Wer Kinder im schulpflichtigen Alter hat, für den ist diese Nachricht nichts Neues. Viele Eltern sind unzufrieden mit der Bildungspolitik der Länder. Spätestens nach dem PISA-Test ist auch dem Letzten in der Bundesrepublik bekannt, dass unser Bildungssystem mit großen Problemen zu kämpfen hat. Viele Defizite sind bekannt und werden auch von den Eltern offen kritisiert, doch die Kultusminister scheinen nicht auf diese zu hören.
Unzufrieden mit den Politikern
News zur Politik sind selten positiv und auch in diesem Fall stimmt dies leider. Immer mehr Eltern sind mit der Politik der Kultusminister unzufrieden, dies ergab eine groß angelegte Umfrage. Die Mängel in den Schulen werden immer größer und die Maßnahmen sind dagegen nicht ausreichend. Im Durchschnitt erhielt unser Schulsystem lediglich die Note 3,7 und war somit nur noch ausreichend. Vor allem die Chancengleichheit sehen viele nicht als gegeben an und auch der Mangel an Ganztagsschulen stellt ein großes Problem dar. 80 Prozent der Befragten werfen den verantwortlichen Politikern vor, keinen Willen zu zeigen um die Probleme anzupacken und die Defizite zu beseitigen. Die Schuld für die Zustände wird in erster Linie bei den Politikern gesehen und weniger bei den verantwortlichen Lehrern oder gar den Eltern. Rund die Hälfte aller Befragten trauen den Pädagogen zu, dass sie den Mut zu grundlegenden Veränderungen haben. In Thüringen waren es sogar mehr als 60 Prozent der Befragten.
Im Gegensatz dazu wird die Hoheit der Länder über die Bildungspolitik grundsätzlich als eher negativ angesehen. Der Föderalismus und die damit verbundenen unterschiedlichen Schulsysteme und Lehrpläne führen nach Meinung vieler eher zu Problemen als zu Fortschritt. Weniger als 20 Prozent der in der Studie befragten waren der Meinung, dass die Konkurrenz unter den Ländern die Qualität der Schulbildung verbessert. Nur in Bayern waren mehr als 20 Prozent von dieser Annahme überzeugt. Über 90 Prozent forderten hingegen einheitliche Abschussprüfungen in den verschiedenen Ländern, da dies auch zu vergleichbarem Unterrichtsstoff führen würde.
Ganztagsschule gefordert
Auch mit den aktuellen Schulformen zeigten sich viele Befragte unzufrieden. Gerade die Hauptschule steht im Zentrum der Kritik. Vor allem die Zukunftsaussichten nach Beendigung dieser Schulform werden häufig als gering angesehen. Die Fähigkeit nach der Schule in der Gesellschaft zurechtzukommen, bescheinigen den Hauptschulabsolventen lediglich ein Viertel der Befragten. Auch die frühe Trennung der Schüler stößt vielfach auf Ablehnung. Die meisten Bürger sind der Meinung, dass das längere gemeinsame Lernen die Leistung fördert und gut für die Kinder ist. Dasselbe gilt für die Einführung von Ganztagsschulen. Sie werden größtenteils als positiv angesehen, 80 Prozent der Teilnehmer sprachen sich für diese Schulform aus.