Frage -  Baby fragt ständig nach Papa...

... wenn der tagsüber in der Arbeit ist.
Die Kleine ist 13 Monate alt und hängt sehr an mir. Wenn ich dann in der Früh aus dem Haus geh´ weint sie sofort und ruft immer "Papa, Papa, Papa".
Jetzt haben wir uns angewöhnt, dass Mama sie ablenkt und ich mich leise aus dem Zimmer schleiche.
Aber natürlich merkt sie bald dass ich nicht mehr da bin, sucht mich den ganzen Tag und ruft wieder "Papa, Papa, Papa"..
Ich habe Angst, sie glaubt ich würde mich ihr quasi absichtlich entziehen ...
Hat von Euch jemand ähnliche Erfahrungen ?

Markus
 
U

User2

Guest
Hallo,

ich denke nicht, daß es der richtige Weg ist wenn das Kind abgelenkt wird damit du in Ruhe das Haus verlassen kannst. Das Kind merkt schon, daß es auf diese Art hintergangen wird und ich weiß nicht ob das die Situation auf Dauer vielleicht noch verschlimmert. Irgendwann befürchtet das Kind vielleicht immer wenn du dich entfernst (z.B. um auf die Toilette zu gehen), daß du nun stundenlang nicht wieder kommst.
Es ist nunmal eine alltägliche Situation, daß Papa arbeiten gehen muß und an die muß sich ein Kind gewöhnen.

Ich würde dem Kind in jedem Fall die Möglichkeit geben sich zu verabschieden. Beim Abschied erklären, Papa muß arbeiten gehen und kommt abends wieder.
Auch wenn dadurch die Fragerei nach dir nicht sofort weg bleibt, ich halte das für eine bessere Lösung als sich einfach davon zuschleichen.
 
M

Mine

Guest
dem stimme ich zu. ist sie vielleicht auch am fremdeln mehr oder weniger? bzw. ist sie momentan mehr auf ihre bezugspersonen fixiert als sonst? was ist denn, wenn mama mal weg ist?
ich würde ein ritual einführen. z.b. morgens kuscheln wenn du gehst und abends wenn du wiederkommst.
 

Peanutcookie

Aktives Mitglied
Ich stimme meinen Vorrednerinnen zu ! Ich habe eine Zeit lang in einer Kinderkrippe gearbeitet. In der Eingewöhnungszeit gab es bei uns auch immer wieder Tränen wenn die Eltern gingen. Es ist ganz wichtig das du nicht einfach "verschwindest".Mit 13 Monaten ist dein Kind in der magischen Phase. Das heisst es kann nicht einordnen ob du für Minuten, Stunden oder für immer gehst.In der Kinderkrippe war es so: Kinder die sich bei ihren Eltern ausgiebig verabschieden durften - hatten ihre Verlustängste schneller überwunden als die deren Eltern sich auch gegen unseren Rat nie der Situation gestellt haben. Ab und zu kam es sogar vor das sie schließlich damit rechneten das auch andere Personen einfach "verschwanden" und uns Erzieher gar nicht mehr aus dem Blick liesen. Bitte verabschiede dich von deinem Kind. Wenn sie sehr schreit kannst du versuchen (z.B.am Wochenende) erstmal nur ganz kurz wegzugehen und dann nach 5 Minuten wieder zu kommen. Am Besten wäre es wenn du die Zeit die du wegbleibst ganz langsam steigerst. Damit die Kleine begreift das du in für SIE absehbarer Zeit wiederkommst. Gut wäre es auch wenn du dich immer wieder auf dieselbe Art verabschiedest. Damit sich die Verabschiedung nicht ewig hinzieht und das Kind weiß womit es rechnen kann. Immer dieselbe Reihenfolge und immer zum selben Zeitpunkt gehen. Z.B. erst kurz spielen, dann auf den Arm, ein Küsschen und schließlich "Auf wiedersehen" Deine Frau sollte sich dann gleich intensiv um das Kind kümmern. Es auf den Arm nehmen, es trösten. Kognitive Erklärungen helfen in diesem Alter noch nichts. Später wenn deine Kleine mit ca. 4 Jahren immer noch so anhänglich ist kannst du ihr evtl. mal deinen Arbeitsplatz zeigen oder ihr erklären: zum Abendessen bin ich wieder da. Vorher helfen wahrscheinlich nur Rituale und trösten !

Viel Erfolg

peanut
 
U

User2

Guest
Eine Frage...

Ein Kind mit 13 Monaten wird es vielleicht nicht richtig verstehen wenn man ihm erklärt, daß Papa jetzt arbeiten muß usw.
Aber ich finde es trotzdem besser wenn man es erklärt, schaden kann es ja nicht, oder?
 
Toll !

Danke für die vielen Tipps, ich finde das mit dem Ritual könte klappen und fange gleich morgen damit an !
Hoffe es ist noch nicht zu spät !

Markus
 
Zum Abschluss

Nach 5 Monaten "Test" kann man sagen: hat super funktioniert.
Danke nochmal ans Forum,

Markus
 
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