Sunny1207
~~ Vollzeitmami ~~
Ich habe mich ja nun die letzten Wochen echt mit viel Schmerzen durch meine Schwangerschaft gekämpft. Von meinem Rücken über die Nieren zur Symphyse und vorzeitige Wehen und was nicht noch alles. War beim Frauenarzt, hab ihm das geschildert... das gleiche im KH... und außer "Durchhalten, bald ist es geschafft" oder mal eine Infusion gegen Schmerzen, Paracetamol und Buscopan wurde ja nicht unternommen, also habe ich mich weiter gequält und so hatte ich die Einstellung "Du musst jetzt durchhalten".
Irgendwann hatte ich immer wieder ganz leichtes Ziehen im Oberbauch, da wurde mir aber immer nur gesagt, dass es der Kleine ist, der auf meine Organe oder Rippen drückt. Naja, okay... also wieder ein neuer Schmerz mehr. Irgendwann gewöhnt man sich an alles.
Am Dienstag den 23.03. wurden die Schmerzen dann echt heftig im Oberbauch. Hatte Abends noch mit Angie geschrieben über MSN und ihr davon erzählt. Sie hatte sofort auf SS-Vergiftung getippt... und mich versucht zu überreden ins KH zu fahren. Ich habe immer nur gesagt, was ich da solle und dass die eh nichts machen und mich nach Hause schicken... kannte das ja nun schon. Aber Angie ließ nicht locker, so dass ich ihr dann schließlich versprochen hatte, meine Hebamme anzurufen, falls die Schmerzen am nächsten Tag noch nicht weg sein sollten. War ja fest der Meinung, dass es der Zwerg war, der da irgendwo ungünstig lag.
Am nächsten Tag wieder diese Schmerzen... krampfartiger und schmerzhafter als den Tag davor, also habe ich dann meine Hebamme angerufen. Sie meinte, dass es wohl Magen-Darm sein könne, aber ich solle bitte zur Sicherheit im Kreißsaal anrufen und fragen was ich tun sollte. Ich das dann auch gemacht. Die Hebamme am Telefon meinte dann, ich solle doch bitte mal vorbeikommen. Sicher ist sicher.
Wir also ins KH und um 12:50 waren wir da. Saßen aber gut 2 Stunden im Wartezimmer. Immer wieder kamen Frauen mit Wehen, Blasensprung oder zur Einleitung und immer wieder kam der Neid hoch, dass diese es bald geschafft haben. Das war schon irgendwie doof.
Naja, irgendwann wurde ich dann endlich ans CTG gelegt, was natürlich einwandfrei und ohne irgendwelche Wehen oder so war. Zwischendrin hat Frau Doktor dann Blut abgenommen, kurz gesprochen und Bauch abgetastet und gut. Dann wurde ich wieder ins Wartezimmer geschickt und sollte auf den Ultraschall warten. Wieder die ganzen Frauen, die es bald hinter sich haben... und ich saß da und wartete nur drauf, dass sie mich wieder nach Hause schicken. Zwischendrin kam dann eine Hebammenschülerin um uns zu sagen, dass es noch dauern würde, da Frau Doktor gerade bei einer Geburt sei. Aber wir waren das Warten ja schon gewöhnt.
Irgendwann tat Matze wohl der Popo weh und er lief bisschen den Flur auf und ab und da hörte ich nur, wie die Ärztin zu ihm sagte: "Bitte mit der Akte ihrer Frau zur Aufnahme, wir behalten sie hier"... da war ich dann doch sehr überrascht. Da kam die Ärztin auch schon um die Ecke und sagte mir das gleiche nochmal, worauf ich dann nur gleich fragte warum. Sie sagte dann, dass sie mir das gerne in Ruhe erklären wolle. Ich dann also eigentlich richtig Ultraschall-Raum aber sie wollte woanders hin... sie brachte mich ins Vorwehen-Zimmer...
Da fingen meine Gedanken schon bisschen an zu kreisen. Wieso hier? Habe doch keine Wehen, etc. Hmmmm... komisch alles. Wir uns da also an den Tisch gesetzt und sie erklärte mir, dass meine Blutwerte absolut schlecht sind und dass es ja doch keine Gallensteine sind, wie sie zunächst vermutet hat, sondern ein HELLP-Syndrom. Sie fragte mich dann, ob ich wisse, was das sei... ich wusste nur, dass es eine Schwangerschaftsvergiftung war...
Ich schreib den folgenden Abschnitt mal in Dialogform... das ist einfacher...
Sunny: Und was hat das nun für Konsequenzen?
Frau Doktor: Das Baby muss kommen.
Sunny (sichtlich überrascht): Okay... dann wird wohl jetzt eingeleitet, richtig?
Frau Doktor schüttelt langsam den Kopf.
Sunny (okay... Moment... Baby MUSS kommen, keine Einleitung... ergo?): Kaiserschnitt?
Frau Doktor nickt langsam.
Sunny: Aber das war doch das, was ich unter keinen Umständen wollte, ich wollte mein Kind doch normal entbinden.
Die ersten Tränen schossen in die Augen, Frau Doktor versuchte mich etwas zu trösten.
Sunny: Wann denn? Heute noch?
Frau Doktor nickt langsam.
Da brach es dann aus mir heraus. Ich brach in Tränen aus... verstand die Welt nicht mehr... das war einfach alles zu viel. Ich wollte, dass er kommt... ich habe darum gefleht innerlich, aber doch nicht SO... nicht auf diese Art und Weise... nicht so schnell und schon gar nicht mit Kaiserschnitt...
Sie versuchte mich zu trösten, aber das war kaum mehr möglich.
Sie erklärte mir dann das medizinische, also warum und wieso und überhaupt... es fiel mir sehr schwer zuzuhören. Irgendwann sagte sie dann, dass sie aber versuchen will, dass ich noch eine Teilnarkose bekomme. Normal würden sie mich komplett abschießen und dann würde ich von der Geburt nichts mitbekommen und Matze auch nicht... das wäre für mich der absolute Alptraum gewesen. Auch erklärte sie mir, dass sie mir den Zwerg nach der Geburt wohl direkt wegnehmen und ihn auf die Kinderstation legen würden. Sie schätze ihn auf ca. 2400g. Da fing ich wieder bitterlich an zu weinen. Diese Vorstellung war so schlimm. Die können mir doch nicht mein Baby wegnehmen! Er braucht doch seine Mama... mir wurde schlecht.
Ich weiß nicht, wie lange das Gespräch genau gedauert hat. Sie klärte mich dann noch auf, also die üblichen Formalitäten und brachte mich ins Wartezimmer, weil ich noch Papiere unterschreiben musste. Total verheult kam ich dann rein und Matze schaute mich fragend an. Ich brachte nur einen Satz raus: Du wirst heute noch Papa! und wir fielen uns heulend in die Arme... Frau Doktor verschwand dann wieder. Kurz drauf brachte die Hebammenschülerin die Papiere. Ich unterschrieb wie in Trance... Dann überlegte ich, wem ich alles noch Bescheid geben wollte. Ich rief erstmal meine Mama an... erreichte sie aber nicht, also rief ich in der Zentrale im Büro an und hatte meinen Ex am Telefon... ich sagte nur zu ihm, er solle Mama ausrichten, dass sie heute noch Oma wird... erklärte ihm in 2 Sätzen, was Sache war und dann stand schon die Hebammenschülerin hinter mir, um mich in den Kreißsaal abzuholen... ich wollte aber doch noch so vielen Leuten Bescheid geben... mir Trost holen... aber sie nahm mich mit. Die Tränen liefen immer weiter...
Im Kreißsaal angekommen wurde mit eine Infusion gelegt und ich wurde für die OP vorbereitet. Trombosestrümpfe an, OP-Hemd an... und irgend so ein Medikament... dachte es war was zur Beruhigung... war ja völlig mit den Nerven runter...
Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Ich wollte eigentlich nur noch allein sein und erstmal meine Gedanken ordnen. Doch dann kam die Ärztin ins Zimmer und warf in den Raum, dass um 17:00 Uhr Einschleusen sein sollte. Ich schaute auf die Uhr und stellt mit Erschrecken fest, dass es bereits 16:45 war. Wieder liefen ohne Ende Tränen. Ich war doch noch gar nicht bereit...
Dann holte die Hebammenschülerin Matze ab und kurz darauf schoben mich meine Hebamme Diana und eine weitere Hebammenschülerin zum OP, wo ich schon erwartet wurde.
Mit Mühe und kraftlos kletterte ich also auf die OP-Liege... Diana versuchte mich zu trösten, was ihr aber nicht gelang. Ich wurde in den OP gefahren... der Raum war kalt und roch nach Desinfektionsmittel... ganz anders als der Kreißsaal. Ich musste mich hinsetzen und Diana hielt mich fest und der Narkosearzt setzte die Betäubung... immer wieder versuchte Diana mich zu trösten und abzulenken. Aber es gelang ihr nicht. Der Arzt brauchte eine gefühlte Ewigkeit bis die Narkose saß. Aber irgendwann wurde mein Popo warm und ich durfte mich wieder hinlegen. Kurz darauf kam Matze und setzte sich neben meinen Kopf. Mir wurde schummerig. Ich wurde festgebunden und desinfiziert. Das bekam ich teils noch mit. Der Arzt sprühte immer mal wieder eine kalte Flüssigkeit auf meinen Körper... doch irgendwann spürte ich nichts mehr. Leise liefen immer wieder Tränen meine Wangen hinunter. Immer wieder hörte ich das Klackern der Instrumente und spürte ein Ruckeln an meinem Unterleib...
Und dann war der bewegendste und wundervollste Moment meines Lebens: 17:36 Uhr... Ich hörte den ersten Schrei unseres Sohnes. Matze und ich fingen beide sofort bitterlich an zu weinen vor Glück und Stolz. Kurz darauf kam die Hebamme mit Colin im Arm an uns vorbei und zeigte ihn uns... so winzig und zerbrechlich, aber so unbeschreiblich schön. Er wurde in den Nebenraum gebracht... und sofort von den Kinderärzten untersucht. Ich wollte zu ihm, ihn in meine Arme nehmen... aber er war da drüben... in dem anderen Raum mit den Fremden in den Kitteln fürchterlich am Schreien.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit dann legte Diana mir den Kleinen auf die Brust. Meinen Sohn... Von allen Seiten hagelte es Glückwünsche... und wir wurden nach dem Namen gefragt... Ich kuschelte mich so nah wie ich nur konnte an dieses zarte Wesen... und genoss jeden Atemzug dieses Wunders. Irgendwann fragte ich Diana, wie lange er noch bei mir bleiben darf... und da erzählte sie mir, dass die Kinderärzte schon weg seien und er bei mir bleibt. Ich konnte mein Glück noch nicht fassen. Bald durfte ich ihn richtig in meine Arme nehmen.
Nachdem meine Wunde versorgt war, dauerte es auch nicht mehr lange, da hörte die Narkose auf zu wirken und mein ganzer Körper begann zu jucken. Ich wurde in den Kreißsaal geschoben und Diana legte mir den Kleinen nackig an den Körper. Er war so winzig, so zierlich und zart... ich traute mich kaum ihn an zufassen... wir kuschelten eine Ewigkeit. Dann legte Diana ihn an meine Brust. Sofort begann er zu saugen. Das war ein unglaubliches Gefühl. Das war mein Sohn... mein ganzer stolz auf den ich so lange warten musste. Endlich war er da.
Dann kam auch schon meine Mama und bestaunte ihren süßen Enkel. Ich war so froh, dass sie da war. Kurz darauf wurde Colin gewogen und gemessen... und dann wurde er mir wieder auf die Brust gelegt. Matze holte inzwischen meine Sachen aus dem Auto. Danach wollte Mama dann den anderen Wartenden die frohe Botschaft mitteilen und es dauerte nicht mehr lange, da wurde ich auf Station gebracht. Ich hatte zunächst ein Einzelzimmer... und Matze und ich konnten uns in Ruhe mit unserem Schatz beschäftigen... ihn bestaunen und mit ihm kuscheln. Natürlich kamen auch der Opa mit der Stiefoma und später auch Onkel und Tante. Alle waren hin und weg von dem kleinen Engel... Als der Besuch weg war, schlief ich mit Colin auf meiner Brust erschöpft und glücklich ein...
Irgendwann hatte ich immer wieder ganz leichtes Ziehen im Oberbauch, da wurde mir aber immer nur gesagt, dass es der Kleine ist, der auf meine Organe oder Rippen drückt. Naja, okay... also wieder ein neuer Schmerz mehr. Irgendwann gewöhnt man sich an alles.
Am Dienstag den 23.03. wurden die Schmerzen dann echt heftig im Oberbauch. Hatte Abends noch mit Angie geschrieben über MSN und ihr davon erzählt. Sie hatte sofort auf SS-Vergiftung getippt... und mich versucht zu überreden ins KH zu fahren. Ich habe immer nur gesagt, was ich da solle und dass die eh nichts machen und mich nach Hause schicken... kannte das ja nun schon. Aber Angie ließ nicht locker, so dass ich ihr dann schließlich versprochen hatte, meine Hebamme anzurufen, falls die Schmerzen am nächsten Tag noch nicht weg sein sollten. War ja fest der Meinung, dass es der Zwerg war, der da irgendwo ungünstig lag.
Am nächsten Tag wieder diese Schmerzen... krampfartiger und schmerzhafter als den Tag davor, also habe ich dann meine Hebamme angerufen. Sie meinte, dass es wohl Magen-Darm sein könne, aber ich solle bitte zur Sicherheit im Kreißsaal anrufen und fragen was ich tun sollte. Ich das dann auch gemacht. Die Hebamme am Telefon meinte dann, ich solle doch bitte mal vorbeikommen. Sicher ist sicher.
Wir also ins KH und um 12:50 waren wir da. Saßen aber gut 2 Stunden im Wartezimmer. Immer wieder kamen Frauen mit Wehen, Blasensprung oder zur Einleitung und immer wieder kam der Neid hoch, dass diese es bald geschafft haben. Das war schon irgendwie doof.
Naja, irgendwann wurde ich dann endlich ans CTG gelegt, was natürlich einwandfrei und ohne irgendwelche Wehen oder so war. Zwischendrin hat Frau Doktor dann Blut abgenommen, kurz gesprochen und Bauch abgetastet und gut. Dann wurde ich wieder ins Wartezimmer geschickt und sollte auf den Ultraschall warten. Wieder die ganzen Frauen, die es bald hinter sich haben... und ich saß da und wartete nur drauf, dass sie mich wieder nach Hause schicken. Zwischendrin kam dann eine Hebammenschülerin um uns zu sagen, dass es noch dauern würde, da Frau Doktor gerade bei einer Geburt sei. Aber wir waren das Warten ja schon gewöhnt.
Irgendwann tat Matze wohl der Popo weh und er lief bisschen den Flur auf und ab und da hörte ich nur, wie die Ärztin zu ihm sagte: "Bitte mit der Akte ihrer Frau zur Aufnahme, wir behalten sie hier"... da war ich dann doch sehr überrascht. Da kam die Ärztin auch schon um die Ecke und sagte mir das gleiche nochmal, worauf ich dann nur gleich fragte warum. Sie sagte dann, dass sie mir das gerne in Ruhe erklären wolle. Ich dann also eigentlich richtig Ultraschall-Raum aber sie wollte woanders hin... sie brachte mich ins Vorwehen-Zimmer...
Da fingen meine Gedanken schon bisschen an zu kreisen. Wieso hier? Habe doch keine Wehen, etc. Hmmmm... komisch alles. Wir uns da also an den Tisch gesetzt und sie erklärte mir, dass meine Blutwerte absolut schlecht sind und dass es ja doch keine Gallensteine sind, wie sie zunächst vermutet hat, sondern ein HELLP-Syndrom. Sie fragte mich dann, ob ich wisse, was das sei... ich wusste nur, dass es eine Schwangerschaftsvergiftung war...
Ich schreib den folgenden Abschnitt mal in Dialogform... das ist einfacher...
Sunny: Und was hat das nun für Konsequenzen?
Frau Doktor: Das Baby muss kommen.
Sunny (sichtlich überrascht): Okay... dann wird wohl jetzt eingeleitet, richtig?
Frau Doktor schüttelt langsam den Kopf.
Sunny (okay... Moment... Baby MUSS kommen, keine Einleitung... ergo?): Kaiserschnitt?
Frau Doktor nickt langsam.
Sunny: Aber das war doch das, was ich unter keinen Umständen wollte, ich wollte mein Kind doch normal entbinden.
Die ersten Tränen schossen in die Augen, Frau Doktor versuchte mich etwas zu trösten.
Sunny: Wann denn? Heute noch?
Frau Doktor nickt langsam.
Da brach es dann aus mir heraus. Ich brach in Tränen aus... verstand die Welt nicht mehr... das war einfach alles zu viel. Ich wollte, dass er kommt... ich habe darum gefleht innerlich, aber doch nicht SO... nicht auf diese Art und Weise... nicht so schnell und schon gar nicht mit Kaiserschnitt...
Sie versuchte mich zu trösten, aber das war kaum mehr möglich.
Sie erklärte mir dann das medizinische, also warum und wieso und überhaupt... es fiel mir sehr schwer zuzuhören. Irgendwann sagte sie dann, dass sie aber versuchen will, dass ich noch eine Teilnarkose bekomme. Normal würden sie mich komplett abschießen und dann würde ich von der Geburt nichts mitbekommen und Matze auch nicht... das wäre für mich der absolute Alptraum gewesen. Auch erklärte sie mir, dass sie mir den Zwerg nach der Geburt wohl direkt wegnehmen und ihn auf die Kinderstation legen würden. Sie schätze ihn auf ca. 2400g. Da fing ich wieder bitterlich an zu weinen. Diese Vorstellung war so schlimm. Die können mir doch nicht mein Baby wegnehmen! Er braucht doch seine Mama... mir wurde schlecht.
Ich weiß nicht, wie lange das Gespräch genau gedauert hat. Sie klärte mich dann noch auf, also die üblichen Formalitäten und brachte mich ins Wartezimmer, weil ich noch Papiere unterschreiben musste. Total verheult kam ich dann rein und Matze schaute mich fragend an. Ich brachte nur einen Satz raus: Du wirst heute noch Papa! und wir fielen uns heulend in die Arme... Frau Doktor verschwand dann wieder. Kurz drauf brachte die Hebammenschülerin die Papiere. Ich unterschrieb wie in Trance... Dann überlegte ich, wem ich alles noch Bescheid geben wollte. Ich rief erstmal meine Mama an... erreichte sie aber nicht, also rief ich in der Zentrale im Büro an und hatte meinen Ex am Telefon... ich sagte nur zu ihm, er solle Mama ausrichten, dass sie heute noch Oma wird... erklärte ihm in 2 Sätzen, was Sache war und dann stand schon die Hebammenschülerin hinter mir, um mich in den Kreißsaal abzuholen... ich wollte aber doch noch so vielen Leuten Bescheid geben... mir Trost holen... aber sie nahm mich mit. Die Tränen liefen immer weiter...
Im Kreißsaal angekommen wurde mit eine Infusion gelegt und ich wurde für die OP vorbereitet. Trombosestrümpfe an, OP-Hemd an... und irgend so ein Medikament... dachte es war was zur Beruhigung... war ja völlig mit den Nerven runter...
Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Ich wollte eigentlich nur noch allein sein und erstmal meine Gedanken ordnen. Doch dann kam die Ärztin ins Zimmer und warf in den Raum, dass um 17:00 Uhr Einschleusen sein sollte. Ich schaute auf die Uhr und stellt mit Erschrecken fest, dass es bereits 16:45 war. Wieder liefen ohne Ende Tränen. Ich war doch noch gar nicht bereit...
Dann holte die Hebammenschülerin Matze ab und kurz darauf schoben mich meine Hebamme Diana und eine weitere Hebammenschülerin zum OP, wo ich schon erwartet wurde.
Mit Mühe und kraftlos kletterte ich also auf die OP-Liege... Diana versuchte mich zu trösten, was ihr aber nicht gelang. Ich wurde in den OP gefahren... der Raum war kalt und roch nach Desinfektionsmittel... ganz anders als der Kreißsaal. Ich musste mich hinsetzen und Diana hielt mich fest und der Narkosearzt setzte die Betäubung... immer wieder versuchte Diana mich zu trösten und abzulenken. Aber es gelang ihr nicht. Der Arzt brauchte eine gefühlte Ewigkeit bis die Narkose saß. Aber irgendwann wurde mein Popo warm und ich durfte mich wieder hinlegen. Kurz darauf kam Matze und setzte sich neben meinen Kopf. Mir wurde schummerig. Ich wurde festgebunden und desinfiziert. Das bekam ich teils noch mit. Der Arzt sprühte immer mal wieder eine kalte Flüssigkeit auf meinen Körper... doch irgendwann spürte ich nichts mehr. Leise liefen immer wieder Tränen meine Wangen hinunter. Immer wieder hörte ich das Klackern der Instrumente und spürte ein Ruckeln an meinem Unterleib...
Und dann war der bewegendste und wundervollste Moment meines Lebens: 17:36 Uhr... Ich hörte den ersten Schrei unseres Sohnes. Matze und ich fingen beide sofort bitterlich an zu weinen vor Glück und Stolz. Kurz darauf kam die Hebamme mit Colin im Arm an uns vorbei und zeigte ihn uns... so winzig und zerbrechlich, aber so unbeschreiblich schön. Er wurde in den Nebenraum gebracht... und sofort von den Kinderärzten untersucht. Ich wollte zu ihm, ihn in meine Arme nehmen... aber er war da drüben... in dem anderen Raum mit den Fremden in den Kitteln fürchterlich am Schreien.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit dann legte Diana mir den Kleinen auf die Brust. Meinen Sohn... Von allen Seiten hagelte es Glückwünsche... und wir wurden nach dem Namen gefragt... Ich kuschelte mich so nah wie ich nur konnte an dieses zarte Wesen... und genoss jeden Atemzug dieses Wunders. Irgendwann fragte ich Diana, wie lange er noch bei mir bleiben darf... und da erzählte sie mir, dass die Kinderärzte schon weg seien und er bei mir bleibt. Ich konnte mein Glück noch nicht fassen. Bald durfte ich ihn richtig in meine Arme nehmen.
Nachdem meine Wunde versorgt war, dauerte es auch nicht mehr lange, da hörte die Narkose auf zu wirken und mein ganzer Körper begann zu jucken. Ich wurde in den Kreißsaal geschoben und Diana legte mir den Kleinen nackig an den Körper. Er war so winzig, so zierlich und zart... ich traute mich kaum ihn an zufassen... wir kuschelten eine Ewigkeit. Dann legte Diana ihn an meine Brust. Sofort begann er zu saugen. Das war ein unglaubliches Gefühl. Das war mein Sohn... mein ganzer stolz auf den ich so lange warten musste. Endlich war er da.
Dann kam auch schon meine Mama und bestaunte ihren süßen Enkel. Ich war so froh, dass sie da war. Kurz darauf wurde Colin gewogen und gemessen... und dann wurde er mir wieder auf die Brust gelegt. Matze holte inzwischen meine Sachen aus dem Auto. Danach wollte Mama dann den anderen Wartenden die frohe Botschaft mitteilen und es dauerte nicht mehr lange, da wurde ich auf Station gebracht. Ich hatte zunächst ein Einzelzimmer... und Matze und ich konnten uns in Ruhe mit unserem Schatz beschäftigen... ihn bestaunen und mit ihm kuscheln. Natürlich kamen auch der Opa mit der Stiefoma und später auch Onkel und Tante. Alle waren hin und weg von dem kleinen Engel... Als der Besuch weg war, schlief ich mit Colin auf meiner Brust erschöpft und glücklich ein...
