Einer von zehn Erwachsenen in Deutschland “ist überschuldet. Insgesamt 6,6 Millionen Deutsche konnten im Jahr 2012 ihre Schulden nicht mehr bezahlen, das sind 190.000 mehr, als im Vorjahr und das trotz guter Konjunktur. Viele geben an, nie den richtigen Umgang mit Finanzen gelernt zu haben, deswegen ist es wichtig, dass Eltern diesen ihren Kindern schon früh beibringen, um einer späteren Überschuldung im Erwachsenenalter vorzubeugen. Dies kann sich natürlich als schwierig erweisen, schließlich geben diese ihr frisch erhaltenes Taschengeld gerne sofort aus, am meisten, wie eine statische Erhebung von sechs bis 19 Jährigen ergab, für Bekleidung, Weggehen oder Handygebühren. Hilfreiche Tipps für Eltern, wie sie ihren Kindern und Jugendlichen den Umgang mit Finanzen beibringen können, werden hier gegeben.
Mit gutem Beispiel vorangehen
„Über Geld redet man nicht!“ Diese weit verbreitete Meinung bekommen Kinder oft zu hören, doch wie soll das Kind denn mit Geld umgehen lernen, wenn Zuhause nicht “darüber gesprochen wird!? Sie sollten als Elternteil also mit gutem Beispiel vorangehen. Erklären Sie dem Kind, wie Sie ihre Finanzen verwalten, warum Sie in den wöchentlich erscheinenden Supermarktprospekten die Preise vergleichen und auf Angebote zurückgreifen und wie Sie vorgehen, um Geld zu sparen. Nehmen Sie ihr Kind auf die Bank mit, erklären Sie ihm, wie ein Konto funktioniert und was mit dem Geld auf der Bank geschieht. Auch bei den wöchentlichen Einkäufen können Sie Ihrem Kind den Umgang mit Geld lehren. Erstellen Sie beispielsweise eine kleine Liste mit Dingen, die das Kind während des Einkaufs für Sie besorgen soll und lassen Sie es dabei Preise vergleichen und das günstigste Produkt mitnehmen.
Die Verwaltung des Taschengeldes
Sobald das Kind die Grundzüge von Geld verstanden hat, kann damit begonnen werden, ein festes wöchentliches oder monatliches Taschengeld auszubezahlen. Ab vier bis fünf Jahren sollten Kinder kleine Beträge von maximal einem Euro erhalten, diese sollten dann langsam steigen. Ab zehn Jahren wird ein Betrag von 10-13 Euro empfohlen, bei Jugendlichen sollten monatlich anfangs 20, später bis zu 50 Euro ausbezahlt werden. Wichtig ist, dass das Taschengeld für eine längere Zeit eine fixe Höhe hat, unabhängig vom Verhalten des Kindes, außerdem sollten keine Vorschüsse oder „Kredite“ gegeben werden. Sobald das Taschengeld höher wird, sollte das Kind ermutigt werden, sich ein Konto einzurichten, um Überblick über seine Finanzen zu haben. Dazu gibt es spezielle Girokonten für Kinder. Mit einem solchen Konto haben Sie und Ihre Kinder einen Überblick über die Finanzen, außerdem erleichtern sie das Sparen für größere Anschaffungen.
Helfen Sie Ihren Kindern beim Sparen
Helfen Sie Ihren Kindern bei der Verwirklichung Ihrer Wünsche. Äußert Ihr Kind beispielsweise den Wunsch, sich eine Konsole zuzulegen, unterstützen Sie es beim Sparen (auch wenn Sie diese Anschaffung nicht gutheißen sollten), indem Sie beispielsweise gemeinsam einen schriftlichen Sparplan erstellen, auf dem Sie Einnahmen und Ausgaben zusammenfassen und unerwünschte Posten (zum Beispiel unnötige Ausgaben für Süßigkeiten) im Einvernehmen streichen. Machen Sie Ihrem Kind dabei klar, dass es durch diese Streichungen schneller an ihr Ziel gelangen kann. Wichtig ist, dass Sie keine Vorschüsse aufs Taschengeld geben oder dem Kind einen „Kredit“ gewähren. Es muss selbst lernen, sich das Geld einzuteilen, um sich Wünsche erfüllen zu können.
Mehr Selbstständigkeit mit steigendem Alter
Erreicht Ihr Kind das Teenageralter können Sie ihm mehr und mehr finanzielle Verantwortung überlassen. Das ist besonders wichtig für das Erwachsenenleben, wenn das Kind alleine lebt und selbst für sich sorgen muss. Überweisen Sie ihm zunächst einen monatlichen Betrag für Kleidung und lassen Sie es selbst entscheiden, was gekauft werden soll. Nehmen Sie dabei ruhig in Kauf, dass Ihr Kind dabei auch Fehler machen kann und greifen Sie nicht sofort helfend ein, sondern lassen Sie die Erfahrung zu, wie es ist, wenn das Geld an falscher Stelle ausgegeben wurde.