Kinder lieben Weihnachten. Schon Wochen vorher schreiben sie eifrig ihre Wunschzettel, fiebern dem Heiligabend entgegen – und können es am Tag selbst kaum erwarten, abends endlich die knisternden Geschenkpapiere auszupacken. Ob der Weihnachtsmann da echt oder nur ein schönes Märchen ist, spielt eigentlich keine Rolle, der Zauber dieses ganz besonderen Festes packt einfach jedes Kind. Doch bei einigen Eltern schleicht sich hier auch schon einmal das schlechte Gewissen ein: Kommt bei all dem Kaufen und Schenken nicht die eigentliche frohe Botschaft des Weihnachtsfestes zu kurz? Und ist es richtig, die eigenen Kinder mit Geschenken zu überschütten, während Menschen anderswo nicht einmal genug zum Essen haben?
Mit gutem Gewissen schenken
Eines vorab: Die Zeiten kompromissloser Ideologien sind glücklicher Weise vorbei. Heute würden wohl nur noch die wenigsten Eltern zu radikalen Lösungen greifen und die Geschenke komplett streichen – das wäre auch völlig unnötig. Statt die liebgewonnenen Traditionen für sich selbst und natürlich für die Kinder aufzugeben, kann man vielmehr das Beste aus beiden Ideen miteinander verknüpfen: Wieso nicht einmal etwas völlig Neues schenken und zum Beispiel in eine Patenschaft für ein Kind in der Dritten Welt investieren? Das kostet nicht viel, kann aber vor Ort jede Menge Gutes bewirken. Wichtig ist hier vor allem der langfristige Gedanke – Organisationen wie „Plan International“ betonen immer wieder, dass eine regelmäßige Zuwendung manchmal sinnvoller ist als eine einmalige Spende. Und für Familien mit Kindern ist eine solche Patenschaft sowieso eine tolle Sache: Regelmäßig erhalten sie Post von „ihrem“ Patenkind (und können ihm natürlich zurückschreiben!), erleben direkt und ohne Umwege, was ihre Spende vor Ort bewirkt. Dabei wird nicht nur dem Kind selbst, sondern langfristig auch seiner Umgebung, also Familie und Nachbarn ein besseres Leben ermöglicht. Als Ergänzung, nicht als Ersatz zum üblichen Geschenkereigen ist eine solche Patenschaft mit regelmäßiger Unterstützung genau das Richtige. Natürlich kann man sich auch als Familie dazu entscheiden, gemeinsam ein Patenkind zu unterstützen – das Weihnachtsfest mit seiner frohen Botschaft bietet in jedem Fall den perfekten Anlass hierfür.
Freude teilen – anderen schenken
Die meisten Kinder sind äußerst sensibel und möchten, dass es auch ihren Mitmenschen gut geht. Viele helfen ganz spontan und ohne langes Nachdenken, wenn ein anderer in Not ist. Rund um das Weihnachtsfest gibt es besonders viele Möglichkeiten, aktiv zu werden – also ergreifen Sie die Chance und tun Sie gemeinsam mit ihrem Kind Gutes! Regionale Hilfsorganisationen sammeln Lebensmittel- und Kleiderspenden, und auch die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ lebt vom Mitmachen. Dabei kann jeder kleine Schuhkartons mit verschiedenen Kleinigkeiten befüllen, die dann an bedürftige Kinder verteilt werden. Übrigens: Wer es dieses Jahr nicht mehr geschafft hat, mitzumachen, der kann die Aktion auch durch Spenden unterstützen.
Und noch eine ganz und gar außergewöhnliche Idee, die gerade für ältere Kinder mit ausgeprägter sozialer Ader ein tolles Geschenk sein kann: Die Wohltätigkeitsorganisation Oxfam bietet Geschenke mit Symbolcharakter. Für einen kleinen bis mittleren Geldbetrag können hier zum Beispiel Ziegen oder Esel, ein Bienenstock oder ein Huhn „gekauft“ werden. Tatsächlich handelt es sich um eine Spende, deren Gegenwert dann bedürftigen Familien zu Gute kommt – zum Beispiel in Form von Nutztieren, die in vielen Orten dieser Welt einen enorm wichtigen Beitrag zur täglichen Versorgung darstellen.