Alleinerziehend – alleinerziehende Mütter und Väter
Egal ob Sie eine alleinerziehende Mutter sind, weil Sie es selbst so wollten, oder ob Sie aus anderen Umständen in diese Situation geraten sind – eine allein erziehende Mutter eines Babys zu sein bedeutet eine größere Herausforderung, als wenn man ohne Partner ist und die Kinder dem Windelalter bereits entwachsen sind.
Ich kenne den Unterschied sehr gut, weil ich beide Situationen erlebt habe.
Ich wurde vor fast 5 Jahren geschieden, als meine Kinder 10, 7 und 4 Jahre alt waren. Inzwischen sind meine Kinder 15, 12 und 9 Jahre alt und ich habe nun auch noch ein Baby im Alter von 16 Monaten. Das Baby war das Ergebnis einer ungewollten Schwangerschaft (wir benutzten ein Verhütungsmittel).
Ich erfuhr von der Schwangerschaft, kurz nachdem ich die jahrelange Beziehung zum Vater dieses Kindes beendet hatte. Er wollte kein Kind haben und auch gar nichts mit dieser Sache zu tun haben. So war dann die Beziehung zu ihm vorbei und ich hatte mein 4. Kind als allein erziehende Mutter. Es war meine Entscheidung, dieses Baby zu bekommen,
aber was es heißt, eine allein erziehende Mutter zu sein, war mir so nicht klar gewesen. Sicher- das war gedankenlos. Ich weiß nun wie es ist, eine allein erziehende Mutter zu sein und zwar vom ersten Moment an, als mein Kind zu existieren begann. Das ist eine Erfahrung, die nicht jede allein erziehende Mutter gemacht hat. Die ganze Schwangerschaft hindurch, dann die Geburt und die ersten 16 Monate im Leben meiner Tochter – ohne das ihr Vater mit einbezogen wurde – all das ist ein großer Unterschied zu den Erfahrungen, die ich mit meinen anderen drei Kindern gemacht habe. Ich weiß nur allzu gut wie es ist, in der der Lage zu sein, diese Erfahrungen mit der Person teilen zu können, die ich liebte und mit der ich ein Kind zeugte. Und ich weiß jetzt auch was es heißt, das eben nicht so zu erleben. Ich denke, die meisten Frauen würden mit mir übereinstimmen, wenn ich sage, dass die erste Variante das ist, was wir uns wünschen würden und was sicher dem Ideal entspricht. Aber leider haben wir eben diese Wahl nicht immer!
Heutzutage ist es für Frauen gar nicht mal so selten, durch einen Spermaspender ein Baby zu empfangen und dieses Kind dann selbständig zu erziehen. Die meisten Frauen verspüren den starken Wunsch, Kinder zu bekommen. Wenn sie nicht den richtigen Mann dafür gefunden haben und auch nicht in einer Beziehung leben, so können sie dennoch etwas dafür tun, bevor ihr Körper entscheidet, dass es dafür zu spät ist. Leider ist es so, dass diese Frauen dann manchmal als egoistisch hingestellt werden, weil sie ja ihrem Kind einen Vater vorenthalten. Dabei geben sie nur ihren größten biologischen Wunsch nach.
Ich stehe auf der anderen Seite der Situation: ich erziehe meine Tochter alleine, weil ihr Vater es so wollte. Ich unterstütze die allein erziehenden Mütter, die sich diese Situation selbst ausgesucht haben in ihrer Entscheidung, diesen Weg zu gehen. Immerhin, sie haben ja nicht die Garantie, dass sich der Kindsvater irgendwann an der Sache beteiligen würde. Selbst wenn sie auf den richtigen Mann warten, wissen sie noch lange nicht, ob er sich für seine Kinder interessieren würde. Auf der anderen Seite: wer sagt, dass der Vater sich nicht doch irgendwann entscheidet, die Verantwortung für sein Kind zu übernehmen? Schwierigkeiten habe ich immer wieder bei der Partnersuche, die im Urlaub, im Chat oder in einem Forum stattfinden kann, um Kontakt sowie Unterstützung und Hilfe zu bekommen. Wobei sich für mich die Partnersuche im Internet wegen der Kids noch am einfachsten gestaltet.
Die Tatsache ist doch, das es keinen Unterschied macht, ob und warum man eine allein erziehende Mutter ist – die Verantwortung in der Erziehung und Ernährung eines Kindes ist meistens die Sache der Mütter, obwohl es auch sehr wichtig ist, das der Vater sich daran beteiligt.
Eine allein erziehende Mutter zu sein, das bedeutet großen Herausforderungen gegenüber zu stehen. Und eine große Herausforderung darin besteht, den Vater da mit einzubeziehen. Seht typisch für allein erziehende Mütter ist, das sie neben ihrer Verantwortung las Mutter auch die Vaterrolle mit übernehmen müssen. Ich sage nicht, dass das immer fair oder richtig ist. Aber in der Realität schaut es so aus, das, gerade wenn das Kind noch ein Baby ist, es eine Menge mehr von der Mutter fordert um das bestmögliche aus dieser Situation herauszuholen. Und das es eine menge mehr erfordert, um eine positive Umgebung zu schaffen, welche einen Vater, der sich nicht freiwillig um sein Kind kümmert und (emotional) weit weg ist dazu zu ermuntern, eine positive und aktive Rolle zu seinem Baby einzunehmen
Es ist viel härter und schwieriger für den Vater eine Bindung zu seinem Baby aufzubauen, wenn er nicht im täglichen Alltag an der Erziehung des Kindes beteiligt ist. Das wiederum macht die Situation nicht einfacher.
Gerade Dinge wie das Bemuttern, das Übernehmen der Verantwortung und eben das zu tun, was das Beste für unsere Kinder ist, das bleibt letztendlich an uns Müttern hängen.
Im Laufe der letzten 2 Jahre und durch viel Opposition und Widerstand hindurch denke ich, das ich meine Antwort gefunden habe: die Situation ist, wie sie eben ist – und es kann nur besser werden. Die Türe stets offen zu halten und so andere Willkommen zu heißen – das ist die Möglichkeit, welche ich meiner Tochter offen halte. Vielleicht wird sich nichts ändern und ihr Vater möchte weiterhin unbeteiligt bleiben – das kann ich nicht beeinflussen. Aber vielleicht wird er ja auch kommen und begreifen, was für ein Segen sie ist und er wird das tun, was für sie am besten ist. Nämlich sich als positive Vaterfigur und nicht als negative zur Verfügung stellen und sich so einbringen.
Alles ist möglich und es fängt damit an, dass wir allein erziehenden Mütter die Kraft des positiven Denkens nutzen und anfangen, zuversichtlich zu sein. Ich beschließe, meine Entscheidungen nicht hinsichtlich des schlechtesten Falles zu treffen, sondern den positiven Ausgang vor Augen zu haben, der ist, das meine Tochter einen Vater haben wird, der sie liebt und der seine Liebe zu ihr während sie aufwächst auch zeigen kann.
„Wir selbst müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.“ – Mahatma Ghandi.
Unsere Kinder brauchen alle ihre Väter und die Herausforderung einer allein erziehenden Mutter mit einen Baby ist in erster Linie, sich zu bemühen, den biologischen Vater mit einzubeziehen, wenn das möglich ist. In einigen Fällen ist es sicher nicht zu empfehlen, das Kind in die Obhut eines Mannes zu geben, der es nicht möchte oder nicht annimmt. Aber in dem Fall, das das abgesichert ist, müssen Sie die Balance finden zwischen Ihren Differenzen zu ihm und den Bedürfnissen Ihres Kindes, damit es sich gewollt und geliebt von beiden Elternteilen fühlen kann. Wenn das nicht passiert, wirst du wissen, es war nicht weil du im Weg standest und dein Kind wird es auch wissen.
Alleinerziehende haben es heutzutage nicht gerade leicht. Dabei ist nicht nur das Finanzielle gemeint, denn Unterhalt und Kindergeld sind meist nicht ausreichend. In der Folge muss das betreffende Elterteil berufstätig sein und bekommt so oftmals Probleme, Kinder und Beruf zeitlich zu organisieren. Alleinerziehende sind daher auf Hilfe besonders angewiesen, die beispielsweise von den Großeltern oder auch von Freunden und Bekannten kommen kann. Hilfreich sind dabei auch häufig Berichte anderer Alleinerziehender, die zeigen, wie man das Leben meistern kann.
Per Definition ist ein Erwachsener allein erziehend, wenn er allein mit einem oder mehreren Kindern zusammenlebt. Der andere Elternteil kann aus eigenem Willen abwesend sein, er kann verstorben oder geschieden sein. Sofern noch lebend, besteht meist ein Besuchsrecht, das entweder frei zwischen den Erwachsenen vereinbart oder das durch eine Entscheidung des Familiengerichts festgelegt wurde.
Auch wenn es immer den Anschein erweckt, als wäre es einfach, allein erziehend zu sein, so ist dem doch nicht so. Schon allein das Finanzielle gestaltet sich häufig problematisch. Denn es wird zwar Unterhalt – meist von Seiten des Vaters – gezahlt, aber die Kosten sind dennoch sehr hoch. Der normale Lebensunterhalt, Versicherungen (sind Kinder im Haus, werden meist extra Versicherungen abgeschlossen, wie die Unfallversicherung), Kosten für die berufliche Tätigkeit, Kinderbetreuung, und so weiter. Alleinerziehende sollten daher versuchen, so viel wie möglich aus ihrem Geld zu machen. Sie sind ohnehin schon in der Steuerklasse besser gestellt, als jemand ohne Kinder. Alleinerziehende sind in der Steuerklasse II eingruppiert und erhalten so ein höheres Nettoeinkommen, als jemand in der Steuerklasse I. Doch das Geld soll schließlich für all die Dinge reichen, die mit einem Kind teurer sind, wie der Urlaub, oder die durch das Kind überhaupt erst nötig werden. Denn es fallen Kosten für eine Tagesmutter oder den Kindergarten an, für die Schule wird Geld benötigt und auch in der Freizeit will ein Kind Dinge unternehmen, die eben nicht immer kostenfrei zu bekommen sind.
Wenn die Kinder unterhaltsberechtigt sind, der Unterhaltspflichtige den Zahlungen aber noch nicht nachkommt, hat der Alleinerziehende Anspruch auf eine Unterhaltsvorauszahlung, die vom Jugendamt geleistet wird.
Doch ein Alleinerziehender hat noch auf eine andere Art und Weise mehr Probleme, vor allem seelische. Er ist für alle Entscheidungen, die rund um das Kind getroffen werden müssen, selbst verantwortlich. Auch wenn das Verhältnis zum Kindsvater gut ist und einige Dinge eventuell mit ihm abgesprochen werden können, liegt die Verantwortung doch ganz allein bei demjenigen, der allein erziehend ist. Nicht zuletzt deshalb ist es auffällig, dass die Krankenstatistik der Alleinerziehenden schlechter aussieht. Vor allem bei Frauen wurde festgestellt, dass sie zwar gleich häufig Kuren und Arztbesuche in Anspruch nehmen, wie verheiratete Mütter, dass sie aber seltener zu Vorsorgeuntersuchungen gehen. Es fehlt einfach die Zeit dafür, noch zusätzliche Dinge in Angriff zu nehmen. Immerhin müssen Alleinerziehende Kinder, Haushalt und Beruf unter einen Hut bekommen, was auf Dauer sehr belastend sein kann. Dies ist auch ein Grund, warum viele Alleinerziehende Hilfe in Chats und Foren suchen, in denen sie sich mit anderen austauschen und Informationen über Hilfen bekommen können.
Alleinerziehende sind stark auf Unterstützung durch ihr Umfeld angewiesen. So ist es für sie wichtiger als für verheiratete Mütter, dass sie auch einmal auf die Großeltern des Kindes als Babysitter zurückgreifen können und dass sie damit einen gewissen Freiraum erhalten. Denn sie stellen sich nur allzu oft hinten an und so werden häufig die eigenen Sorgen und Nöte vergessen. Auch ein Netzwerk aus Freunden und Bekannten ist dabei durchaus hilfreich. Familienberatungsstellen bieten ebenfalls Hilfe an, sie beraten etwa zu finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten.
Eine interessante Seite ist zum Beispiel http://www.alleinerziehend.net/ mit den Informationen und den Möglichkeiten zur Diskussion. Hier finden Betroffene die Chance, sich mit anderen auszutauschen.