Eilt! -  alleinerziehenden-wg? wer hat erfahrungen?

chaotine

Mitglied
hallo ihr.

ich schreibe im alleinerziehenden-forum, da ich mich schon seit geraumer zeit effektiv alleinerziehend fühle und nun überlege, ob ich nicht mit meiner tochter aus der gemeinsamen wohnung ausziehen sollte.

will nicht alleine wohnen. stelle es mir schön vor, mit einer anderen mama+kleinkind zusammen zu wohnen, die in einer ähnlichen situation ist wie ich, ein zusammenleben auf der grundlage von freundschaftlicher gemeinschaft und unterstützung.

kann jemand aus erfahrung davon berichten? worauf ist zu achten?

glaubt ihr, dass eine beziehung mit kind auf dauer eine chance hat, wenn die frau mit kind quasi alleinerziehend lebt und der papa ein junggesellenleben führt und regelmäßig das kind sieht, zb von der kita abholt oder frau+kind besucht? kann eine beziehung ein solches ungleichgewicht aushalten (ungleichgewicht bezogen auf verantwortung/verpflichtung/lebensumstände/freiheiten)?

hintergrund meines wunsches ist, dass mein freund nicht den selben tiefen wunsch nach familienleben und gemeinschaft hat wie ich, ich bin eigentlich ständig nur mit der kleinen allein, zeit zu dritt, geschweige denn unternehmungen zu dritt gibt es nicht.
außerdem projeziert er seinen täglichen frust über die familienverpflichtungen auf mich.

ich möchte mich aus den erwartungen an ihn lösen, indem ich mir was eigenes ohne ihn aufbaue. möchte nicht mehr seinen launen ausgesetzt sein. die beziehung möchte ich momentan jedoch nicht beenden, da die gefühle für ihn noch stark sind, und ich sehen möchte, wie wir beide ohne die tägliche aneinander-kettung emotional funktionieren. doch kann man sich aus dieser verkettung lösen? wahrscheinlich hat man immer erwartungen an den kindspapa, was hinwendung an kind und familie angeht, oder???

hoffe ganz sehr auf eure erfahrungen bzw ansichten zu dem thema!
chaotine
 
Oh.... keine Antworten seit deinem thread-Start im Juli. Leider kann ich dir keinen Tipp geben, weil ich nicht in einer solchen WG lebe. Sowas habe ich mir all die Jahre auch immer gewünscht, aber leider niemanden gefunden, der hierfür pasend gewesen wäre. Jetzt ist mein Sohn 13 und ich habe mich an das alleine Leben gewöhnt...

Wie hast du dich denn letztendlich entschieden? Bist du noch mit deinem Freund zusammen? Hast du jemanden gefunden für deine WG?

LG Marion
 

chaotine

Mitglied
hallo marion.

ich lebe immer noch in der gemeinsamen wohnung mit dem kindspapa. momentan sind wir getrennt. ist alles sehr kompliziert. der gedanke/wunsch nach einem neuanfang, evt tatsächlich ohne ihn, ist immer noch da. ob nun räumliche trennung oder evt. sogar die tatsächliche. aber ich bin da noch am abwägen.(eine elternbeziehung kann man nun mal nicht so ohne weiteres aufgeben.)

habe eine anzeige geschalten, die an anderer stelle seit juli online ist. ich habe gerade mal 3 zuschriften erhalten, die sich bisher immer wieder verflüchtigten... gar nicht so leicht, gleichgesinnte zu finden!
 
Mich wundert das auch immer wieder, dass sich da so wenig Leute finden, die in so einer WG leben möchten. Dabei wäre doch vieles sooooo leichter... bei der Betreuung der Kinder könnte man sich unterstützen, man ist nicht alleine mit seinen Problemen, die Kosten für Miete usw. könnte man sich teilen usw. usw.

Schade... ich drücke dir die Daumen, dass du da noch jemand passendes findest. Alleine mit deinem Kind zu leben ist keine Alternative für dich?

Bist du dir sicher, dass dein Kind nicht unter der derzeitigen Situation leidet? Kinder sind ja doch sehr sensibel. Mein Sohn (damals 5 J.) hat sehr unter der Situation gelitten, als sein Vater zum Xten Mal bei uns eingezogen ist und hat immer gespürt, wenn es Spannungen zwischen ihm und seinem Papa gab.
 

chaotine

Mitglied
danke dir. mal schauen, ob sich nicht doch irgendwann nochmal jemand findet. momentan maile ich gerade mit einer interessentin.

klar, ich denke auch, dass die kleine unter den spannungen leidet. gleichzeitig jedoch liebt sie ihren papa und sehr und würde ihn zuhause sehr vermissen, wenn wir nicht mehr zusammen wohnen würden. wenn es ums trösten,kuscheln und alles musische (singen,geschichten erzählen,tanzen,spielplatz,natur,usw) geht, ist sie ein totales mama-kind. ich bin auch ihre bezugsperson nr1 denke ich. der papa macht sich manchmal etwas rar und ist emotional und auch praktisch nicht immer für sie verfügbar (was auch ein mitgrund für die konflikte meinerseits mit ihm ist). was jedoch dazu geführt hat, dass er für sie geradezu auf nem sockel steht und sie ringt immer um seine aufmerksamkeit und ist oft fixiert auf ihn. die streits versuchen wir so gut es geht, von ihr fern zu halten, doch es ist auch leider schon zu eskalationen gekommen, bei denen sie anwesend war bzw von denen sie aufgewacht ist, was sehr traurig ist.

du hast dich irgendwann gegen die partnerschaft zum papa deines sohnes entschieden, lese ich so raus?
 
Nein! Ich würde eher sagen, dass sich mein Ex-Mann gegen mich und für eine andere entschieden hat.

3 Jahre lang hat er mich nach Strich und Faden verarscht. Er ist zigmal ein- und ausgezogen. Immer wieder hohle Versprechungen.

Wenn du alleine mit deiner Tochter wohnst, dann heißt das doch nicht, dass sie keinen Kontakt mehr zu ihrem Papa haben wird. Sie wäre nur weg von den Spannungen zwischen euch. Ich denke wenn du unzufrieden bist, dann überträgt sich das auch auf das Kind.

Meinem Sohn ist es auch erst besser gegangen, als ich nach 3 Jahre endgültig den Strich gezogen haben. Das heißt ich habe mich dann nicht mehr auf ihn eingelassen, habe ihm gesagt, dass ich nicht mehr kann und will. Ich bin auf dem Zahnfleisch gekrochen und war ein Schatten meiner selbst...

Diese 3 Jahre waren die Hölle für mich....Muss ich nicht nochmal haben...
 

chaotine

Mitglied
das hört sich nicht gut an und es tut mir leid! gut, dass du die kraft aufbringen konntest für den überfälligen schlussstrich!!!

dein sohn war schon älter und du hast deutlich gemerkt, dass er auch leidet. bei meiner tochter kann man das nicht so klar sagen, jedenfalls kann ich es nicht, vielleicht verdränge ich ja auch, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es deutliche anzeichen für ein unwohlsein bei ihr zu sehen gibt. natürlich tut es mir sehr weh, wenn ihr papa sich mal wieder stundenlang in sein zimmer zurückzieht und sie das nicht zu verstehen scheint. "papa schläft" und "papa zimmer" sind mehr als typische bestandteile ihres alltäglichen vokabulars. sicherlich wäre sie glücklich wenn er sich mehr in die familiengemeinschaft einbringen würde. auch aktivere unternehmungen, bei denen er teilnimmt, würden ihr sicherlich gefallen. aber andererseits ist die frage, wie schlimm das wirklich ist. es gibt ja nicht nur diesen einen weg familie zu leben. ich selbst bin vielleicht vielmehr die unglückliche, weil ich dieses verfehlte ideal immer vor augen habe und das eigene erinnerte kinderglück auch für sie zu füßen legen will.

es ist die frage, wie stark sich das tatsächlich dann auf sie überträgt.

die streits zwischen mir und ihm sind eine andere sache. hier steht nicht zur diskussion, dass das ihre kleine seele verwirrt. aber dennoch war ich bisher nicht bei dem eindeutigen punkt, wo ich gesagt habe, jetzt reicht es, mehr kann ich/wir ihr nicht antun. so eindeutig ist das eben immer nicht. sie sieht schließlich auch, dass es sowas wie versöhnung gibt. und die nachteile einer trennung wären auch schlimm für sie. womit ich mich nicht rausreden will. nein, ich machs mir nicht leicht, ehrlich, wenn ich wüsste was das richtige ist, hätte ichs schon getan. (momentan habe ich mich getrennt, doch zum rausschmiss aus der wohnung reicht die kraft/willensstärke nicht)

du sagst, das eine trennung ja kein ende des papa-seins bedeutet. das problem ist, dass ER so argumentiert. er artikuliert es als "angst" von ihm, dass er sich entfremdet und durch die neuen lebensumstände und den verlustschmerz von uns, sich von uns abwenden würde. er spricht in dem zusammenhang auch davon, aus der stadt wegzuziehen, evt sogar ins ausland zu gehen. ich empfinde das als emotionale erpressung. ich möchte, dass Anouk einen Vater hat, der Teil ihres Lebens ist. aber ich habe momentan auch angst, dass wenn ich mich trenne, anouk ihn verliert.
 

allyson

Aktives Mitglied
Habe grade deinen ersten Beitrag gefunden und Respekt vor deinen Überlegungen.

Ich habe in der letzten Zeit ein wenig in der "Eltern" Zeitschrift gelesen und dort gibt es ziemlich viele Anzeigen ähnlicher Art. Vielleicht wäre das ja auch noch eine Suchplatform für dich?
In Büchereien gibt es übrigens auch meistens noch ältere Ausgaben und vielleicht sind da ja auch noch andere "Wartende".

Ich drücke dir die Daumen, dass ihr eine Lösung findet, die für euch alle tragbar ist und mit der ihr glücklich werden könnt :druecker!
 
Hm... deine Argumente kann ich sehr gut nachvollziehen und verstehe dich auch. Ich habe Yannick auch 3 Jahre lang die Familie erhalten wollen, aber dass funktioniert einfach nicht. Jedenfalls nicht, wenn ihr 2 euch nicht im Klaren seid, was ihr wollt. Und was hat deine Tochter von einem Vater, der sich eh kaum kümmert? Du musst bedenken, dass sie immer älter wird und dann auch mal versteht, dass Papa sie ja irgendwie nicht so recht will. Und wenn ihr mal auseinander wohnt, dann wird er sie vielleicht vermissen. Wenn er sie vermisst, dann wird er auch alles daran setzen, sie zu sehen. Wenn er sie nicht vermisst, dann ist es nicht schade, wenn er wegzieht... So hart das jetzt auch klingt, aber damit ersparst du deiner Tochter viel Herzschmerz.

Habt ihr in eurer Nähe viele eine Familienberatungsstelle (Pro Familia oder so)? Dort war ich damals auch und die haben mir sehr geholfen.
 

chaotine

Mitglied
ja du hast recht ich sollte zu so einer beratung gehen. momentan traue ich mich nicht und schiebe immer die arbeit vor. ich weiß auch nicht warum ich angst davor habe. seit ich schluss gemacht habe (heute vor 2 wochen) bin ich in so einer art emotionalen schockzustand ...

(die beziehung liegt auf eis, er wohnt jedoch weiterhin hier, wir schlafen getrennt, reden das nötigste wegen anouk. sind auf abstand, wobei ich sagen muss, dass jetzt nach 2 wochen die situation entspannt ist und wir sogar mal kurz nett quatschen, wobei ich unsicher bin ob das so gut ist)

... jedenfalls waren die letzten eskalationen die zu dem schlussstrich von meiner seite geführt haben, so schlimm, dass ich einfach nicht mehr konnte und wollte. diejenigen, die meinen ersten thread gelesen haben, wissen, dass ich der totale schluss-mach-schisser bin ... :weg

seit der "beziehungsauszeit" habe ich keine vergleichbar dramatischen gefühle mehr an mich rangelassen und hab irgendwie auch angst davor... aber man kann ja nicht ewig einfach miteinander weiterwohnen als wäre das normal?!?!? irgendwann muss ich wohl wieder aktiv werden...

Danke Allison für den Tipp mit der Eltern-Zeitschrift!

PS: achso falls ihr euch wundert, mein freund meinte damals vor 2 wochen unter tränen er könne und wolle einfach momentan nicht ausziehen. er war damals auch pleite. seine hauptangst war jedoch, wenn wir uns jetzt räumlich trennen, dann wars das für immer, und das könne er nicht ertragen. da wir beide im mietvertrag stehen und beide jeden cent umdrehen, und ich momentan mit anouk nicht weiß wo ich sonst wohnen könnte, wohnen wir halt beide erstmal weiter hier. tolle auszeit! irgendwie echt schwierig.
 

chaotine

Mitglied
hallo :bye:

wollte nur mal wieder zwischenmeldung aus dem katastrophengebiet geben :argue

ich habe nun tatsächlich eine nette mitbewohnerin mit kind gefunden, bei der ich und die kleine anfang märz einziehen können. sie hatte eine anzeige in einer lokalen zeitung geschalten und anouk und ich fanden die beiden auf anhieb nett!

jetzt hoffe ich dass die letzten wochen in der alten wohnung mit dem kindspapa, der sich immer noch nicht so recht eingekriegt hat, wie im fluge vergehen mögen!

liebe grüße an alle, die mein gedankenchaos damals so aufbauend mitverfolgt haben!
 
U

User4

Guest
Weiß er schon davon? Habt ihr euch eigentlich getrennt?
Bin mal neugierig, weil ich in einer ähnlichen Situation war.
 

chaotine

Mitglied
Hey! Wart ihr nicht die mit den 2 wohnungen in ein und demselben Haus??? :)

aaaalso, ja er weiß bescheid und nachdem er sich deswegen ein paar wochen sehr hat hängen lassen, hat er´s nun akzeptiert. eine gemeinsame freundin von uns wird hier einziehen in diese wohnung und ne WG mit ihm gründen (sie ist seine beste freundin und sie haben auch vor "unserer" zeit schon ne WG gehabt). ich freu mich darüber, weil ich weiß dass sie ihm sicherlich helfen wird, aus seiner verfrühten durch die family ausgelöste midlife-crises wieder herauszukommen und ihm auch mal in den *** tritt, wenns sein muss, damit er sein leben wieder auf die reihe kriegt. außerdem ist es praktisch für mich, dass wir in unserem zustand nicht auch noch diese alte wohnung komplett auflösen/renovieren müssen.

getrennt direkt sind wir nicht. aber zusammen eigentlich auch nicht. es ist alles ganz schön bescheiden. hätte nicht gedacht, dass ICH mal in SO ne lage kommen würde, eine dermaßen ...schlechte... beziehung zu führen, wo man im grunde schon resigniert hat und nur noch aneinander vorbeilebt. aber sich nicht definitiv trennt.

ich freue mich auf den neuanfang!
 
U

User4

Guest
Genau, die waren wir :rofl
Wobei unsere Situation sich schon lange entspannt hat. Wir wohnen seit mittlerweile 4 Jahren so und haben die Vorteile für uns entdeckt. :zwinker:

Damit kannst du zumindest schon mal nen Neuanfang starten: ein Leben, ohne auf ihn und seine Befindlichkeiten Rücksicht nehmen zu müssen. Und wenn er doch aufwacht und mitziehen will, dann kann er ja immer noch zu Besuch kommen und sich einbringen. :zwinker:
 
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