Ein Kind verändert das Leben seiner Eltern. Das gilt auch für Beziehungen – und Trennungen. Plötzlich stehen nicht mehr die eigenen Bedürfnisse, sondern die des Nachwuchses im Mittelpunkt. Eine Beziehung zu verlassen ist nie leicht und gerade mit Kindern ist der Wunsch groß, dem Ganzen noch einmal eine Chance zu geben. Und selbst wenn man sich nach langem Hin und Her durchgerungen hat, getrennte Wege zu gehen, bleibt die gemeinsame Elternrolle, die man nicht einfach ablegen kann. Um diese schmerzhafte Phase nicht für alle Beteiligten noch schwerer zu machen, sollten folgende Grundregeln beachtet werden:
1. Seien Sie Ihrem Kind gegenüber ehrlich
Sobald klar ist, dass kein Weg an einer Trennung vorbeiführt, sollten Sie das Gespräch mit Ihrem Kind suchen. Der Arbeitskreis Kinder im Trennungs- und Scheidungskonflikt des Deutschen Kinderschutzbundes empfiehlt, offen mit dem Thema Trennung umzugehen: „Sie haben vielleicht das Gefühl, dass sie Ihr Kind bzw. Ihre Kinder schützen, indem Sie Dinge von ihnen fernhalten. Es ist genau das Gegenteil der Fall. Kindern ist geholfen, wenn man ihnen sagt, was los ist. Sagen Sie es ihnen auf kindgerechte Weise und erzählen Sie nicht jedes einzelne Detail.“
2. Keine falschen Hoffnungen machen
Auch wenn es schwerfällt: erklären Sie, dass der Entschluss, getrennte Wege zu gehen, eine dauerhafte Entscheidung ist und sich nichts daran ändern wird. Auch wenn es Ihnen hart vorkommt, ist es für die meisten Kinder weniger verwirrend zu wissen, dass bei allen Veränderungen, die auf sie zukommen, dieser Zustand ein permanenter ist. Selbst wenn Sie glauben, dass eine Chance auf Versöhnung besteht und schon nach „Ex zurück Tipps“ im Internet suchen, sollten Sie Ihrem Kind erst dann Hoffnungen machen, wenn sicher ist, dass Sie und Ihr Partner es noch einmal miteinander versuchen.
3. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es keine Schuld trifft
Viele Kinder machen sich große Sorgen, dass sie selbst der Grund für die Trennung ihrer Eltern sind. Betonen Sie am besten mehrmals, dass dies nicht der Fall ist. Besonders bei jüngeren Kindern ist das enorm wichtig: „Sie können leicht glauben, dass etwas das sie gemacht haben einen Elternteil dazu gebracht hat wegzugehen oder dazu bringen kann, wieder zurück zu kommen.“ erklären die Arbeiterkreis-Experten.