Wann landete das letzte Mal eine handgeschriebene Karte in Ihrem Briefkasten? Und wie haben Sie sich gefühlt, als Sie sie gelesen haben? Die meisten Menschen vermissen die gute altmodische Karte mit den netten persönlichen Worten. Stattdessen häufen sich E-Mails als modernes Kommunikationsmedium in den imaginären Postfächern. Hat die Karte etwa“ ausgedient?
Papier ist geduldig
Hektik und Zeitdruck, kurzweilige schnelle Nachrichten per SMS, Mail oder über die sozialen Medien prägen unsere Kommunikation. In den meisten Fällen ist dies absolut sinnvoll und notwendig. Diese Bequemlichkeit bezahlen wir jedoch mit dem Verlust der guten alten Briefpost. Diese landet oftmals nur noch in Form von Werbung oder als Rechnung in unseren Briefkästen. Dabei schätzen immer noch sehr viele Menschen den persönlichen Schriftkontakt zu andern. Eine stimmungsvolle Weihnachtskarte, ein liebevoller Dankesbrief oder Glückwünsche zur Geburt wirken letztendlich immer angemessener, als eine pauschalisierte Mail. Zwar ist diese preiswerter und schneller, doch die digitalen Zeilen des Absenders zeugen nur selten von Kreativität und Engagement. Anders handschriftlich niederlegte Worte. Sie verraten viel über den Verfasser. Welche Form besitzt seine Schrift, welches Motiv hat er für die Karte gewählt usw.? Damit verliert die Grußkarte oder der Brief zwar in Sachen Schnelligkeit, gewinnt jedoch beim Thema Individualität und Persönlichkeit.
Die Zeit wieder schätzen lernen
Zwischen Tür und Angel eine kurze Textnachricht verfassen, gehört heute einfach zum Alltag. Wann haben Sie sich das letzte Mal Zeit genommen, einen persönlichen Brief zu verfassen? Handgeschriebene Worte auf Papier benötigen Zeit. Das beginnt bereits bei der Wahl des Briefpapiers oder der Karte, reicht über die Stiftwahl bis hin zur Formulierung der Worte. Dies entschleunigt den Alltag zwangsläufig, denn Schreiben per Hand braucht einfach Zeit. Dafür hängen dann die Weihnachtskarten oder die Geburtstagsgrüße auch als liebe Erinnerung am Kühlschrank oder der Pinnwand des Empfängers, anstatt versehentlich im Spam-Filter unterzugehen. Mit etwas Glück antwortet der Briefpartner mit einer guten altmodischen Karte oder einem Brief. Das Warten darauf kann heutzutage schon zur echten Geduldsprobe werden, denn schließlich sind wir es gewohnt, binnen weniger Minuten oder Stunden eine Antwort auf unsere digitalen Worte zu erhalten. Kommt die Post dann jedoch an, ist die Freude am Briefkasten umso größer. Das altmodische Papier zaubert uns ein Lächeln auf die Lippen. Denn der Verfasser hat sich für einen persönlich Zeit genommen, über seine Worte nachgedacht und sie zu Papier gebracht: Eine liebevolle Geste, für die sich heute nur noch wenige Menschen Zeit nehmen, obwohl sie einen vollen Terminkalender haben und von Meetings getrieben sind.
Fazit: Kurznachrichten und E-Mails haben ihre absolute Berechtigung. Persönliche Grüße per Karte oder Brief genießen indes leider Seltenheitswert. Doch vielfach kann die digitale Post nicht die Emotionen transportieren, wie handschriftliche Zeilen es vermögen. In der Quintessenz heißt das: Bereite anderen eine Freude mit deinen persönlichen Worten! Schreib doch mal wieder auf Papier!