und die Küche. Beim Duschen, Waschen und Kochen entsteht eine große Menge Wasserdampf, die man möglichst schnell aus den Räumen befördern muss. Dies ist nur mit der Kombination aus richtigem Heizen und Lüften möglich.e. Aus diesem Grund ist es ratsam, in einen energiesparenden Wäschetrockner zu investieren, der diese Arbeit in den kalten Monaten gefahrlos übernimmt.
Schimmelpilze bei Wohnungsübergabe: Wie Mieter vorgehen müssen
Haben sich die Schimmelpilze in der Wohnung ausgebreitet, verlassen viele Mieter die Wohnung. Schließlich sind die Sporen gefährlich für die Gesundheit der Eltern und Kinder. Der Vermieter wird allerdings ein Problem mit dem Schimmelbefall haben und sich weigern, das Wohnungsübergabeprotokoll zu akzeptieren, bevor das Problem geklärt wurde. Mieter sind dazu verpflichtet, einen solchen Befall sofort zu melden. Die Mietkaution kann der Vermieter nicht ohne Weiteres einbehalten, denn dazu müsste er nachweisen können, dass der Mieter für den Schimmelbefall schuldig ist. Entweder der Mieter versucht selbst, den Schimmel zu entfernen, was sich in der Regel als schwierig herausstellt, oder es wird ein Sachverständiger beauftragt, der die Lage “genau einschätzen kann.