Wehen hatte ich schon ab der 36. Schwangerschaftswoche immer wieder mal mehr, dann wieder weniger aber die Hebamme war sehr zuversichtlich, dass ich es in dieser Schwangerschaft weit über die 36. Schwangerschaftswoche hinaus schaffen würde. Sie wollte die Geburt einfach noch nicht und das merkte unser Baby Nr. 3 dann wohl auch.
Donnerstag, 01.06.2006
Nachdem das CTG vom Vortag der Schwangerschaft nicht besonders gut war und Grund zur Sorge bei der Hebamme und dem Dr. über den
Allgemeinzustand des Babys gab. Eigentlich sollte heute früh nun ein Wehenbelastungstest gemacht werden der ca. 2 Stunden beanspruchte. Kurz und gut hatte mein Mann vorsorglich an diesem Tag mal Urlaub genommen, um Baby Simon zu versorgen und um sicher zu stellen, dass unsere Tochter Stefanie auch wieder aus dem Kindergarten abgeholt werden konnte und schließlich weil er bei der Geburt unseres dritten und letzten Babys auch wieder unbedingt dabei sein wollte.
Am Vortag hatte ich von der Hebamme noch Globulies bekommen, die ganz natürlich Wehen bei mir auslösen sollten. Davon habe ich dann brav jede Stunde eine Tablette eingenommen. Hatte dann auch abends ein wenig Ziepfen und Stechen im Bauch aber nichts, was mich beunruhigte, was Wehen oder sogar der Start zur Geburt sein sollte.
Mal wieder zu spät (8.30 h) machte ich mich dann nun auf den Weg zur Hebamme ins Krankenhaus. Nachdem mein Mann unsere erste Tochter Stefanie in den Kindergarten gebracht hatte, brachte er mich noch ins Krankenhaus nach Neuendettelsau, denn wenn es dann mit der Geburt doch sofort losgehen sollte, hätten wir mein Auto dort stehen gehabt. Eine kleine Vorahnung von mir in dieser ebenfalls wieder vollkommen problemlosen und leichten Schwangerschaft vielleicht?
Die Hebamme, hatte mich schon vermisst und freute sich, mich nun endlich zu sehen. Die üblichen Fragen nach Wehen und Schmerzen und allgemeine Fragen zur Schwangerschaft beantwortete ich ihr wieder brav und klagte über mehr Ausfluss. Meine Hebamme untersuchte auf meine Aussagen hin dann zuerst den Muttermund, bevor wir mit dem Wehenbelastungstest beginnen, nicht das wir dann zwischendurch unvorbereitet noch ein Baby bekommen.
Der Befund vom Muttermund erstaunte mich sehr, denn er war bereits gute 5 cm offen. Woraufhin die Hebamme mich gleich in einen der beiden Kreißsäle verfrachtete und auf das Entbindungsbett bat. Sie fragte gleich, was ich denn zur Geburt anziehen wolle und begann (ein wenig hektisch) alle möglichen . Lesen Sie bitte auch hier: Ernährung Schwangerschaft, Fruchtbarkeit Schwangerschaft, Anzeichen Schwangerschaft
Sachen zur Geburt vorzubereiten und holte aus nahezu jedem Schrank in diesem Kreißsaal irgendwelche Sachen. Das machte mich nun schon ein wenig nervös. Schließlich hatte ich bis dato noch keinerlei spürbare Wehen, geschweige denn, dass ich das Gefühl hatte, die Geburt ginge los. Die Hebamme war der festen Überzeugung, dass die Geburt innerhalb einer Stunde Geschichte sein würde und das Baby dann bereits da sei. Sie sollte mit dieser Aussage dann auch fast richtig liegen. Ganz so schnell war die Geburt dann doch nicht aber alles der Reihe nach.
Schnell durfte ich meinen Mann wieder anrufen und Bescheid geben, das er mit unserem Baby Simon zusammen um spätestens 9.30 h da sein solle, wenn er die Geburt laut Aussage der Hebamme nicht verpassen will.
Gesagt getan. Gegen 9.00 h öffnete die Hebamme dann die Fruchtblase und schau an, da waren gleich die ersten Wehen, wobei der Muttermund zu diesem Zeitpunkt bereits 8 cm offen war und ich immer noch keine einzige spürbare Wehe hatte! Dann ging alles recht flott. Der Doc wurde hinzu gerufen, weil mal wieder keine Wehnen bei mir zu finden waren. Schnell noch ein Zugang gelegt und weiter die zwischenzeitlich auch eingetroffenen Wehen verschnaufen. Soweit ich mich richtig erinnere, war mein Mann mit Baby Simon dann gegen 9.30 h auch gleich da. Wirklich viel wahrgenommen habe ich da aber bereits nicht mehr, weil dann mit einem Schlag Wehe auf Wehe kam. Die Geburt stand also wieder unmittelbar bevor. Sorgen machten der Hebamme nur die schlechten Herztöne, wenn ich auf der linken Seite lag. Also wieder auf den Rücken oder die rechte Seite bitte. Dann kam auch gleich von ihr die Anweisung, wenn sie spüren, das der Druck nach unten mehr wird, dürfen sie gleich mitpressen. Bei der nächsten Wehe war es dann auch gleich soweit. Ich sagte nur zu ihr ja jetzt dann mal und sie holte noch schnell eine Schwester und unser Simon wurde hinausgebracht. Dann ging es sehr schnell, drei Presswehen insgesamt, die Hand meines Mannes wurde dabei heftig gequetscht. Wobei vor der letzten Presswehe die Ansage von der Hebamme kam, wenn ich das Baby jetzt nicht mit der nächsten Wehe herausbringe, müssen wir die Schwangerschaft mit einem Kaiserschnitt beenden. Die Herztöne waren ziemlich abgefallen, aber wir beide (Alexandra und ich) haben wie abgesprochen alles gegeben und da war unser Baby dann! Um 10.15 h mit 3.175 g, 52 cm Länge und 35 cm Kopfumfang. Kein Schrei gar nichts unser Baby war die Ruhe selbst, ein wenig umschauen und dann gleich wieder in aller Ruhe auf dem Wärmebettchen weiterschlafen. Als hätte sie all das überhaupt nicht interessiert. Diese dritte Geburt ist sowohl an ihr als auch an mir fast spurlos vorübergegangen. Mit jedem Kind (jeder Geburt) wird die nächste Schwangerschaft und Geburt also leichter! Für mich trifft diese Aussage vollkommen und zu 100 % zu! Als die Nachgeburt dann da war und alle Spuren soweit beseitigt waren, wurde uns Baby Simon wieder hereingebracht und wir genossen diesen kurzen Augenblick, bis mein Mann mit Simon dann gleich wieder los musste, um unsere große Tochter Stefanie aus dem Kindergarten abzuholen. Er wollte nachmittags dann mit unseren beiden Kindern wiederkommen. Geschenke zur Geburt
Eine gute Unterstützung bei Entbindungen kann das japanische Gesundheitssystem Reiki darstellen. Frank Doerr, Chefredakteur des Online-Magazins Reiki-Land.de und Autor mehrerer Fachbücher, hat die Geburten seiner Kinder sowie befreundete Paare mit Reiki unterstützt. Positiv war dabei neben der intensiveren Beteiligung des Mannes vor allem die Kürze der Entbindung auch beim ersten Kind. Erfreulicherweise war eine Hebamme im entsprechenden Geburtshaus ebenfalls im Usui-System der Reiki-Heilung ausgebildet.
Frauen in der Schwangerschaft sind geradezu gierig danach, Berichte anderer Frauen „in anderen Umständen“ zu hören, beziehungsweise zu lesen. Sie können sich selbst dabei vergleichen und finden Hilfe, wenn es das ein oder andere Problem gibt. Auch, wenn die Geburt kurz bevorsteht, sind Berichte interessant. Die Angst davor ist doch da und ein positiver Bericht hilft, das Ganze gelassener anzugehen. Nach der Entbindung lesen viele junge Mütter solche Berichte nach dem Motto „Vielleicht war es bei anderen auch so schlimm/schön/kompliziert/wenig schmerzhaft?“.
Rebecca Böhm