Die Geburt eines Babys ist ein unglaublicher Moment – aber auch ein anstrengender. Nach diesem Kraftakt sollten sich die frischgebackenen Mütter daher viel Ruhe gönnen. Viele Frauen nehmen sich diese Zeit jedoch nicht und wollen schon kurz nach der Geburt wieder durchstarten. Dabei sind die ersten Wochen von besonderer Bedeutung für die ganze Familie.
Die Freude ist groß, das lang ersehnte Baby ist endlich da. Zwei, drei Tage ins Krankenhaus und dann geht es wieder zurück ins pralle Leben. Die neugierigen Besucher für das Baby geben sich die Klinke in die Hand und wollen auch noch verköstigt werden. Der Haushalt muss erledigt werden und schließlich geht das junge Elternpaar nach drei Wochen wieder abends aus, um nicht als langweilig zu gelten. Dazwischen wird gestillt, gewickelt und schnell noch ein Gute-Nacht-Lied gesungen. Fürs Innehalten bleibt keine Zeit. So ein Programm kann junge Mütter ganz schön überfordern. Die Folgen einer Überforderung nach der Geburt zeigen sich durch Milchstau, Brustentzündungen, Depressionen und einer erhöhten Anfälligkeit für Infekte. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch die Beziehung zum Kind stören.
Hebammen raten Müttern daher nach der Geburt, sich für mehrere Wochen zurückzuziehen und zu schonen. In einer Leistungsgesellschaft, die von Müttern immer mehr fordert und immer weniger Verständnis für die Bedürfnisse der Wöchnerinnen aufbringt, ist dies leichter gesagt als getan. Wie Sie es trotzdem schaffen, ausreichend Zeit für sich und ihr Kind zu finden:
Ausruhen beim Stillen
Das Wochenbett dauert ungefähr sechs bis acht Wochen. So viel Zeit brauchen Körper und Seele mindestens, um die Geburt zu verarbeiten. Da sich in den ersten Tagen nach der Geburt die Gebärmutter zurückbilden muss, sollten Frauen viel liegen. Es spricht daher nichts dagegen, im Liegen zu stillen. Auf diese Weise können Sie sich beim Stillen ausruhen. Ein weiterer Vorteil: Langes Sitzen entfällt. Aufgrund von kleineren Geburtsverletzungen kann dies für Frauen in den ersten Tagen durchaus schmerzhaft sein. Wie man mit diesen Verletzungen und weiteren körperlichen Beschwerden im Wochenbett umgehen sollte, erfahren Sie hier.
Ruhephasen schaffen
Generell empfehlen Hebammen, Müttern von Neugeborenen dann zu schlafen, wenn auch ihr Kind schläft. Wer diese Zeit allerdings nutzt, um den Haushalt zu erledigen, riskiert nach ein paar Tagen vollkommen übermüdet zu sein. Der chronische Schlafmangel zerrt an den Nerven. Das spürt auch das Kind und reagiert mit Unruhe.
Als junge Mutter sollten Sie daher höchstens eine Aufgabe pro Tag im Haushalt erledigen. So hält sich das Chaos in Grenzen und Sie belasten sich nicht zu stark. Überlegen Sie auch ein paar zusätzliche Helfer anzuschaffen, z.B. einem Wäschetrockner. Damit können Sie einiges an Arbeit sparen. Reduzieren sie den Einkaufstress, indem Sie vor der Geburt Vorräte anlegen. Bewährt hat es sich auch, Mahlzeiten vorzukochen und einzufrieren. So haben Sie für die ersten Tage zu Hause eine vollwertige Mahlzeit, ohne am Herd stehen zu müssen.
Neben der Neustrukturierung der häuslichen Verpflichtungen sind es vor allem die zahlreichen interessierten Besucher, die ganz schön viel Zeit in Anspruch nehmen. Zeit, die Ihnen zur Erholung und für intensive Kuschelstunden mit Ihrem Kind fehlt. Legen Sie daher „Baby-Flitterwochen“ ein. Konzentrieren Sie sich auf sich selbst und Ihre Bedürfnisse. Aus Angst, jemanden vor dem Kopf zu stoßen, äußeren junge Eltern ihr Bedürfnis nach Ruhe oftmals nicht ausreichend. Dabei gibt es gute Möglichkeiten, die Freude der Geburt mit Verwandten und Freunden zu teilen, ohne ununterbrochen Besuch zu empfangen. Erstellen Sie eine schöne Geburtskarte und verschicken Sie diese an Ihr Umfeld. Bei Familiensache.com gestalten Sie mit der Hilfe von Layout-Vorlagen individuelle Karten, die so einzigartig sind wie Ihr Kind. Mit Foto, Name und Geburtsdatum- und Geburtsgewicht versehen, stillen die Karten die erste Neugier der Empfänger.
Klare Absprachen treffen
Möchten Sie Besuch empfangen, legen Sie vorher die Besuchszeiten fest. Ein bis zwei Stunden sind für das erste Kennenlernen des Babys vollkommen ausreichend. Längere Besuche sind weder für die Eltern noch für das Baby ein wirklicher Genuss. Scheuen Sie sich nicht, Ihren Besuch zum Gehen aufzufordern, wenn es Ihnen zu viel wird. Es ist auch nicht zu viel verlangt, wenn Sie den Besuch bitten, selbst für Kaffee und Kuchen zu sorgen.
Sie haben das Sagen
Nach ungefähr sechs bis acht Wochen sind Verletzungen verheilt, das Gefühlskarussell fährt nicht mehr ganz so schnell und die Versorgung des Babys ist routinierter geworden. Lassen Sie sich in dieser Zeit weder vom Haushalt oder von Besuchen, noch von Ihrer eigenen Erwartungshaltung stressen. Viel Schlaf, Ruhe und eine gesunde Portion Egoismus sind notwendig, um sich nach der Geburt eines Kindes genügend zu erholen. So vermeiden Sie Komplikationen im Wochenbett und haben mehr Energie für Ihr Baby.