Nach über einem Jahr bin ich nun auch mal dazu gekommen, die Geburt meiner Mädels aufzuschreiben. Ein Kaiserschnitt - Kein Wunschklaiserschnitt, kein echter Notkaiserschnitt, nicht wirklich geplant. Ich würde es mal einen "kurzfristig nötigen" Kaiserschnitt nennen....
Hannah & Emilia sind ein halbes Wunschkind sozusagen – geplant, aber dann waren’s auf einmal zwei... Nach dem anfänglichen Schrecken, haben wir uns dann aber recht schnell auf den doppelten Kindersegen gefreut! Die Schwangerschaft verlief problemlos (vor allem vor dem Hintergrund einer Zwillingsschwangerschaft). Am 03.09.2004 hatte ich dann einen Routinetermin (36. SSW) bei meiner Frauenärztin. Mein Mutter brachte mich ausnahmsweise hin, da sie an diesem Tag frei hatte. Mein Mann war gerade geschäftlich in Österreich... Bei der Untersuchung war eigentlich alles normal, die Ärztin meinte nur, dass ich mich Anfang der nächsten Woche (es war ein Freitag) im Krankenhaus vorstellen sollte, da die beiden in den letzten Wochen nicht mehr sehr viel gewachsen seien (sie hatte ca. 1600g gemessen). Irgendwie war mir etwas unwohl bei der Sache – wir fuhren deswegen direkt ins Krankenhaus. Dort ein weiterer Ultraschall – 1600g und 1800g. Die Ärztin fragte mich, welche Geburt ich wolle. Ich antwortet, dass ich mir keinen Kaiserschnitt wünsche, wenn es aber nötig ist, dann eben Kaiserschnitt. Sie wollte sich noch einmal mit dem Oberarzt besprechen. Ich war die ganze Zeit sehr guter Dinge und fühlte mich auch gut. Ich hatte ein Kochbuch dabei, das ich mit meiner Mutter durchsah. Es war der Geburtstag meines Großvaters, und wir überlegten was wir am Abend kochen sollten... Ich sollte dann zurück in die Hebammenambulanz gehen. Die Hebamme dort teilte mir dann mit, dass sich die Ärzte entschieden hatten, noch an diesem Nachmittag einen Kaiserschnitt zu machen. Ich fragte nur noch, ob wir noch etwas warten könnten – vielleicht zwei Stunden, damit mein Mann auch kommen kann. Das ging in Ordnung. Ich rief Ihn also an – er setzte sich ins Auto und düste los. Es folgten zwei eher ruhige Stunden, dank meiner Mutter, die mir die ganze Zeit irgendwelche Sachen erzählte und mir keine großartige Zeit zum denken ließ... In der Zeit wurde ich auf die OP vorbereitet (rasieren, Katheter, Zugänge) – war eigentlich alles kein Problem. Irgendwann meinte eine Hebammen „Oh – sie haben ja Wehen“ (ich war die ganze Zeit ans CTG angeschlossen) – sonst passiert aber nichts. Kurz vor drei hieß es dann „Wo ist ihr Mann? – Wir würden gerne anfange solange noch zwei Kinderärzte im Haus sind...“ Ich wurde in den OP gefahren. Musste irgendwie mit Hilfe von Schwestern und Ärztin durch die Schleuse krabbeln (gar nicht einfach mit Monster-Zwillingsbauch und Katheter!). Dann zeichnete die Ärztin den Schnitt an, schaut mich noch mal an und korrigierte ihre Skizze mit einem Lächeln und „Sie sind ja noch so jung“ auf einen kleineren Schnitt. Dann im OP kam die Anästhesistin und meinte ich solle mich Hinsetzen und einen runden Rücken machen – Haha! War aber wahrscheinlich nur Ablenkung – dann während ich noch antworten wollte wie sie sich das vorstellt mit dem Bauch, hatte sie mir auch schon die Spinalanästhesie gespritzt. Das war der einzige Moment in dem ich richtig Angst hatte – die Spritze in den Rücken. War aber alle halb so wild. Dann kam ich auf den OP-Tisch. Ich hatte wegen des großen Bauches einen ziemliches Vena-Cava-Problem, d.h. sobald ich auf dem Rücken lag wurde mir schwindlig und übel – so auch auf dem OP-Tisch. Allerdings kann man diese Dinge auch schräg stellen – und schon war das Problem gelöst. Dann kam auch endlich mein Mann rein – er war leichenblass! Ich war in dem Moment ziemlich gut drauf und habe ihn angelacht und gleich losgequasselt. Im gleichen Moment wurde dann auch schon geschnitten und unsere erste Tochter Hannah kam zur Welt. Ich konnte sie kurz über das Tuch hinweg sehen – dann kam sie zum Kinderarzt. Nur 30 Sekunden später war auch Emilia da – auch sie kam gleich zum Kinderarzt. Beide etwas über 2 kg... Während ich dann zugenäht wurde – bekam ich Emilia schon auf dem OP-Tisch in den Arm. Hannah konnte leider nicht gleich zu mir, da sie leichte Probleme mit ihrer Sauerstoff-Sättigung hatte. Sie sah ich dann nur kurz auf dem Behandlungstisch liegen als ich aus dem OP gefahren wurde. In den vier Stunden nach dem Kaiserschnitt war ich in einem Kreissaalzimmer – mit meinem Mann und anfangs auch Emilia. Sie durfte sogar schon an meiner Brust trinken (zumindest versuchen). Ca. drei Stunden nach dem Kaiserschnitt (ich hatte keine echten Schmerzen – bekam noch Schmerzmittel über den Tropf) sollte ich dann aufstehen und ein bisschen rumgehen – hat alles gut geklappt. Als ich dann allerdings etwas optimistisch fragte, ob ich denn dann alleine in mein Zimmer gehen kann, erntete ich ein Lachen der Hebammen... So schnell geht’s dann doch nicht! Gegen 20:00 Uhr kam ich dann in mein Zimmer. Eine nette Stationsschwester besorgte mir noch ein bisschen was zu essen (ich war ja seit dem Frühstück nicht mehr zum Essen gekommen!). Dann wollte ich aber unbedingt noch zu Hannah, die ich ja nur kurz gesehen hatte. Ich wurde in einen Rollstuhl verfrachtet (etwas schmerzhaft – aber ok) und auf die Neugeborenen-Intensivstation gebracht. Dort lag Hannah in einem Brutkasten – erst traute ich mich nicht so recht sie zu berühren. Die Schwestern ermunterten mich aber und legten sie mir auch in den Schoß.
Die folgenden Tage verliefen weiterhin sehr positiv – ich musste zwar Milch abpumpen, da meine beiden Grazien zum Trinken an der Brust noch zu schwach waren (Mit sechs Wochen hatte ich die beiden dann wirklich an der Brust). Trotzdem hatte ich sehr bald genug Milch – eher zuviel, so dass der Stationskühlschrank bald schon voller Flaschen mit meiner Milch waren und die Schwestern begannen sie einzufrieren. Ich kam dann mit einer Kühltasche nach Hause.... Den Katheter lies ich mir bereits am nächsten morgen ziehen. Was auch gut war, die Strecke zu Toilette war zur anstrengend – aber immer noch besser als dieses doofe Ding und am zweiten Tag konnte ich bereits alleine Duschen und mir mein Frühstück selbst vom Frühstücksbüfett holen.
Eigentlich verlief alles perfekt – Hannah nur zwei Tage im Brutkasten, Emilia gar nicht. Beide Kinder sind gesund und munter. Die Narbe ist relativ rasch und schmerfrei verheilt. Trotzdem bin ich über den Kaiserschnitt nicht glücklich. Etwas was die wenigsten verstehen – aber irgendwie habe ich das Gefühl ich hätte es doch besser machen können. Ich hätte doch einfach nein sagen können – sie waren ja gar nicht so klein. Ich hätte doch darauf bestehen können, dass die beiden ‚normal’ zur Welt kommen. Ich hatte doch anscheinend Wehen.... Mein Fazit ist von daher zweigeteilt. Ein Kaiserschnitt ist sicher nichts dramatisches, meine Erinnerungen daran sind keinesfalls negativ – trotzdem habe ich ein bisschen das Gefühl versagt zu haben....
Veronika
Mit Hannah & Emilia
Hannah & Emilia sind ein halbes Wunschkind sozusagen – geplant, aber dann waren’s auf einmal zwei... Nach dem anfänglichen Schrecken, haben wir uns dann aber recht schnell auf den doppelten Kindersegen gefreut! Die Schwangerschaft verlief problemlos (vor allem vor dem Hintergrund einer Zwillingsschwangerschaft). Am 03.09.2004 hatte ich dann einen Routinetermin (36. SSW) bei meiner Frauenärztin. Mein Mutter brachte mich ausnahmsweise hin, da sie an diesem Tag frei hatte. Mein Mann war gerade geschäftlich in Österreich... Bei der Untersuchung war eigentlich alles normal, die Ärztin meinte nur, dass ich mich Anfang der nächsten Woche (es war ein Freitag) im Krankenhaus vorstellen sollte, da die beiden in den letzten Wochen nicht mehr sehr viel gewachsen seien (sie hatte ca. 1600g gemessen). Irgendwie war mir etwas unwohl bei der Sache – wir fuhren deswegen direkt ins Krankenhaus. Dort ein weiterer Ultraschall – 1600g und 1800g. Die Ärztin fragte mich, welche Geburt ich wolle. Ich antwortet, dass ich mir keinen Kaiserschnitt wünsche, wenn es aber nötig ist, dann eben Kaiserschnitt. Sie wollte sich noch einmal mit dem Oberarzt besprechen. Ich war die ganze Zeit sehr guter Dinge und fühlte mich auch gut. Ich hatte ein Kochbuch dabei, das ich mit meiner Mutter durchsah. Es war der Geburtstag meines Großvaters, und wir überlegten was wir am Abend kochen sollten... Ich sollte dann zurück in die Hebammenambulanz gehen. Die Hebamme dort teilte mir dann mit, dass sich die Ärzte entschieden hatten, noch an diesem Nachmittag einen Kaiserschnitt zu machen. Ich fragte nur noch, ob wir noch etwas warten könnten – vielleicht zwei Stunden, damit mein Mann auch kommen kann. Das ging in Ordnung. Ich rief Ihn also an – er setzte sich ins Auto und düste los. Es folgten zwei eher ruhige Stunden, dank meiner Mutter, die mir die ganze Zeit irgendwelche Sachen erzählte und mir keine großartige Zeit zum denken ließ... In der Zeit wurde ich auf die OP vorbereitet (rasieren, Katheter, Zugänge) – war eigentlich alles kein Problem. Irgendwann meinte eine Hebammen „Oh – sie haben ja Wehen“ (ich war die ganze Zeit ans CTG angeschlossen) – sonst passiert aber nichts. Kurz vor drei hieß es dann „Wo ist ihr Mann? – Wir würden gerne anfange solange noch zwei Kinderärzte im Haus sind...“ Ich wurde in den OP gefahren. Musste irgendwie mit Hilfe von Schwestern und Ärztin durch die Schleuse krabbeln (gar nicht einfach mit Monster-Zwillingsbauch und Katheter!). Dann zeichnete die Ärztin den Schnitt an, schaut mich noch mal an und korrigierte ihre Skizze mit einem Lächeln und „Sie sind ja noch so jung“ auf einen kleineren Schnitt. Dann im OP kam die Anästhesistin und meinte ich solle mich Hinsetzen und einen runden Rücken machen – Haha! War aber wahrscheinlich nur Ablenkung – dann während ich noch antworten wollte wie sie sich das vorstellt mit dem Bauch, hatte sie mir auch schon die Spinalanästhesie gespritzt. Das war der einzige Moment in dem ich richtig Angst hatte – die Spritze in den Rücken. War aber alle halb so wild. Dann kam ich auf den OP-Tisch. Ich hatte wegen des großen Bauches einen ziemliches Vena-Cava-Problem, d.h. sobald ich auf dem Rücken lag wurde mir schwindlig und übel – so auch auf dem OP-Tisch. Allerdings kann man diese Dinge auch schräg stellen – und schon war das Problem gelöst. Dann kam auch endlich mein Mann rein – er war leichenblass! Ich war in dem Moment ziemlich gut drauf und habe ihn angelacht und gleich losgequasselt. Im gleichen Moment wurde dann auch schon geschnitten und unsere erste Tochter Hannah kam zur Welt. Ich konnte sie kurz über das Tuch hinweg sehen – dann kam sie zum Kinderarzt. Nur 30 Sekunden später war auch Emilia da – auch sie kam gleich zum Kinderarzt. Beide etwas über 2 kg... Während ich dann zugenäht wurde – bekam ich Emilia schon auf dem OP-Tisch in den Arm. Hannah konnte leider nicht gleich zu mir, da sie leichte Probleme mit ihrer Sauerstoff-Sättigung hatte. Sie sah ich dann nur kurz auf dem Behandlungstisch liegen als ich aus dem OP gefahren wurde. In den vier Stunden nach dem Kaiserschnitt war ich in einem Kreissaalzimmer – mit meinem Mann und anfangs auch Emilia. Sie durfte sogar schon an meiner Brust trinken (zumindest versuchen). Ca. drei Stunden nach dem Kaiserschnitt (ich hatte keine echten Schmerzen – bekam noch Schmerzmittel über den Tropf) sollte ich dann aufstehen und ein bisschen rumgehen – hat alles gut geklappt. Als ich dann allerdings etwas optimistisch fragte, ob ich denn dann alleine in mein Zimmer gehen kann, erntete ich ein Lachen der Hebammen... So schnell geht’s dann doch nicht! Gegen 20:00 Uhr kam ich dann in mein Zimmer. Eine nette Stationsschwester besorgte mir noch ein bisschen was zu essen (ich war ja seit dem Frühstück nicht mehr zum Essen gekommen!). Dann wollte ich aber unbedingt noch zu Hannah, die ich ja nur kurz gesehen hatte. Ich wurde in einen Rollstuhl verfrachtet (etwas schmerzhaft – aber ok) und auf die Neugeborenen-Intensivstation gebracht. Dort lag Hannah in einem Brutkasten – erst traute ich mich nicht so recht sie zu berühren. Die Schwestern ermunterten mich aber und legten sie mir auch in den Schoß.
Die folgenden Tage verliefen weiterhin sehr positiv – ich musste zwar Milch abpumpen, da meine beiden Grazien zum Trinken an der Brust noch zu schwach waren (Mit sechs Wochen hatte ich die beiden dann wirklich an der Brust). Trotzdem hatte ich sehr bald genug Milch – eher zuviel, so dass der Stationskühlschrank bald schon voller Flaschen mit meiner Milch waren und die Schwestern begannen sie einzufrieren. Ich kam dann mit einer Kühltasche nach Hause.... Den Katheter lies ich mir bereits am nächsten morgen ziehen. Was auch gut war, die Strecke zu Toilette war zur anstrengend – aber immer noch besser als dieses doofe Ding und am zweiten Tag konnte ich bereits alleine Duschen und mir mein Frühstück selbst vom Frühstücksbüfett holen.
Eigentlich verlief alles perfekt – Hannah nur zwei Tage im Brutkasten, Emilia gar nicht. Beide Kinder sind gesund und munter. Die Narbe ist relativ rasch und schmerfrei verheilt. Trotzdem bin ich über den Kaiserschnitt nicht glücklich. Etwas was die wenigsten verstehen – aber irgendwie habe ich das Gefühl ich hätte es doch besser machen können. Ich hätte doch einfach nein sagen können – sie waren ja gar nicht so klein. Ich hätte doch darauf bestehen können, dass die beiden ‚normal’ zur Welt kommen. Ich hatte doch anscheinend Wehen.... Mein Fazit ist von daher zweigeteilt. Ein Kaiserschnitt ist sicher nichts dramatisches, meine Erinnerungen daran sind keinesfalls negativ – trotzdem habe ich ein bisschen das Gefühl versagt zu haben....
Veronika
Mit Hannah & Emilia