Akupunktur Schwangerschaft - Infos zur Akupunktur während der Schwangerschaft

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Die Schwangerschaft ist eine Zeit der Veränderungen: Die Hormone spielen verrückt, Heißhungerattacken wechseln sich ab mit Appetitlosigkeit oder Übelkeit und Stimmungsschwankungen sind an der Tagesordnung. In dieser oftmals stressigen Phase des Lebens ist jede Unterstützung sinnvoll, die dabei hilft, das Innere Gleichgewicht wiederherzustellen. Dies wirkt sich gleich doppelt gut aus: Zum Einen auf die werdende Mama, die die Schwangerschaft wieder genießen kann und sich in dieser so wichtigen Zeit deutlich stabilisiert fühlt. Und zum Anderen wirkt sich diese Ausgeglichenheit indirekt natürlich auch auf das Baby aus. Neben einfachen Entspannungsübungen, Anti-Stress-Tees und wohltuenden Wellnessbehandlungen hat sich in der letzten Zeit vor Allem eine Methode etabliert: Akupunktur, die Lehre von den Energiebahnen des menschlichen Körpers sowie ihrer gezielten Beeinflussung. Akupunktur in der Schwangerschaft erfreut sich wachsender Beliebtheit und wird längst auch in vielen Heilpraktiker- und sogar Arztpraxen ganz selbstverständlich als Zusatzangebot geführt.

Doch was hat es mit der Akupunktur eigentlich genau auf sich? Um das zu verstehen, sei ein kurzer Exkurs in die Traditionelle Chinesische Medizin, kurz TCM, erlaubt. In dieser fernöstlichen Heilmethode ist das Hantieren mit Akupunkturnadeln, aber auch mit Moxabustion (Abbrennen von Kräuterkegeln auf den Akupunkturpunkten) seit Jahrtausenden eine ganz natürliche Methode zur Vorbeugung oder Behandlung verschiedenster Krankheiten und Beschwerden. Dabei wird dem menschlichen Organismus neben der seelisch-geistigen sowie der körperlichen eine weitere, übergeordnete Ebene zugerechnet: Die energetische. Dieser Annahme nach ist der menschliche Körper durchzogen von Energieleitbahnen und Energiepunkten, welche sich idealer Weise im Einklang befinden. Bei etwaigen Beschwerden ist der individuelle Energiefluss gestört. Akupunktur, also das gezielte Setzen steriler Nadeln auf bestimmte Punkte im Körper, ist eine Möglichkeit zur Harmonisierung. Was in China und anderen Gegenden Fernasiens seit Jahrtausenden angewandt wird, wurde jetzt sogar durch viele Krankenkassen anerkannt: Zumindest bei Schmerzzuständen können die Behandlungskosten für die Akupunktursitzung jetzt auch abgerechnet werden. Ob Ihre Krankenversicherung auch die Kosten für eine Akupunkturbehandlung während der Schwangerschaft übernimmt, sollten Sie rechtzeitig abklären. Ansonsten ist mit rund 30-60 Euro pro Sitzung zu rechnen, wobei mehrere Sitzungen etwa einmal wöchentlich empfehlenswert sind.

Das Setzen steriler Einmalnadeln in ganz bestimmte Akupunkturpunkte kann verschiedene Effekte mit sich bringen. Zu Beginn jeder Behandlung steht eine individuelle Beratung sowie Diagnose, bei der die jeweiligen Beschwerden aufgenommen und eine Diagnose gestellt werden kann. Erfahrene Akupunktur-TherapeutInnen wissen genau, welche Punkte und Leitbahnen beispielsweise bei Stimmungsschwankungen und Müdigkeit, aber auch bei Unterleibsschmerzen und anderen Beschwerden während der Schwangerschaft Abhilfe schaffen. Wer ganz sicher gehen möchte, kann zusätzlich eine Praxis wählen, die auf die Bedürfnisse werdender Mütter eingestellt ist. Neben Heilpraktiker- und Körpertherapiepraxen oder Therapeuten für Traditionelle Chinesische Medizin bieten auch immer mehr (Frauen-) Ärztinnen und Ärzte die spezielle Behandlung an. Bei regelmäßiger Anwendung können die Akupunktursitzungen für eine deutliche Innere Ausgeglichenheit sorgen; Stress und Stimmungsschwankungen werden deutlich gemindert. Darüber hinaus berichten viele Frauen von einem deutlich verbesserten Körpergefühl – Hitzewallungen beispielsweise treten seltener und weniger intensiv auf, und auch Schmerzen oder Schweregefühle verschwinden mitunter. Wer sich noch unsicher ist: Viele Praxen bieten einmalige Schnupperstunden an, in denen das ungewohnte Gefühl mit den Akupunkturnadeln einmal ausprobiert werden kann.

Akupunktur kommt immer mehr in Mode. So haben auch Hebammen entdeckt, dass sie damit den Frauen in der Schwangerschaft helfen können. Die Akupunktur soll die schlimmsten Beschwerden während der Schwangerschaft lindern und trägt so dazu bei, dass sich die Frau etwas wohler fühlt. Dafür muss die Hebamme aber eine Ausbildung absolvieren, damit sie die für Schwangere möglichen Akupunkturpunkte genau kennt. Eine unsachgemäße Anwendung kann im schlimmsten Fall sogar zur Fehlgeburt führen.

Akupunktur wird inzwischen von vielen Hebammen angeboten. Sie ist dazu geeignet, Beschwerden in der Schwangerschaft zu reduzieren und sogar die Geburt leichter zu machen. Heute ist es ein gutes Drittel der Frauen, die mit dem ersten Kind schwanger sind, die auf Akupunktur schwören. Die Technik ist schon jahrtausende alt und stammt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Etwa die Hälfte der gynäkologischen Kliniken bietet die Akupunktur an. Wird sie richtig angewendet, bietet sie so gut wie keine Risiken, schadet dem Baby nicht und birgt einen hohen Nutzen für die Frau. Akupunktur während der Schwangerschaft wird durchgeführt in der Naturheilpraxis Herbert Götzelmann.

Anwendungsgebiete

Bekannt ist die Akupunktur zum Beispiel bei der Linderung von Beschwerden wie Migräne, Schmerzen am Rücken oder bei Allergien. In der Schwangerschaft kommen die diversen Begleiterscheinungen der „anderen Umstände“ hinzu, die die meisten Frauen plagen. Das sind zum Beispiel Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen oder Schwindelgefühle. Selbst bei der Geburt kann das gekonnte Nadeln gewinnbringend eingesetzt werden. Es kann die Schmerzen während der Wehen lindern. Es wurde herausgefunden, dass bei einer regelmäßigen Akupunktur in den letzten vier Wochen der Schwangerschaft die Geburt von zehn auf acht Stunden verkürzt werden konnte. Die Anwendungen mussten dafür aber vier- bis achtmal durchgeführt werden, also ein- bis zweimal pro Woche.

Auswirkungen der Akupunktur in der Schwangerschaft

Scheinbar bewirkt die Akupunktur während der Schwangerschaft verschiedene Dinge. So wird auf der einen Seite der Schmerz gelindert und es findet eine bessere Entspannung statt. Außerdem werden die vorgesehenen Akupunkturpunkte stimuliert, was wiederum mit einer Reifung des Muttermundes einhergeht. Damit öffnet er sich leichter und es wird die Wehentätigkeit angeregt. Der Stress bei der Geburt wird damit weniger, was sich nicht nur positiv auf die Mama, sondern auch auf ihr Baby auswirkt. Die Mutter bleibt besser bei Kräften und kann aktiv mitarbeiten, das Baby bekommt nicht noch zusätzlichen Stress, denn eine Entbindung ist für den Nachwuchs mindestens ebenso anstrengend, wie für die Mutter.

Wie genau die Akupunktur wirkt, weiß keiner so genau. Die Traditionelle Chinesische Medizin geht davon aus, dass die Akupunktur bewirken würde, dass ein gestörter Energiefluss wieder hergestellt werden würde. Die Energie fließt in Hauptbahnen, den so genannten Meridianen. Sind diese Bahnen gestört und blockiert, so kann sich die Frau nicht entspannen. Das natürliche Gleichgewicht muss erst wieder hergestellt werden. Pro Sitzung ist es nötig, rund 15 Akupunkturpunkte zu behandeln.

Es gibt allerdings keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit der Akupunktur, doch Hirnforscher haben herausgefunden, dass sich bei einer Anwendung die Hirnströme ändern können. Es werden die Schmerzfühler im Gehirn angesprochen und Stimmungsaufheller ausgeschüttet.

Die Akupunkturnadeln sind rund zehnmal dünner, als eine Stecknadel – gut zu wissen für alle, die Angst vor dem Piks haben. Die Nadeln bleiben für eine halbe Stunde im Gewebe stecken, der Einstich ist völlig schmerzlos. Dann wird die Nadel unter einer drehenden Bewegung rasch vorgeschoben bis auf eine Einstichlänge von fünf Millimetern bis einigen Zentimetern. Nach der Akupunktur kann sich eine Rötung an der Einstichstelle zeigen oder sogar ein kleiner blauer Fleck.

Wichtig ist…

… mit der Akupunktur nicht erst bei der Geburt anzufangen. Wer sich dafür interessiert, sollte schon in der Schwangerschaft damit beginnen, damit am Ende durch Unwohlsein nicht noch zusätzlicher Stress ausgelöst wird. Wenn die Wehen schon begonnen haben, ist es zu spät, auch noch die Akupunktur das erste Mal auszuprobieren.