Traurig -  Der Tod gehört zum Leben dazu ...

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ja das thema ist in unserer Gesellschaft immer noch ein tabuthema. In anderen kulturen wird damit ganz anders umgegangen.

Das problem ist, das hier der Tod immer noch mit etwas schlimmen verbunden wird. Früher sind die meisten menschen an Seuchen etc. gestorben. Daher war es verpöhnt darüber zu reden, da man damit ja auch zugab, das die eigene familie auch von eben so einer Seuche betroffen war.
Wenn man das nun bedenkt ist es einfach zu verstehen, das für die Menschen früher der Tod eine schmutzige Angelegenheit war, den meist sind die Menschen gestorben weil es an hygienichen Mitteln fehlte.
Ergo wurde der Tod von da an mit unsauberheit verbunden. Das sich leider auch immer noch bsi heute n den köpfen der Menschen festgesetzt hat. Man denkt es zwar nicht mehr genau so aber es schwirrt einen doch wenn es um das Thema geht im Kopf herum. Über den Tod bzw. die Toten redet man nicht.
Es wurde vor etlichen von jahren tabuiiert und dieses tabu ist auch heute noch ni vielen Köpfen drinnen auch wenn sie die eigentlichen gründe warum man darüber nicht redet gar nciht mehr wissen.
 
N

NicoleM

Guest
Es ist, denke ich, viel schwieriger, relativ "unbeteiligt" den Tod eines anderen zu verarbeiten und mit ihm umzugehen - als ihm ganz ganz nahe gestanden zu haben ( Vater, Mutter, Großeltern, Kinder... )

Je näher und mittelbarer der Mensch und damit - vielleicht - auch sein Tod war, desto mehr ist man
in diese ganze Situation des Sterbens mit eingebunden. Und sei es der Tod nach einem Unfall. Man
sitzt selbst am Bett, hofft oder redet mit den Ärzten. Von einem Tod zu erfahren ist immer ein wenig
abstrakter ( und ich finde, damit auch immer etwas mehr wie Taubheit ) .. als jemanden zu begleiten.

Meine Oma starb nach jahrelanger Dialyse-Qual, als ich 12 1/2 war ( ich wuchs bei meinen Großeltern mit auf, da meine Mutter voll und viel arbeitete ) - der Zwillingsbruder meines Stiefvaters knapp ein Jahr später an Krebs und nach knapp nochmal einem Jahr mein Stiefvater, auch an Krebs( ihm platzte die Leber ).

Das waren drei sehr enge Vertraute innerhalb von 2 Jahren... als ich noch recht jung war.
Für mich war der Tod immer mehr eine Erlösung - von daher sah ich ihn immer eher als etwas gutes an. Gut - meine Oma war noch "jung" ( 62 ) .. mein Stiefvater starb mit 43 ( sein Bruder also mit 42 )... noch viel jünger. Aber in vielen Gesprächen und Erlebnissen war für mich immer klar, dass nicht die gelebten Jahre zählen, sondern der Leidensdruck der letzten. Und je höher dieser liegt, desto eher kann ich den Tod im Guten annehmen -mich sogar, so makaber das auch klingt, freuen!!!

Über meinen eigenen Tod habe ich, totz meiner "erst" 30 Jahre schon häufig nachgedacht,
beängstigen tut er mich nicht. Vielleicht nicht zuletzt deshalb, weil ich eben auch Christin bin.

Und auf meiner Beerdigung soll laut ertönen: "It's a beautiful day, it's a beautiful morning - I'm comming home" - von diesem "Sasha".
Das zeigt wohl ganz deutlich - wie ich mit dem Tod umgehe ... und wie ich mir, so ich mir dies auch
nur irgendwie erdreisten kann, wünsche - dass die mir nahestehenden Menschen damit umgehen.

In meinem Beruf habe ich schon mindestens 20 Menschen in den Tod begleitet.. aber der Tod im
Alter ist nochmal eine ganz andere Sache.

Liebe Grüße dir
 
P

Poldine

Guest
ich denke nicht dass das was mit seuchen zutun hat oder mit dem verfall eines toten körpers, ilona sondern das man seinen eigenen tot vorgehalten bekommt und was noch schlimmer ist, den tot von geliebten mensch, der mensch wird sich nie daran gewöhnen können, das ein geliebter mensch irgendwann weg, weg, weg ist. man kann ihn nicth mehr anfassen, nicht mehr sehen, nicht mehr riechen, hören. mit der zeit vergisst man sogar den klang seiner stimme. es ist so furchtbar weil man so viel noch sagen will und nie mehr kann. zumindest nicht in diesem leben.

auch ich habe trost im glauben, trotzdem leidet man genauso wie ein mensch der keinen glauben hat.

der tot gehört zum leben dazu, aber dran gewöhnen kann ich mich nicht.
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Original von Poldine
ich denke nicht dass das was mit seuchen zutun hat oder mit dem verfall eines toten körpers, ilona sondern das man seinen eigenen tot vorgehalten bekommt und was noch schlimmer ist, den tot von geliebten mensch, der mensch wird sich nie daran gewöhnen können, das ein geliebter mensch irgendwann weg, weg, weg ist. man kann ihn nicth mehr anfassen, nicht mehr sehen, nicht mehr riechen, hören. mit der zeit vergisst man sogar den klang seiner stimme. es ist so furchtbar weil man so viel noch sagen will und nie mehr kann. zumindest nicht in diesem leben.

Aber wenn das die Gründe sein sollen warum ist es in bestimmten Kulturen das normalste der Welt? Dort wird der Tod gefeiert. Klar trauern die Angehörigen dort auch aber dort ist es nicht so verpöhnt darüber zu reden.
 
M

Mella83

Guest
Bei meiner Arbeit wurde ich auch öfters mit dem Tod konfrontiert und erlebte alles. Von qualvollem Dahin Siechen oder firedlich Entschlafen.

Der Tod ist allgegenwärtig.
Und ich denke von daher würde eine Kurzgeschichte von mir gut hierher passen. Aber bin mir nicht sicher ob ihr das wollt oder nicht und ob ich darf!?

Ansonsten oute ich mich als Heidin, ich glaube das es eine höhere Macht gibt, aber dies Gott, Allah oder Jahwe ist sei in den Raum gestellt.
Und dennoch ist es ein Widerspruch in sich, denn ich glaube an den keltischen Glauben an die Anderswelt.
Dort kann und werde ich eines Tages all jenen Menschen wieder begegnen die ich geliebt habe und noch immer liebe.
Der Tod ist nur eine weitere Drehung des Rads des Lebens.

Mella
 

Ilona

Moderator
Teammitglied
Ich denke die Vorstellungen vom Leben nach dem tood oder was auch immer danach kommt sind so unterschiedlich.
Ich bin Heidin aber ich habe dennoch eine Vorstellung wie es nach dem tod ist.
Als ich dann einmal in einem film in dem fast genau in der Form wie ich es mir vorstelle das Leben nach dem tod beschrieben wurde war ich erst mal etwas durcheniander, das es noch andere gibt die sich so was ausdenken können. Aber im Nachhinein ist das wohl eine Möglichkeit wo auch alle Religionen und deren vorstellungen davon vereint werden.
 

mamasu

Namhaftes Mitglied
Ich danke euch schon einmal für die Antworten/eure Gedanken. Ich werde es ein wenig sacken lassen und dann auch noch einmal etwas dazu schreiben.

Mella, sicher kannst du gern deine Geschichte hier einstellen ...
 
M

Mella83

Guest
Der Brief


Den ganzen Tag hatte sie es aufgeschoben, immer wieder gesagt, dass am Abend noch genug Zeit sein würde um ihn zu lesen. Und nun war es bereits nach 19Uhr, die Arbeit war getan und sie konnte es sich auf dem Sofa bequem machen. Doch sie saß in der Küche und starrte den kleinen weißen Umschlag vor sich an.
Soll ich ihn lesen?, fragte sie sich und nahm ihn in die Hand. Mit zitternden Händen nahm sie den Briefumschlag auf und riss ihn auf. Sie konnte nicht länger davor weglaufen, wenn sie es gewollt hätte, dann hätte sie ihn längst weggeworfen.
Langsam entfaltete sie den Bogen und las die Worte, die schwungvoll aufgeschrieben worden waren.

„Liebe Johanna,
Du wirst Dich sicher fragen, wer das ist der Dir einen Brief schreibt, nicht wahr. Mein Name ist Alberta Montgomery, Jordans Mutter. Mein Sohn hat Dir sicher vieles von mir erzählt und er auch vieles von Dir.
Ich bedauere es sehr Dich nie kennen gelernt zu haben, denn allem Anschein nach scheinst Du eine ganz besondere junge Frau zu sein. Ich kann nur zu gut verstehen warum Jordan sein Herz an Dich verloren hatte.
Du hast richtig gelesen, sicher fragst Du dich nun warum er sich dann von Dir getrennt hat, wenn er Dich geliebt hat. Auch ich habe ihm diese Frage viele Male gestellt und er hatte immer wieder geantwortet: „Um sie zu beschützen!“ Mehr als das war er nicht bereit zu sagen und ich habe ihn nicht gedrängt.
Du erinnerst Dich sicher, dass Jordan vor nicht ganz zwei Jahren in den Irak musste. Anfangs nur für wenige Monate, aber aus Monaten wurden schließlich zwei Jahre.
Gott, wie stolz er gewesen war für sein Vaterland kämpfen zu können und für eine rechte Sache einzutreten. Doch ich glaube ihm war nicht klar wie hoch der Preis war den wir alle hatten zahlen müssen.
Wir hatten Abschied nehmen müssen, von unserem Bruder und unserem Sohn. Doch auch er hatte Verluste hinnehmen müssen, Dich!
Ich erinnere mich an zahlreiche Gespräche in denen er nur von Dir gesprochen hatte, ich spürte wie sehr er Dich vermisste und sich nach Dir sehnte, doch für ihn gab es kein zurück.
Mir ist klar ihr hattet euch im Streit getrennt, er hat Dinge gesagt die er später bereut hatte, doch ich bitte Dich in Anbetracht der Situation, verzeih ihm!
Damals bevor er gegangen war hatten wir ihm versprechen müssen Dich zu benachrichtigen sollte ihm etwas zustoßen und dieses Versprechen halte ich in dem ich Dir diesen Brief schreibe.
Vor nicht ganz einem Monat erhielten wir eine Nachricht aus Baghdad in der man uns mitteilte das Jordan bei einem Hubschrauberabsturz lebensgefährlich verletzt worden war. Natürlich hatte man ihn sofort medizinisch versorgt, doch jede Hilfe kam zu spät. Nur wenige Stunden später schloss Jordan Alexander Montgomery mit nur 25 Jahren für immer die Augen, mit Deinem Namen auf den Lippen.
Ja, er ist tot, gefallen in einem Krieg der keinen Sinn hatte, ausser für einen Mann um sich vor seinem Vater zu behaupten!
Bitte, Johanna, verzeih ihm. Und glaube mir, wenn ich Dir sage, dass Jordan Dich immer geliebt hat und im Augenblick seines Todes galten auch Dir seine letzten Gedanken.

Alberta Montgomery“

Mit Tränen in den Augen schloss Johanna den Brief und legte ihn vor sich auf den Küchentisch. Traurig sah sie auf das Todesdatum und verspürte einen Stich in ihrem Herzen. An jenem Tag hatte sie immerzu an ihn denken müssen und geahnt das etwas nicht stimmte. Die junge Frau nahm ein Tempotaschentuch und schnäuzte sich die Nase. Gedankenverloren machte sie sich auf den Weg in das Wohnzimmer und nahm eine kleine Bilderbox aus dem Schrank und öffnete den Deckel. Zum Vorschein kamen die verschiedensten Erinnerung als sie und Jordan noch glücklich gewesen waren.
Dies alles gehörte der Vergangenheit an. Und doch sie musste es sich eingestehen, selbst nach all der Zeit und den vielen Worten die gesagt worden waren, sie liebte ihn noch immer.
Liebevoll und mit Tränen in den Augen richtete sie ihren Blick auf den kleinen Jungen vor sich auf dem Teppich, der mit seinem Teddybär spielte, das letzte Geschenk Jordans an sie. „Alexander Jordan Montgomery.“, flüsterte sie und begann zu schreiben.
 
M

Mella83

Guest
Noch ein paar Gedanken zum Thema:

Hier lag ich nun, zurück gelehnt in die weißen Kissen meines Bettes, umgeben von dem lieblichen Duft des Lavendel und dem salzigen Geruch des Meeres .
Alec wusste wie er es mir so angenehm wie möglich machen konnte, kein Wunder nach all der Zeit! Im Halbschlaf lauschte ich auf die Geräusche um mich herum, so als würde ich sie zum ersten und zum letzten Mal hören.
Da war das Zwitschern der Vögel auf den Bäumen im Garten, dort war die Brandung des Meeres gegen die klippen zu hören und im Erdgeschoss konnte ich die leisen Klänge von Queens „who wants to live forever“ , Alecs Lieblingslied, hören.
Ich wusste er würde am Liebsten für immer lebenwollen sah ich diesen Wunsch jeden Tag in seinen Augen, wenn es mir wieder einmal schlechter ging.
Ich ahnte auch, dass er es nicht für sich wünschte sondern für mich.
Er wusste das Ende war unausweichlich und doch bat er mich jeden Tag aufs neue zu kämpfen, dabei kämpfte ich jeden Tag!
Jeden Tag führte ich einen hoffnungslosen Kampf, nur damit ich am Abend sagen konnte: Ja ich hatte es geschafft einen weiteren Tag hatte ich gewonnen.
Doch inzwischen hatte ich mein Schicksal akzeptiert und hatte keine Angst mehr vor dem was bald vor mir war.
Aber Alec ich hätte Angst, aber die hatte ich nicht, nicht länger.
In den vergangenen Monaten hatte ich mich oft mit diesem Thema befassen müssen und selbst nach dieser kurzen Zeit um mich darauf vorzubereiten hatte ich keine Angst mehr.
Ich wusste alles hat ein Ende, auch ein Leben.
Doch mein Liebster wollte davon nichts wissen und ignorierte alles was ich zu diesem Thema sagte. Ich würde ihn vermissen, doch dies war nun einmal der Lauf der Dinge.
Mir war klar er würde bald hier sein um mich zu sich zu holen, doch ich war bereit, denn hörst du: „Willkommen Gevatter Tod!“
 
U

UserC

Guest
Viele hier wissen ja, dass mein Vater vor knapp zwei Monaten starb. Und wir alle - ich, Isabel, meine Mutter, meine Schwester, mein Partner (der ihn leider nur ein 8 Monate kannte) und mein Schwager haben noch immer daran zu knabbern. Er war der Mittelpunkt der Familie - und da fehlt etwas, wenn man nach Hause kommt und er sitzt nicht in seinem Sessel im Wohnzimmer. Es fehlt etwas, weil man das Geklappere seiner Halskette nicht mehr hört. Es fehlt einer, der einfach handelte, ohne grosse Worte zu sprechen. Es fehlt einer - und er wird immer fehlen...
Ich bin Christin. Mein Vater war ein gläubiger Mensch (der jedoch nicht jeden Sonntag in der Kirche war). Wir wurden einigermassen christlich erzogen. Ihm waren christliche Werte wichtig. Ein Leben nach dem Tod - daran habe ich lange nicht geglaubt, bis mir ein Bekannter meiner Mutter diese Geschichte erzählte (er ist übrigens Moslem): dieser Bekannte war schwer krank, hatte eine schwere OP, sein Leben hing am seidenen Faden und er lag einige Zeit im Koma. Und er sagt, er hatte in der Zeit einen "Traum". In diesem "Traum" sah er eine Lichtung, da standen seine verstorbenen Eltern und seine verstorbene Schwester. Und die drei hätten zu ihm gesagt: "Was willst du denn hier???? Wir können dich hier noch gar nciht gebrauchen - geh wieder zurück!". Und nach dem Tod meines Vaters: ich sass mit meiner Mutter im Wohnzimmer auf dem Boden und wir sortierten Versicherungsunterlagen (war ca. 2 Wochen nach seinem Tod). Wir suchten eine Versicherungspolice und wurden fast wahnsinnig, weil wir das Ding nicht fanden. Irgendwann fingen wir beide an über meinen Vater zu "schimpfen". Und auf einmal ging im ganzen Haus das Licht aus. Die Sicherung war rasugeflogen. Zufall? Ich weiß es nicht.
Mein Vater war Krebskrank (Leberkrebs - siehe Zuckerschneckles Blog) und jung. Er starb einen Monat vor seinem 60. Geburtstag und am Tag vor dem 61. Geburtstag meiner Mutter. Er wusste, dass er sterben muss. Und er wusste auch, dass wir es wussten, obwohl er es uns nie direkt gesagt hatte (aber ich habe 4 Grosseltern an diese Krankheit verloren, und meine Ex-SM). Aber er wollte auch für uns kämpfen - willigte am Tag bevor er starb noch in eine neue Chemo ein. Mein Vater starb so, wie er nie sterben wollte - abgemagert, ausgezehrt, als Pflegefall. Er war immer ein sehr stolzer Mann. Aber - und das hat er seiner Ärztin erzählt - er sei dankbar gewesen, für alles: 3 Töchter, eine Enkeltochter, die er so gross werden habe erleben dürfen. Und seine Frau. Nicht zurfällig starb er in den Armen der beiden Frauen, die den meisten Platz in seinem Herzen hatten: meine Mutter und meine Tocher.
Und, als er starb, hatte er Frieden mit "seinem" Gott geschlossen. So hat er das einen Tag vorher gesagt. Seine letzten Worte waren: "Ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr!" Aber erst als meine Mutter zu ihm sagte: "Wenn du nicht mehr kannst, dann brauchst du nicht mehr kämpfen - du darfst gehen!" Woher meine Mutter in dem Moment die Kraft nahm - ich weiß es nicht. Vielleicht weil sie kurz vorher das Buch "im Himmel warten Bäume auf dich" gelesen hat? (Wurde vor kurzem hier auch vorgestellt).
Seine Ärztin hat uns auf jeden Fall gesagt, dass sie schon sehr viele tote Menschen gesehen hat - aber nur sehr wenige hätten so friedlich ausgesehen - als würde er schlafen. Er sei wirklich in Frieden heimgegangen.
Was uns danach jetzt hilft - hm, einiges.
Die Erinnerungen - denn nur die Menschen, die man vergisst sind tot. Solange man sich an einen Menschen erinnert, solange lebt er in den Herzen derer weiter.
Das Wissen - da wo er jetzt ist, hat er keine Schmerzen mehr
Die Sterne - meine Tochter ist felsenfest davon überzeugt, dass es seit der Nacht vom 19.07. auf den 20.07. als er starb ein neuer Stern am Himmel ist. Da würde jetzt ihr Opi sitzen und auf uns alle, besonders aber auf sie, aufpassen. (hab ich Ilona vorgestern schon geschrieben)
Und ein Satz eines sehr guten Freundes von mir (wir kennen uns seit 27 Jahren) auf meine Frage "Warum?" Er sagte: "der liebe Gott holt die Guten immer sehr früh - damit sie das Schlechte auf der Welt nicht mehr mit ansehen müssen!"
Meine SM starb mit 37 an Leukämie - da war meine Tochter gerade 2 jahre alt. Mein Schwager mit 25 - er wäre heute genau so alt wie ich. Meine erste Liebe hat sich mit 22 unter den Zug gelebt. Meine Grosseltern sind alle gestorben (meine letzte Oma erst vor 10 Monaten). Schwer war das immer - aber nichts war so schwer, wie beim eigenen Vater. Er war erst 59 - hatte noch so vieles vor. War eigentlich so glücklich, dass seinen Lieben endlich auch glücklich waren. Ich wache heute noch tränenüberströmt auf. Seine Enkeltochter war übrigens die einzige, die sich an seinen Wunsch gehalten hat: auf meiner Beerdigung soll keiner schwarz tragen!
Es wird jeden Tag ein kleines bisschen leichter. Aber es gibt immer Momente - da ist es schwer.

Wir haben ihm übrigens noch Briefe geschrieben - die kamen mit ins Grab. Jeder einen. Und der Bestatter hat ein Foto von seiner geliebten Isabel noch in die Urne getan.

"Mama, Opi sitzt da oben und passt auf uns alle auf!" Isabel, 15 Jahre

"Tod ist etwas Meganormales, etwas, was ganz fest zum Leben dazugehört." Horst Lichter
 

mamasu

Namhaftes Mitglied
Jetzt habe ich gerade eine halbe Stunde lang, viel zu euren Beiträgen geschrieben und jetzt ist alles weg, nachdem ich die Seite gewechselt habe :( :box: Muss ich heute Nachmittag dann noch einmal schreiben, jetzt ruft die Arbeit!
 

kaja

*FREU*
hej,

Eure Worte rühren mich zutiefst.
Auch ich stecke irgendwie in einem Loch.
Vor 5 Jahren ist mein Vater mit nur 62 Jahren ruhig eingeschlafen;nach 20 Jahren mehr oder weniger quälender Krankheit.Wir haben ihn auf den Weg begleitet zu Hause mit all seinen Lieben.Und ich muß sagen,es war ein bewegender Augenblick.Als er seinen letzten Atemzug nahm,hob er die Hand und lächelte.Es war unglaublich hart,aber dennoch viel mir ein rieseiger Stein vom Herzen.Er fehlt....und ich komme schwer damit zurecht.Dazu kommt,dass meine Große es auch nicht richtig überwinden kann.

Vor 2 Jahren ist ein guter Freund;der Vater von Shaleens Freundin;bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen.Er wurde nur 39 Jahre alt.Ein Autofahrer hat ihm die Vorfahrt genommen.

Ein Gutes Jahr später stirbt eine Schulfreundin meiner Kinder bei einem Autounfall.Sie wurde nur 9 Jahre alt.Sie hatte sich während der Autofahrt abgeschnallt,um was aufzuheben.Die Mama geriet dabei etwas in Panik,verlor die Kontrolle und fuhr gegen einen Baum.Die Kleine war auf der Stelle tot.


Es waren alles Menschen,die man gern hatte,die man kannte.....mittlerweile geht es alles wieder,aber es gibt Tage,da frage ich mich,wie ich das alles überstehen soll.

Ich glaube auch,dass es nach dem Tod auf irgendeine Art und Weise weiter geht.Wir werden sehen.

Danke.

Lg kaja
 
M

Mella83

Guest
Huhu!

Mein Sandkastenfreund starb im Alter von nur 16 Jahren, unter noch immer ungeklärten Umständen, die Trauer war groß zumal wir alle erst in der Schule davon hörten!
Die Trauerfeier war umwerfend, hunderte von Menschen waren gekommen um unserem Freund auf seinem letzten Weg zu geleiten!

Mein Opa starb als ich noch sehr jung war, doch noch immer erinnere ich mich an den Mann mit dem roten Bart und den stechend blauen Augen. Ich erinnere mich auch daran wie er immer mit uns gespielt hat!


Mella
 
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