Berufsunfähigkeitsversicherung - wichtig oder nicht?

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ich würde sagen das es mit eine der wichtigsten Versicherungen ist die es gibt, weil
1. jeder 4. Deutsche wird Berufsunfähig
2. Der Staat keine Absicherung mehr gewährleistet
 

Liliki

Mensch
Ich hab auch eine .... für mich Selbständige tatsächlich notwendig, obwohl ich keine große Freundin der Versicherungsbranche bin ... 8)

Liebe Grüße, Lili
 
N

NicoleM

Guest
Ich hab ehrlich gesagt auch keine. Und ich halte mich für gar nicht so unvernünfitg ;)
Sehe es wie little - wenn ich aus der Pflege muss - oder dem Rettungsdienst, kann ich noch anderweitig arbeiten ( z . Bsp. Büro ) - aber wenn ich auch als Bürokauffrau nicht mehr arbeiten kann - werd ich ansich Erwerbsunfähig sein .. zumindest hab ich mir des auch so gedacht.
 

lalelu

Namhaftes Mitglied
Es gibt verschiedene Berufsunfähigkeitsversicherungen und zwar sollte man darauf achten dass keine Verweisungsklausel drin ist.

Eine Verweisungsklausel besagt dass man auch in anderen Berufen arbeiten könnte. Ohne Verweisungsklausel kann/darf die Versicherung nicht auf einen anderen Beruf verweisen. Kann mann den jetztigen Beruf nicht mehr ausüben ist man dann Berufsunfähig.


Sehe es wie little - wenn ich aus der Pflege muss - oder dem Rettungsdienst, kann ich noch anderweitig arbeiten ( z . Bsp. Büro ) - aber wenn ich auch als Bürokauffrau nicht mehr arbeiten kann - werd ich ansich Erwerbsunfähig sein .. zumindest hab ich mir des auch so gedacht.

Bestes Beispiel. Ohne Verweisungsklausel bist du Berufsunfähig wenn du nicht mehr in der Pflege arbeiten kannst. Die Versicherung kann dich nicht auf den Beruf Bürokauffrau verweisen.

Zudem greift eine Berufsunfähigkeitsversicherung auch während längerer Krankheit.

Ich halte diese Versicherung für sehr sehr wichtig.

LG
Michaela
 
X

XieXie

Guest
hab auch eine und finde es auch wichtig, kann ja immer was passieren......
 
C

Coleman

Guest
Also mit der Unterscheidung zwischen Berufs- und Erwerbsunfähigkeit hat Littlefoot völlig recht. Trotzdem ist seine Auffassung falsch: ich habe auch immer geglaubt, ich könnte meinen Beruf notfalls noch vom Krankenhausbett aus ausüben, vom Rollstuhl aus oder wenn ich blind wäre (ich kenne z.B. einen blinden Richter). Da es aber auch Erkrankungen gibt, die einen an einem Bürojob hindern können - wie z.B. eine Depression - kann auch für so einen Job eine Berufsunfähigkeitsrente wertvoll sein. Sonst wird man womöglich auf eine rein körperliche Tätigkeit verwiesen. Aber natürlich ist auch Müllmann ein ehrbarer Beruf.

Bei den Unfallversicherungen ist Vorsicht geboten: die darin enthaltene Berufsunfähigkeitsversicherung gilt oft nur für unfallbedingte Berufsunfähigkeit. Die Unfälle machen aber nur einen verhältnismässig kleinen Teil der Gründe aus.

Es empfiehlt sich in jedem Fall ein Blick in die Versicherungsbedingungen. Das ist zwar sehr langweilig, weil es viele Seiten in kleiner Schrift sind, aber es lohnt sich, denn man findet darin, wo überall KEIN Versicherungsschutz besteht. Der Versicherungsvertreter oder -makler erzählt dir dagegen, was alles versichert ist, und so eine Positiv-Liste klingt immer sehr eindrucksvoll. Die Lücken sind aber das entscheidende, und die muss man selbst finden - oder durch einen unabhängigen Dritten suchen lassen (Anwalt, Verbraucherberatung usw.).

Und noch eines: Versicherungsmakler werben gern damit, dass sie nicht für eine bestimmte Versicherung arbeiten wie ein Versicherungsvertreter. Sie könnten deswegen im Interesse des Kunden aus verschiedenen Angeboten jeweils das günstigste heraussuchen, weil sie ja unabhängig sind. Das ist in den allermeisten Fällen nicht wahr: sie suchen die Versicherung heraus, die ihnen (den Maklern) die besten Konditionen gewährt - selbst wenn sie für den Kunden teurer oder weniger vorteilhaft ist. Ich habe schon mit mehreren Maklern zusammengearbeitet bzw. sie vertreten und Schriftverkehr zwischen Versicherern und Maklern gelesen, bei dem mir die Augen übergingen.

Die günstigste Versicherung muss man daher selbst herausfinden - oder wiederum durch einen unabhängigen Dritten herausfinden lassen (das ist weniger was für einen Anwalt, vielmehr für Verbraucherberatungen, oder die Stiftung Warentest z.B. prüft regelmässig Versicherer).

Das gleiche gilt übrigens für die Frage, ob man eine bestimmte Versicherung überhaupt braucht oder nicht. Und im konkreten Fall der Berufsunfähigkeitsversicherung empfehle ich persönlich, eine abzuschliessen, denn der gesetzliche Schutz ist zwar vorhanden, aber sehr lückenhaft, und er orientiert sich (mit Abschlägen) an der Altersrente, die ja auch nicht unbedingt als üppig bezeichnet werden kann. Wer also krankheitsbedingt vozeitig aus dem Erwerbsleben ausscheiden muss und dabei nicht erhebliche Einbußen im Lebensstandard hinnehmen will, sollte eine zusätzliche Versicherung haben (oder anderweitig vorgesorgt haben).
 
N

NicoleM

Guest
Natürlich gibt es Erkrankungen, die einen hindern, einen Bürojob auszuüben. ^^
Aber wenn das einträfe, ist man m. E. erwerbsunfähig!! Was soll man denn dann sonst ausüben? Leidet man unter starken Depressionen - so ist man ( wenn auch zeitlich begrenzt ) erwerbsunfähig und nicht nur berufsunfähig.

Wenn ich z. Bsp. wegen meiner 2 Bandscheibenvorfälle nicht mehr in der Rettung arbeiten kann.. kann ich aber noch stundenweise ins Büro.
Kann ich aber wegen meiner 30x gebrochenen Hände mir argen Folgeschäden nicht ins Büro - gibt es wohl auch keum einen anderen Job geben , den ich ausüben kann - also:
Erwerbsunfähigkeit.

Versteht man, was ich meine?
 

lalelu

Namhaftes Mitglied
Original NicoleM Wenn ich z. Bsp. wegen meiner 2 Bandscheibenvorfälle nicht mehr in der Rettung arbeiten kann.. kann ich aber noch stundenweise ins Büro.

Du kannst dann noch stundenweise schmerzfrei sitzen? Und das Geld vom Stundenweise arbeiten reicht dir dann?
Bist du versichert, musst du dann nicht mehr ins Büro.Denn die Berufsunfähigkeitsversicherung greift dann.


Original Littlefoot
Auch wenn Unfälle einen relativ kleinen Teil ausmachen so wäre mir persönlich keine Erkrankung bekannt welche mir die Ausübung meines Berufes verwehren würde.

:hae?
Oh da kann ich dir viele nennen. Darmerkrankungen, Lungenleiden, Krebs
Bsp von NicoleM Bandscheibenvorfall
Bsp von Coleman Blind werden.


LG
Michaela
 
C

Coleman

Guest
Nun, dann wünsche ich euch, dass der Sachverständige, der eines Tages eure Berufsunfähigkeit zu beurteilen hat, die auch gleich als Erwerbsunfähigkeit qualifiziert. Ihr könnt mir glauben - ein Automatismus ist das nicht. Vielleicht war die Depression auch kein geeignetes Beispiel - aber es gibt durchaus Krankheitsbilder, die eine körperliche Tätigkeit erlauben, einen anspruchsvollen Bürojob aber ausschliessen. Darüber brauchen wir aber nicht zu streiten, denn im Prinzip habt ihr ja recht.

Littlefoot: du hast völlig recht - eine Versicherung kostet Geld, das einem jetzt erstmal fehlt (wenn man es denn überhaupt übrig hat). Und es muss einem auch klar sein, dass die Versicherten im Schnitt mehr einzahlen als sie herausbekommen (Zinserträge und sonstige Gewinne aus den eingezahlten Beiträgen jetzt mal beiseite gelassen - aber wie die gegenwärtige Finanzkrise beweist, kann man sich darauf ohnehin nicht verlassen). Es spricht also durchaus auch etwas dafür, KEINE Versicherung abzuschliessen. Um eine verantwortungsvolle Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Versicherung zu treffen, muss man sich halt die Risiken einerseits sowie die damit verbundenen Kosten andererseits klar machen, und dann nach den persönlichen Präferenzen entscheiden. Kein Mensch kann wissen, ob er den Versicherungsfall überhaupt erlebt, oder ob er friedlich bis zum Rentenalter arbeitet und den Versicherungsschutz nie in Anspruch nehmen muss.
 

allyson

Aktives Mitglied
Bringt eine Berufsunfähigkeitsversicherung auch schon etwas, wenn man noch überhaupt gar nicht "richtig" arbeitet?
Im Moment studiere ich und habe noch einen Nebenjob um mich finanziell irgendwie über Wasser halten zu können. Das ist aber nichts, was ich unbedingt länger als nötig machen möchte sondern eben nur deshalb, weil ich noch keine abgeschlossene Berufsausbildung habe bis ich endlich mit dem Studium durch bin.

Würde mir in so einem Fall diese Art der Versicherung überhaupt irgendetwas bringen?
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Cole danke besser hätte ich es nicht ausdrücken können.


Wenn der verzicht auf die abstrakte Verweisung fehlt wird der Sachverständige immer für das Versicherungsunternehmen arbeiten und irgendweinen Bereich finden wo man auch mit Bandscheibenvorfall etc. noch arbeiten kann.

Ich sag da immer klar mit Bandscheibenvorfall kann ich keine 8 St. mehr sitzen aber eine Beschäftigung als Pförtner wo man läuft, sitzt, läuft, sitzt etc. Kann dann wirklich noch als zumutbar gelten.
 

lalelu

Namhaftes Mitglied
Bandscheibenvorfall: Sollte dieser so erheblich sein, dass ich meinem Job nicht mehr nachgehen kann welchen kann ich dann bitte ausüben?

Du hast z.b. einen Bandscheibenvorfall und du kannst dann deinen Beruf nicht mehr nachgehen. Das kann und wird die Erwerbsunfähigkeitsversicherung anders sehen. Und wenn du dann nicht als Erwerbsunfähig eingestuft wirst MUSST du, auch wenn du eigentlich nicht mehr kannst, arbeiten gehen.

Zudem: jemand hat Krebs oder oder oder und er ist lange Zeit krankgeschrieben dann gibt es ja nur das Krankengeld. Woher kommt die Differenz in dieser Zeit? Erwerbsunfähigkeit bekommst du nie durch. Berufsunfähigkeit schon.

Ich bin bei dem Thema so empfindlich weil ich unter anderem selbst betroffen bin.
Ich geb dir unser Bespiel:
Mein Männe (Bürojob) ist seit 10/2007 krank. Aus heiterem Himmel von heute auf morgen. Nur mit dem Krankengeld wäre es auch gegangen aber das Geld von der Berufsunfähigkeitsversicherung tat dennoch sehr gut. Zudem wird er bis auf weiteres nur 50% arbeiten können. Erwerbsunfähig ist er aber nicht. So und nun? Krankengeld läuft bald aus.Frührente? Das Geld würde nie reichen. Also Arbeiten aber dann bleiben nur 50% Lohn denn mehr arbeit geht nicht.

LG
Michaela
 
C

Coleman

Guest
Als Alternative zur Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung kommt auch eine Invaliditätsversicherung in Betracht, die bei Eintritt von Invalidität zahlt (egal ob durch Unfall oder Krankheit), unabhängig davon, ob man noch arbeiten kann oder nicht. Invalidität und der Grad einer möglichen Behinderung haben mit Erwerbsfähigkeit nichts zu tun: viele Schwerbehinderte sind vollständig erwerbsfähig.
 

lalelu

Namhaftes Mitglied
Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt auch wenn man längere Zeit im Krankenstand ist ??

Ja tut sie und erst die letzte Zeit, wurde mir klar wie wichtig und toll so ne Versicherung ist.

Männe hat 2 Vers. Eine reine Berufsunfähigkeit. und eine gekoppelt mit der Lebensvers.

Die reine Berufsunfähigkeit hat sofort nach Ende der Lohnfortzahlung bezahlt und die andere trat erst ein als die Krankheit länger als 6 Monate andauerte. Auch sind beide Versicherungen, in dieser Zeit, bei voller Leistung beitragsfrei.

Trotzdem: wäre es mir natürlich lieber, wenn er die Versicherung niemals in Anspruch nehmen hätte müssen.

Und: die reine Berufsunfähigkeit hat auch erst nach einem Rechtsstreit bezahlt. Die andere sofort -ohne Rechtsstreit- und beide Versicherungen müssen bezahlen bis Männe wieder völlig gesund ist und mehr als 80% arbeiten kann. Das heisst, er er arbeitet halbtags und bekommt dennoch die Leistungen der Berufsunfähigkeit.

LG
Michaela
 
N

NicoleM

Guest
Also: Jetzt mal aus meiner persönlichen Sicht und Erfahrung!

Ich HATTE zwei Bandscheibenvorfälle ( Feb. 08 ).. ( wie so viele in der Pflege oder Rettung schon mal den ein oder anderen hatte ) - kurz danach wurde ich aber - vor einer etwaigen OP - schwanger. Daher weiß ich noch nicht genau, ob ich nicht doch zurück will.. oder mit ner Schulung ( alles schon länger her ) meinen alten Beruf aufgreifen will ( Bürokauffrau ).

Und JA! Ich kann trotz zweifachem Bandscheibenvorfall locker ein paar Stunden sitzen.
Aber eben keine 140-Kilo Männer positionieren oder aus dem 3. Stock in den RTW tragen ^^ Physiotherapie sei dank - richtig unfähig, etwas zu tun, ist man nur ganz akut - mit Medikamenten und guter Bewegungstherapie - grade in meinem Alter.. gehts aber wieder besser. Schmerzen? Damit lernt man zu leben!

Und zur Erwerbsunfähigkeit: Die bekommt man schon lange nicht mehr voll durch - aber eben befristet - nach 3 Jahren muss der Amtsartz eh nochmal bestätigen, dass man erwerbsunfähig ist oder ob man eben wieder arbeiten kann - wenn auch vielleicht nicht mehr im eigentlichen Beruf. ( So geschehen bei zwei Tanten von mir sowie einer Freundin ( nach 4 WS-OPs )

Eine Invaliditätsversicherung habe ich übrigens - ist allerdings an meine Unfallversicherung gekoppelt, die auch gleichzeitig mit ner privaten Rentenversicherung gekoppelt ist. Ob die allerdings auch bei Krankheit zahlen,
weiß ich grade nicht aus dem Kopf. Nach einem Unfall auf jeden Fall.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
RE: Und Beamte?

Original von allyson
Bringt eine Berufsunfähigkeitsversicherung auch schon etwas, wenn man noch überhaupt gar nicht "richtig" arbeitet?
Im Moment studiere ich und habe noch einen Nebenjob um mich finanziell irgendwie über Wasser halten zu können. Das ist aber nichts, was ich unbedingt länger als nötig machen möchte sondern eben nur deshalb, weil ich noch keine abgeschlossene Berufsausbildung habe bis ich endlich mit dem Studium durch bin.

Würde mir in so einem Fall diese Art der Versicherung überhaupt irgendetwas bringen?

Ja würde dir auch etwas bringen aber in deinem fall eher eine Erwerbsunfähigkeits Versicherung


Original von Heidesand
Weiß das auch jemand?
Ist die Berufsunfähigkeitsversicherung auch für Beamter empfehlenswert oder sind die anders (von staatlicher Seite) abgesichert?

Ja genauso nur bei dir würde das ganze dann Dienstunfähigkeits-Vers. heissen.


LG ilona die sich jetzt informiert hat da das eigenbtlich gar nicht so ihr Gebiet ist. :rofl
 
U

User3

Guest
Ich kann mich Coleman, lalelu und Ilona nur anschließen.
Die Erwerbsunfähigkeitsrente schließt die Lücke zwischen der gesetzlichen Versorgung (Rente oder Krankengeld) und dem wirklich benötigten Geldmitteln, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Höhe kann individuell bestimmt werden, ist auch nachträglich anpassbar und so im Beitragssatz variabel (zumindest unsere beiden). So kann man also auch mit ganz kleinem Geld anfangen und sie später steigern. Oder eben in eine Lebensversicherung einbauen lassen. Und wenn die vonlalelu erwähnte Klausel eben nicht darin steht, ist man wirklich gut abgesichert. Auch für längere Krankheiten. Und wenn man berufsunfähig ist heisst das ja auch nicht, dass man gar nicht mehr arbeiten darf, nur eben , dass man seinen erlernten Beruf nicht mehr ausüben kann.
Und littlefoot: ich weiß zumindest bei dir, was du alles für deine berufliche Zukunft an Ausbildung bewältigt hast. Stell dir vor, du kannst es nicht mer einsetzen - das wäre doch schlimm! Da würde dir die Berufsunfähigkeit zumindest insoweit helfen, dass sie dir finanziellen Ausgleich gibt - also eine Sorge weniger. Denk mal darüber nach. :zwinker:
 
Oben