ich zitiere mal aus stillen und tragen
"Warum kein BabyBjörn?
Ein Baby kommt mit einem runden Rücken auf die Welt. Die Wirbelsäule befindet sich in der sogenannten Totalkyphose (Krümmung). Sie hat ein ganzes Jahr Zeit, sich zu strecken. Die Streckung ist abgeschlossen, wenn das Kind frei stehen kann und beginnt zu laufen.
Die Streckung verläuft in drei Phasen, zuerst streckt sich die Halswirbelsäule. Das merkt man daran, dass das Kind den Kopf aus der Bauchlage abheben kann. Die zweite Phase betrifft die Brustwirbelsäule und dauert etwa bis das Kind sitzen kann. Und die dritte Streckung betrifft die Lendenwirbelsäule. Dann hat die WS die endgültige gestreckte S-Form.
Das zweite Problem ist die Entwicklung der Hüfte und der Hüftgelenke. Beim richtigen Tragen nimmt das Kind die Anhock-Spreiz-Haltung ein, die Beinchen nach oben angewinkelt und breit gespreizt und am Körper des Trägers abgestützt. So entwickelt sich die Hüfte optimal.
Wenn man das weiß, kann man daraus Anforderungen ableiten, wie eine Tragehilfe beschaffen sein muss.
Bei einer Tragehilfe, bei der das Kind durch einen Steg zwischen den Beinen gehalten wird, ist eine Anhock-Spreiz-Haltung nicht möglich. Die Beinchen hängen senkrecht nach unten, das Kind hat keine Möglichkeit, seinen Körper abzustützen. Möglicherweise macht es den Versuch, wenn der Steg breit genug ist, einfach weil sein Körper anatomisch so vorgeformt ist, aber es wird abrutschen und dann doch hängen. (Stell dir mal vor, DU müsstest längere Zeit in dieser Haltung hängen, aua!)
Zum Rundrücken: Die Tragehilfe muss so beschaffen sein, dass der RUNDE Rücken in jeder Phase seiner Entwicklung/Streckung gut abgestützt ist. Die Tragehilfe muss sich so cm für cm anpassen lassen, dass diese Stützung möglich ist, und zwar so, dass der Rücken rund sein kann, wenn er denn noch rund ist.
Wenn das Kind im Babybjörn sitzt, ist sein Rücken doch schön gerade, stimmts`? Sieht doch richtig Klasse aus! *ggrrrr* Jeder Stoß, jeder Schritt der Trägerin überträgt sich direkt auf die gerade gedrückte WS des Kindes.
Mit diesem Wissen kannst du nun selbst jede Tragehilfe beurteilen. Ich habe noch keine gesehen, die diese Anforderungen erfüllt, außer dem Tragetuch. Und auch damit muss man die Bindeweise so wählen, dass das Kind eben im Beutel hockt (und nicht durch irgendwas zwischen seinen Beinen getragen wird) und das Tuch Strähne für Strähne durch den Stoff nach- und festgezogen wird, damit der Rücken gut abgestützt ist.
Mit dem Tragetuch und der richtigen Bindeweise kannst du dein Baby vom ersten Tag an tragen, ohne Bedenken!
Noch was: ein Kind mit dem Gesicht nach vorn zu tragen ist in zweierlei Hinsicht ganz schlimm:
Erstens hat das Kind keinerlei Rückzugsmöglichkeit. Wenn es müde wird, die Welt anzuschauen, kann es sich nicht an Mama kuscheln und wegschauen oder einschlafen.
Zweitens ist das Kind verkehrt herum, was seinen Rücken betrifft. Statt rund sein zu dürfen, wird der Rücken ins Hohlkreuz gedrückt, toll.
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