Die Geburt von Jill Viktoria (per Kaiserschnitt)
02.08.2004 – 12.00 Uhr. An diesem Tag betrete ich das Krankenhaus, in dem ich am nächsten Tag meine Kleine per Kaiserschnitt entbinden soll.
Im Kreißsaal untersucht mich die Ärztin. Ein CTG wird geschrieben, auf dem – mal wieder – keine Wehe weit und breit zu sehen ist. Befund: alles okay – am nächsten Tag kann es also früh morgens mit dem KS losgehen.
Am Abend dann gönne ich mir die zweifelhafte Freude eines Einlaufes (beim Kaiserschnitt ist das übrigens wirklich nur ein Bonbon für die Ärzte, dafür hat man danach umso mehr Schwierigkeiten, seine Verdauung wieder in Gang zu bringen :evil: ).
Anästhesist und Operateur stellen sich vor. Meine Kleine wird vom frisch aus dem Urlaub zurückgekehrten Professor auf die Welt geholt werden. Ihm eilt der Ruf voraus, „schön nähen“ zu können. Das schmiere ich ihm noch einmal auf’s Butterbrot, um seinen Ehrgeiz anzufachen, auch mir eine solch schöne Naht zu verpassen. :ausheck Er verspricht, zu nähen, was die Nadel hergibt. :-D
Die Atmosphäre ist einfach toll – Schwestern, Hebammen, Ärzte – einer netter als der andere. Ich fühle mich total gut aufgehoben. Zwar habe ich noch ein leicht schwummeriges Gefühl, als ich dann abends in mein Krankenhausbett steige, und doch freue ich mich auch darauf, am nächsten Tag mit Sicherheit meine Kleine in Armen halten zu dürfen. Irgendwie schon paradox dieses Gefühl, sich auf eine Operation zu freuen…
Am nächsten Morgen werde ich um 6 Uhr geweckt und es heißt: Ab in den Kreißsaal, um ein erneutes CTG schreiben zu lassen. Der Einlauf hat mir tatsächlich eine erste Wehe beschert – das Gerät schlägt bis zu 60 aus, während es ansonsten (und auch danach wieder) zwischen 15 und 20 vor sich hindümpelt. Spüren tue ich davon jedoch nichts – hätte ich den Ausschlag auf dem CTG nicht durch Zufall gesehen, wäre wohl auch diese Wehe an mir unbemerkt vorbeigelaufen. Meine Kleine spürt wohl, dass etwas anders ist als sonst.. ihre Herztätigkeit bewegt sich auf der Skala konstant bei 180.
Eine Ärztin setzt eine Braunüle in meine Hand, die ich wegen der starken Wassereinlagerungen nicht einmal mehr zur Faust ballen kann. „Äääh, sorry, ich muss noch mal stechen“, höre ich sie sagen, nachdem ich tapfer das Hereinrammen der nicht gerade dünnen Nadel in meinen Handrücken ertragen habe. :sn7 Wegen der Wassereinlagerungen hatte sie die Vene durchstochen. Also auf ein Neues – und erneute höre ich wie sie sagt: „Also, Frau kikra, das ist mir jetzt echt unangenehm, ich muss noch ein drittes Mal stechen!“ :sn7 :sn7 Wuumm, wieder durch die Vene! Wie gut, dass man zwei Hände hat, hoffentlich ist die rechte ein wenig besser. Tapfer ertrage ich auch den dritten Streich und endlich sitzt die Braunüle, so dass ich meinen Weg zurück auf’s Zimmer antreten kann.
Ein letztes Mal schwinge ich mich dort unter die Dusche. Man will ja nicht müffeln :gap ; und wer weiß, wann mir dieses Vergnügen zum nächsten Mal wieder zuteil werden wird. Das Flatterhemdchen liegt schon bereit und auch das schicke Netzhöschen strahlt mich an. Nicht zu vergessen die hochmodischen Thrombosestrümpfe, an denen sich allerdings erst 5 verschiedene Personen versuchen müssen, bis sie endlich über meine ebenfalls von Wassereinlagerungen geplagten Beine an ihrem Bestimmungsort angelangt sind.
Schnell darf ich noch ein Leckerchen zur Beruhigung meines Magens und wahrscheinlich zur Förderung der besseren Verträglichkeit der Narkose schlucken. : drink
Und dann geht es auch los – pünktlich wie die Maurer werde ich um 8.00 Uhr in meinem Bett zum OP gerollt. Mein Schatz, der um 7.45 Uhr im KH eingetroffen war, immer an meiner Seite. :love2 Vor dem OP dann muss er abbiegen, um sich in seine froschgrüne, sterile Krankenhausuniform zu schwingen, während sich mein Bett erbarmungslos den OP-Hallen nähert. Zig Damen und Herren in Grün wuseln um mich herum, stellen sich mir vor, sprechen mir Mut zu – allesamt mit Mundschutz. Man raubt mir mein schönes Flatterhemdchen und hüllt mich in muckelige königsblaue, gewärmte Handtücher.
Aaah, ein bekanntes Gesicht – der Anästhesist begrüßt mich und fragt nach meinem Wohlbefinden. Genau erklärt er mir, wie die Spinalanästhesie nun durchgeführt werden wird. Ich muss mich nach vorne beugen, er sagt, es wird ein bisschen pieksen und ziehen und dann ein wenig drücken. Und genau so ist es – nicht wirklich schmerzhaft, aber doch ziemlich unangenehm. :schiel Jeden Tag muss ich das sicherlich nicht haben. :nanana Gerade denke ich, es ist vollbracht, da höre ich seine Stimme: „Das tut mir jetzt echt leid, Frau Kikra, aber ich muss noch einmal spritzen…! Ich komme da nicht richtig rein, es ist alles verknöchert!“ Bingo! :sn7 :sn7 Es scheint echt mein Tag zu werden. Vor mir steht seine Assistentin und fragt mich, ob es noch geht. „Ja, ja..“, hauche ich und wünsche nur, dass es endlich vorbei ist. Und erneut vernehme ich die Anästhesisten-Stimme, die mir verkündet, ein drittes Mal stechen zu müssen, weil auch diesmal die Narkose wieder nicht saß. Ob der wohl mit der Braunülen-Frau gemeinsame Sache macht?! :evil: Und noch ein weiteres Mal muss ich die Tortur des Pieksens, Ziehens und Drückens über mich ergehen lassen. Womit habe ich das nur verdient…?! :shake
Und dann endlich ist es soweit. Meine Beine werden ganz warm und kribbeln, ich kann mich endlich zurücklehnen. Es ist geschafft, und ich werde in den OP gerollt, in dem bereits Kinderarzt und „mein Prof.“ auf mich warten. Nun wird auch meine bessere Hälfte in den OP gerufen und darf am Kopfende Platz nehmen. In der Zwischenzeit wird noch rasch das OP-Tuch vor mein Gesicht gehängt, so dass mir die Sicht nach vorne – und eigentlich auch in alle anderen Richtungen - verwehrt wird.
Im Nullkommanix wird mit der OP begonnen. Der OP-Tisch wird leicht schräg gestellt, und dann wird auch schon geschnitten. Nur ein paar Minuten dürften zwischen Setzen der Narkose und Beginn der OP verstrichen sein. Ich verspüre ein leichtes Ruckeln. Der Anästhesist kommentiert exakt, was der Operateur gerade macht. Zwischendurch fragt er, ob es mir gut geht, ob alles okay ist.
Nein, ist es leider nicht, denn mir wird erst ganz furchtbar schwindelig und dann einfach nur speiübel. :uebel :uebel :uebel Als ich ihm das sage, spritzt er mir irgendein Zeug in die Braunüle. Ich habe das Gefühl, die Wirkung lässt endlos lang auf sich warten. Jesses, ist mir schlecht. Links von meiner Wange wird eine Nierenschale positioniert. Ich würge.. und würge.. das war’s aber auch schon; denn schließlich bin ich ab Bauchnabel betäubt – ein Erbrechen ist m. E. somit vollkommen unmöglich. Endlich spüre ich, dass mein Kreislauf sich wieder stabilisiert. Robin hält mir die Sauerstoffmaske auf’s Gesicht. Kruzifix, DRÜBER halten soll er sie und mich nicht damit ersticken! :angryfire
Was an meinem Fußende passiert, wird irgendwie vollkommen sekundär – auch den beschreibenden Anästhesisten nehme ich nur noch am Rande war. Denn schon kündigt sich die nächste Übelkeitswelle an. :uebel :uebel Irgendwie dauert es urlange, bis Robin mein gehauchtes „Mir wird schon wieder ganz schlecht!“ an den Anästhesisten weitergibt. Ich habe das Gefühl, jeden Augenblick ohnmächtig zu werden. Das Geruckele am unteren Teil meines Körpers nehme ich kaum noch wahr. Und wieder bekomme ich einen Cocktail in die Braunüle gespritzt, der irgendwann dann wieder seine Wirkung tut. Und noch weitere zwei Male muss ich durch diese Hölle der Übelkeit – jeder, dem schon einmal so richtig kotzeschlecht war, weiß wohl, was ich meine.
Und dann ist es endlich soweit: Um 8.43 Uhr höre ich einen Babyschrei :inlove – kurz nur, aber er ist da. Der Anästhesist sagt irgendetwas von „Es ist alles in Ordnung“, unendliche Erleichterung macht sich in mir breit. Robin bekommt die Kleine sofort zu Gesicht, als sie noch an der Nabelschnur hängt. Kurz danach sehe ich ein kleines geschafftes Bündel über meinem Kopf schweben und ein paar Sekunden für mich zur Ansicht verharren, bevor der Kinderarzt sie zur Untersuchung an sich nimmt. Zahlreiche Hände streichen über meine Wange – ich will nur noch weg von dort.
In der Zwischenzeit werde ich genäht. Alles ist irgendwie völlig unwirklich. Die Narkose versetzt mich in einen Zustand, in dem ich alles nur noch wie durch Nebel wahrnehme. Und so bekomme ich kaum mit, dass ich aus dem OP gerollt und vom OP-Tisch wieder in mein Bett gehoben werde, um dann – Robin immer an meiner Seite – in den Aufwachraum geschoben zu werden. Ich mache die Augen zu und schlafe ein… :sleep
Als ich wach werde, werde ich Zeugin eines heftigen telefonischen Streits der wachenden Schwester mit ihrem Lebensgefährten :argue . Sie spult in voller Lautstärke einen Beziehungskrach herunter – wohl in der Annahme, dass ich das nicht mitkriege. Ich bin einfach nur genervt, aber noch zu schwach, um sie zu bitten, sich woanders zu streiten. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, bis Robin und eine Schwester kommen und mich auf die Wöchnerinnen-Station bringen.
Zuvor machen wir noch einen Abstecher zur Kinderstation, wo mich schon die Kinderkrankenschwester mit Jill auf dem Arm erwartet. :inlove Hier wird sie mir auf die Brust gelegt und ich schaue zum ersten Mal, noch völlig ermattet, in die Augen meines kleinen Schatzes. :love2 Endlich spüre auch ich dieses Glücksgefühl, von dem alle immer erzählen. Ich merke richtig, wie mein Herz aufgeht, ich die Kleine darin einschließe und dann endlich kullern auch mir die Tränen…
Herzlich willkommen, kleines Wunder! :love2
02.08.2004 – 12.00 Uhr. An diesem Tag betrete ich das Krankenhaus, in dem ich am nächsten Tag meine Kleine per Kaiserschnitt entbinden soll.
Im Kreißsaal untersucht mich die Ärztin. Ein CTG wird geschrieben, auf dem – mal wieder – keine Wehe weit und breit zu sehen ist. Befund: alles okay – am nächsten Tag kann es also früh morgens mit dem KS losgehen.
Am Abend dann gönne ich mir die zweifelhafte Freude eines Einlaufes (beim Kaiserschnitt ist das übrigens wirklich nur ein Bonbon für die Ärzte, dafür hat man danach umso mehr Schwierigkeiten, seine Verdauung wieder in Gang zu bringen :evil: ).
Anästhesist und Operateur stellen sich vor. Meine Kleine wird vom frisch aus dem Urlaub zurückgekehrten Professor auf die Welt geholt werden. Ihm eilt der Ruf voraus, „schön nähen“ zu können. Das schmiere ich ihm noch einmal auf’s Butterbrot, um seinen Ehrgeiz anzufachen, auch mir eine solch schöne Naht zu verpassen. :ausheck Er verspricht, zu nähen, was die Nadel hergibt. :-D
Die Atmosphäre ist einfach toll – Schwestern, Hebammen, Ärzte – einer netter als der andere. Ich fühle mich total gut aufgehoben. Zwar habe ich noch ein leicht schwummeriges Gefühl, als ich dann abends in mein Krankenhausbett steige, und doch freue ich mich auch darauf, am nächsten Tag mit Sicherheit meine Kleine in Armen halten zu dürfen. Irgendwie schon paradox dieses Gefühl, sich auf eine Operation zu freuen…
Am nächsten Morgen werde ich um 6 Uhr geweckt und es heißt: Ab in den Kreißsaal, um ein erneutes CTG schreiben zu lassen. Der Einlauf hat mir tatsächlich eine erste Wehe beschert – das Gerät schlägt bis zu 60 aus, während es ansonsten (und auch danach wieder) zwischen 15 und 20 vor sich hindümpelt. Spüren tue ich davon jedoch nichts – hätte ich den Ausschlag auf dem CTG nicht durch Zufall gesehen, wäre wohl auch diese Wehe an mir unbemerkt vorbeigelaufen. Meine Kleine spürt wohl, dass etwas anders ist als sonst.. ihre Herztätigkeit bewegt sich auf der Skala konstant bei 180.
Eine Ärztin setzt eine Braunüle in meine Hand, die ich wegen der starken Wassereinlagerungen nicht einmal mehr zur Faust ballen kann. „Äääh, sorry, ich muss noch mal stechen“, höre ich sie sagen, nachdem ich tapfer das Hereinrammen der nicht gerade dünnen Nadel in meinen Handrücken ertragen habe. :sn7 Wegen der Wassereinlagerungen hatte sie die Vene durchstochen. Also auf ein Neues – und erneute höre ich wie sie sagt: „Also, Frau kikra, das ist mir jetzt echt unangenehm, ich muss noch ein drittes Mal stechen!“ :sn7 :sn7 Wuumm, wieder durch die Vene! Wie gut, dass man zwei Hände hat, hoffentlich ist die rechte ein wenig besser. Tapfer ertrage ich auch den dritten Streich und endlich sitzt die Braunüle, so dass ich meinen Weg zurück auf’s Zimmer antreten kann.
Ein letztes Mal schwinge ich mich dort unter die Dusche. Man will ja nicht müffeln :gap ; und wer weiß, wann mir dieses Vergnügen zum nächsten Mal wieder zuteil werden wird. Das Flatterhemdchen liegt schon bereit und auch das schicke Netzhöschen strahlt mich an. Nicht zu vergessen die hochmodischen Thrombosestrümpfe, an denen sich allerdings erst 5 verschiedene Personen versuchen müssen, bis sie endlich über meine ebenfalls von Wassereinlagerungen geplagten Beine an ihrem Bestimmungsort angelangt sind.
Schnell darf ich noch ein Leckerchen zur Beruhigung meines Magens und wahrscheinlich zur Förderung der besseren Verträglichkeit der Narkose schlucken. : drink
Und dann geht es auch los – pünktlich wie die Maurer werde ich um 8.00 Uhr in meinem Bett zum OP gerollt. Mein Schatz, der um 7.45 Uhr im KH eingetroffen war, immer an meiner Seite. :love2 Vor dem OP dann muss er abbiegen, um sich in seine froschgrüne, sterile Krankenhausuniform zu schwingen, während sich mein Bett erbarmungslos den OP-Hallen nähert. Zig Damen und Herren in Grün wuseln um mich herum, stellen sich mir vor, sprechen mir Mut zu – allesamt mit Mundschutz. Man raubt mir mein schönes Flatterhemdchen und hüllt mich in muckelige königsblaue, gewärmte Handtücher.
Aaah, ein bekanntes Gesicht – der Anästhesist begrüßt mich und fragt nach meinem Wohlbefinden. Genau erklärt er mir, wie die Spinalanästhesie nun durchgeführt werden wird. Ich muss mich nach vorne beugen, er sagt, es wird ein bisschen pieksen und ziehen und dann ein wenig drücken. Und genau so ist es – nicht wirklich schmerzhaft, aber doch ziemlich unangenehm. :schiel Jeden Tag muss ich das sicherlich nicht haben. :nanana Gerade denke ich, es ist vollbracht, da höre ich seine Stimme: „Das tut mir jetzt echt leid, Frau Kikra, aber ich muss noch einmal spritzen…! Ich komme da nicht richtig rein, es ist alles verknöchert!“ Bingo! :sn7 :sn7 Es scheint echt mein Tag zu werden. Vor mir steht seine Assistentin und fragt mich, ob es noch geht. „Ja, ja..“, hauche ich und wünsche nur, dass es endlich vorbei ist. Und erneut vernehme ich die Anästhesisten-Stimme, die mir verkündet, ein drittes Mal stechen zu müssen, weil auch diesmal die Narkose wieder nicht saß. Ob der wohl mit der Braunülen-Frau gemeinsame Sache macht?! :evil: Und noch ein weiteres Mal muss ich die Tortur des Pieksens, Ziehens und Drückens über mich ergehen lassen. Womit habe ich das nur verdient…?! :shake
Und dann endlich ist es soweit. Meine Beine werden ganz warm und kribbeln, ich kann mich endlich zurücklehnen. Es ist geschafft, und ich werde in den OP gerollt, in dem bereits Kinderarzt und „mein Prof.“ auf mich warten. Nun wird auch meine bessere Hälfte in den OP gerufen und darf am Kopfende Platz nehmen. In der Zwischenzeit wird noch rasch das OP-Tuch vor mein Gesicht gehängt, so dass mir die Sicht nach vorne – und eigentlich auch in alle anderen Richtungen - verwehrt wird.
Im Nullkommanix wird mit der OP begonnen. Der OP-Tisch wird leicht schräg gestellt, und dann wird auch schon geschnitten. Nur ein paar Minuten dürften zwischen Setzen der Narkose und Beginn der OP verstrichen sein. Ich verspüre ein leichtes Ruckeln. Der Anästhesist kommentiert exakt, was der Operateur gerade macht. Zwischendurch fragt er, ob es mir gut geht, ob alles okay ist.
Nein, ist es leider nicht, denn mir wird erst ganz furchtbar schwindelig und dann einfach nur speiübel. :uebel :uebel :uebel Als ich ihm das sage, spritzt er mir irgendein Zeug in die Braunüle. Ich habe das Gefühl, die Wirkung lässt endlos lang auf sich warten. Jesses, ist mir schlecht. Links von meiner Wange wird eine Nierenschale positioniert. Ich würge.. und würge.. das war’s aber auch schon; denn schließlich bin ich ab Bauchnabel betäubt – ein Erbrechen ist m. E. somit vollkommen unmöglich. Endlich spüre ich, dass mein Kreislauf sich wieder stabilisiert. Robin hält mir die Sauerstoffmaske auf’s Gesicht. Kruzifix, DRÜBER halten soll er sie und mich nicht damit ersticken! :angryfire
Was an meinem Fußende passiert, wird irgendwie vollkommen sekundär – auch den beschreibenden Anästhesisten nehme ich nur noch am Rande war. Denn schon kündigt sich die nächste Übelkeitswelle an. :uebel :uebel Irgendwie dauert es urlange, bis Robin mein gehauchtes „Mir wird schon wieder ganz schlecht!“ an den Anästhesisten weitergibt. Ich habe das Gefühl, jeden Augenblick ohnmächtig zu werden. Das Geruckele am unteren Teil meines Körpers nehme ich kaum noch wahr. Und wieder bekomme ich einen Cocktail in die Braunüle gespritzt, der irgendwann dann wieder seine Wirkung tut. Und noch weitere zwei Male muss ich durch diese Hölle der Übelkeit – jeder, dem schon einmal so richtig kotzeschlecht war, weiß wohl, was ich meine.
Und dann ist es endlich soweit: Um 8.43 Uhr höre ich einen Babyschrei :inlove – kurz nur, aber er ist da. Der Anästhesist sagt irgendetwas von „Es ist alles in Ordnung“, unendliche Erleichterung macht sich in mir breit. Robin bekommt die Kleine sofort zu Gesicht, als sie noch an der Nabelschnur hängt. Kurz danach sehe ich ein kleines geschafftes Bündel über meinem Kopf schweben und ein paar Sekunden für mich zur Ansicht verharren, bevor der Kinderarzt sie zur Untersuchung an sich nimmt. Zahlreiche Hände streichen über meine Wange – ich will nur noch weg von dort.
In der Zwischenzeit werde ich genäht. Alles ist irgendwie völlig unwirklich. Die Narkose versetzt mich in einen Zustand, in dem ich alles nur noch wie durch Nebel wahrnehme. Und so bekomme ich kaum mit, dass ich aus dem OP gerollt und vom OP-Tisch wieder in mein Bett gehoben werde, um dann – Robin immer an meiner Seite – in den Aufwachraum geschoben zu werden. Ich mache die Augen zu und schlafe ein… :sleep
Als ich wach werde, werde ich Zeugin eines heftigen telefonischen Streits der wachenden Schwester mit ihrem Lebensgefährten :argue . Sie spult in voller Lautstärke einen Beziehungskrach herunter – wohl in der Annahme, dass ich das nicht mitkriege. Ich bin einfach nur genervt, aber noch zu schwach, um sie zu bitten, sich woanders zu streiten. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, bis Robin und eine Schwester kommen und mich auf die Wöchnerinnen-Station bringen.
Zuvor machen wir noch einen Abstecher zur Kinderstation, wo mich schon die Kinderkrankenschwester mit Jill auf dem Arm erwartet. :inlove Hier wird sie mir auf die Brust gelegt und ich schaue zum ersten Mal, noch völlig ermattet, in die Augen meines kleinen Schatzes. :love2 Endlich spüre auch ich dieses Glücksgefühl, von dem alle immer erzählen. Ich merke richtig, wie mein Herz aufgeht, ich die Kleine darin einschließe und dann endlich kullern auch mir die Tränen…
Herzlich willkommen, kleines Wunder! :love2