M
Mafa
Guest
ADS-Kinder lieber in die letzte Reihe in der Schule ?
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Zum Umgang mit hyperaktiven Kindern
Hyperaktive Kinder sind vorwiegend taktil repräsentiert, die akustische Repräsentation der Erfahrung ist bei ihnen erschwert (s. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, Heft 4/00, S. 289). Es geht also darum, die Hörerfahrung des hyperaktiven Kindes zu verbessern. Das kann folgendermaßen geschehen: Eine Kontaktaufnahme geschieht zuerst durch eine Berührung (z.B. ein leichtes Berühren an der Schulter oder am Arm). Aufgrund der Berührung sucht das Kind den Blickkontakt mit seinem Kommunikationspartner. Erst nachdem der Blickkontakt hergestellt ist, wird das Kind angesprochen. Dadurch bekommt das hyperaktive Kind eine Chance, einerseits das Gesagte wirklich zu hören, andererseits eine positive Beziehungserfahrung zu machen. Es gibt jedoch Kinder, denen eine Berührung unangenehm ist, ja die sogar erschrecken. Deshalb wäre es sinnvoll, dieses Vorgehen mit dem Kind vorher einvernehmlich abzusprechen (vor allem mit pubertierenden Jugendlichen!). Das Ziel ist, dass sich das affektive Klima zwischen dem Lehrer/der Lehrerin und ihrem schwierigen Schüler allmählich verbessert und sich das "Beziehungs-Nein" in ein "Beziehungs-Ja" verwandelt. Am wichtigsten ist: Gehen Sie in die Beziehung mit dem auffälligen Kind, auch wenn Sie noch viele andere Schüler in der Klasse haben. Wenn Sie z.B. Klassenlehrer sind, können Sie im Laufe von zwei Schuljahren mit dem Schüler oder der Schülerin eine Beziehung gestalten. Die Neurobiologie hat erforscht, dass das menschliche Gehirn "nutzungsabhängig" ist (s. Hüther/Bonney 2002, S.76 f). Das bedeutet, so wie das menschliche Gehirn benutzt wird, entwickelt und verändert es sich auch. Darin liegen große Chancen! Jede intensive menschliche Begegnung (die muss nicht mit einem Psychotherapeuten, die kann auch mit einem Lehrer sein) verändert uns demnach nicht nur psychisch, sondern auch biologisch in der neuronalen Matrix unseres Gehirns! Zwischenmenschliche Erfahrungen sind ganz wesentlich, auch in der Schule! Die schwierigen, auffälligen Kinder brauchen die Aufmerksamkeit und das Beziehungsangebot ihrer Lehrerin und ihres Lehrers.
Quelle: GEW- Berlin
http://www.gew-berlin.de/blz/3952.htm
Manfred
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Zum Umgang mit hyperaktiven Kindern
Hyperaktive Kinder sind vorwiegend taktil repräsentiert, die akustische Repräsentation der Erfahrung ist bei ihnen erschwert (s. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, Heft 4/00, S. 289). Es geht also darum, die Hörerfahrung des hyperaktiven Kindes zu verbessern. Das kann folgendermaßen geschehen: Eine Kontaktaufnahme geschieht zuerst durch eine Berührung (z.B. ein leichtes Berühren an der Schulter oder am Arm). Aufgrund der Berührung sucht das Kind den Blickkontakt mit seinem Kommunikationspartner. Erst nachdem der Blickkontakt hergestellt ist, wird das Kind angesprochen. Dadurch bekommt das hyperaktive Kind eine Chance, einerseits das Gesagte wirklich zu hören, andererseits eine positive Beziehungserfahrung zu machen. Es gibt jedoch Kinder, denen eine Berührung unangenehm ist, ja die sogar erschrecken. Deshalb wäre es sinnvoll, dieses Vorgehen mit dem Kind vorher einvernehmlich abzusprechen (vor allem mit pubertierenden Jugendlichen!). Das Ziel ist, dass sich das affektive Klima zwischen dem Lehrer/der Lehrerin und ihrem schwierigen Schüler allmählich verbessert und sich das "Beziehungs-Nein" in ein "Beziehungs-Ja" verwandelt. Am wichtigsten ist: Gehen Sie in die Beziehung mit dem auffälligen Kind, auch wenn Sie noch viele andere Schüler in der Klasse haben. Wenn Sie z.B. Klassenlehrer sind, können Sie im Laufe von zwei Schuljahren mit dem Schüler oder der Schülerin eine Beziehung gestalten. Die Neurobiologie hat erforscht, dass das menschliche Gehirn "nutzungsabhängig" ist (s. Hüther/Bonney 2002, S.76 f). Das bedeutet, so wie das menschliche Gehirn benutzt wird, entwickelt und verändert es sich auch. Darin liegen große Chancen! Jede intensive menschliche Begegnung (die muss nicht mit einem Psychotherapeuten, die kann auch mit einem Lehrer sein) verändert uns demnach nicht nur psychisch, sondern auch biologisch in der neuronalen Matrix unseres Gehirns! Zwischenmenschliche Erfahrungen sind ganz wesentlich, auch in der Schule! Die schwierigen, auffälligen Kinder brauchen die Aufmerksamkeit und das Beziehungsangebot ihrer Lehrerin und ihres Lehrers.
Quelle: GEW- Berlin
http://www.gew-berlin.de/blz/3952.htm
Manfred