Unser Sohn wurde nun mit Sauerstoff versorgt, dann wurden die ersten Untersuchungen gemacht. Die Ärztin oder Schwester, die sich zu diesem Zeitpunkt wohl als Besucherin im Kreißsaal befand und etwas abseits an einem Tresen stand, wurde dann von Frau Dr. Stöckel-Dirk sehr barsch angesprochen, was sie denn wolle und sie möge doch gehen, wenn sie dort nichts zu suchen hätte. Hieraufhin verließ die mir unbekannte Person, nachdem sie mir gratuliert hatte, den Kreißsaal. Die Art und Weise wie Frau Dr. Stöckel-Dirk dort mit den Unbeteiligten gesprochen hat, erweckte in mir den Eindruck, dass sie mit der Gesamtsituation äußerst unzufrieden war und dies wohl nicht der normale Verlauf war.
Zurück im Kreißsaal lag meine Frau nach wie vor in dieser Lage mit den falsch ausgerichteten Schalen in den Gurten. Es bildeten sich mittlerweile deutliche rote Streifen links und rechts am Bein, die vom Einschneiden der Fixiergurte herrührten. Auf die Bitte meiner Frau an die Hebammenschülerin, die Schalen neu auszurichten, hieß es nur: „Ja, ja, mach ich gleich“. Nachdem sie alles für das Nähen meiner Frau vorbereitet hatte, verschwand sie jedoch mit einer Hand voll Wäsche und kam erst einmal nicht zurück.
Zurück im Kreißsaal begann Frau Dr. Stöckel-Dirk nun meine Frau zu nähen. Sie bat außerdem die Hebammenschülerin ein Voltaren Zäpfchen bereitzulegen, woraufhin meine Frau sie darüber aufklärte, dass sie von Zäpfchen Bauchkrämpfe und Durchfall bekäme. Frau Dr. Stöckel-Dirk äußerte hierzu nur „Ja, ja“. Das Zäpfchen wurde meiner Frau in meiner Abwesenheit dann aber dennoch in ihrer entsprechenden hilflosen Stellung gegen ihren Willen verabreicht, obwohl sie definitiv, noch in meinem Beisein, gesagt hatte, sie vertrage diese nicht. Ich selber weiß aus eigener Erfahrung, dass an dem ist.
Während meine Frau versorgt wurde und endlich aus dieser doch sehr unangenehmen Liegeposition befreit wurde, traf die Kinderärztin Frau Dr. Diedrich ein. Nachdem sie unseren Sohn untersucht hatte, ging ich dann mit ihr zusammen hinüber in die Kinderklinik, wo unser Kind stationär aufgenommen werden musste.
Meine Frau wurde dann in das Nachbereitungszimmer gebracht, wo die Infusion noch durchlaufen musste.
Auch im Nachhinein wurde nicht mit uns über die Vorkommnisse gesprochen. Man tat immer noch so, als ob es sich um eine absolute Bilderbuchentbindung mit völlig normalem Ausgang gehandelt hätte. Als die Hebamme noch einmal kam, um sich vor ihrem Feierabend zu verabschieden, sagte sie sogar noch einmal zu meiner Frau, wie toll sie das ja alles gemacht hätte.
Ich habe keinerlei Vergleichsmöglichkeiten, da es sich um meine erste Entbindung gehandelt hat. Ich kann nur den Vergleich zu dem ziehen, was ich aus der Fachliteratur, aus dem Fernsehen und von Freunden und Bekannten erfahren habe. Ich bin jedoch in keiner dieser Informationsquellen auf eine solche Vorgehensweise gestoßen.
Ich persönlich empfand das Ganze als brutale Vergewaltigung meiner Frau. Hier wurde seitens des medizinischen Personals mit einem Menschen umgegangen wie mit einem Stück totem Fleisch. Jedem Landwirt, der seine Tiere so behandelt, wir die Geburtshelferinnen meine Frau behandelt haben, würde man seine Tiere wegnehmen. Aber medizinisches Personal mit einem solchem Verhalten darf weiterhin an einem deutschen Krankenhaus arbeiten, was ich persönlich nicht verstehe. Ich bin an dieser Stelle froh, selber nie Kinder gebären zu müssen und werde dies auch von meiner Frau nie wieder verlangen.
Im Nachhinein muss ich mich immer wieder fragen, warum ich nicht während dieser gesamten Prozedur eingeschritten bin und gesagt habe: „Hier ist Schluss“. Ich weiß es nicht, ich kann es mir selber nicht erklären. Es ist für mich, als wäre dort ein Film abgelaufen. Obwohl ich dabei war, war ich körperlich nicht in der Lage gegen das Vorgehen der Geburtshelferinnen einzugreifen. Im Nachhinein tut es mir unendlich leid, dass ich nicht eingegriffen habe, da vielleicht dadurch etwas an Brutalität und an Fehlentscheidungen des medizinischen Personals hätten abgefangen werden können.
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Hergen Blancke
Zurück im Kreißsaal lag meine Frau nach wie vor in dieser Lage mit den falsch ausgerichteten Schalen in den Gurten. Es bildeten sich mittlerweile deutliche rote Streifen links und rechts am Bein, die vom Einschneiden der Fixiergurte herrührten. Auf die Bitte meiner Frau an die Hebammenschülerin, die Schalen neu auszurichten, hieß es nur: „Ja, ja, mach ich gleich“. Nachdem sie alles für das Nähen meiner Frau vorbereitet hatte, verschwand sie jedoch mit einer Hand voll Wäsche und kam erst einmal nicht zurück.
Zurück im Kreißsaal begann Frau Dr. Stöckel-Dirk nun meine Frau zu nähen. Sie bat außerdem die Hebammenschülerin ein Voltaren Zäpfchen bereitzulegen, woraufhin meine Frau sie darüber aufklärte, dass sie von Zäpfchen Bauchkrämpfe und Durchfall bekäme. Frau Dr. Stöckel-Dirk äußerte hierzu nur „Ja, ja“. Das Zäpfchen wurde meiner Frau in meiner Abwesenheit dann aber dennoch in ihrer entsprechenden hilflosen Stellung gegen ihren Willen verabreicht, obwohl sie definitiv, noch in meinem Beisein, gesagt hatte, sie vertrage diese nicht. Ich selber weiß aus eigener Erfahrung, dass an dem ist.
Während meine Frau versorgt wurde und endlich aus dieser doch sehr unangenehmen Liegeposition befreit wurde, traf die Kinderärztin Frau Dr. Diedrich ein. Nachdem sie unseren Sohn untersucht hatte, ging ich dann mit ihr zusammen hinüber in die Kinderklinik, wo unser Kind stationär aufgenommen werden musste.
Meine Frau wurde dann in das Nachbereitungszimmer gebracht, wo die Infusion noch durchlaufen musste.
Auch im Nachhinein wurde nicht mit uns über die Vorkommnisse gesprochen. Man tat immer noch so, als ob es sich um eine absolute Bilderbuchentbindung mit völlig normalem Ausgang gehandelt hätte. Als die Hebamme noch einmal kam, um sich vor ihrem Feierabend zu verabschieden, sagte sie sogar noch einmal zu meiner Frau, wie toll sie das ja alles gemacht hätte.
Ich habe keinerlei Vergleichsmöglichkeiten, da es sich um meine erste Entbindung gehandelt hat. Ich kann nur den Vergleich zu dem ziehen, was ich aus der Fachliteratur, aus dem Fernsehen und von Freunden und Bekannten erfahren habe. Ich bin jedoch in keiner dieser Informationsquellen auf eine solche Vorgehensweise gestoßen.
Ich persönlich empfand das Ganze als brutale Vergewaltigung meiner Frau. Hier wurde seitens des medizinischen Personals mit einem Menschen umgegangen wie mit einem Stück totem Fleisch. Jedem Landwirt, der seine Tiere so behandelt, wir die Geburtshelferinnen meine Frau behandelt haben, würde man seine Tiere wegnehmen. Aber medizinisches Personal mit einem solchem Verhalten darf weiterhin an einem deutschen Krankenhaus arbeiten, was ich persönlich nicht verstehe. Ich bin an dieser Stelle froh, selber nie Kinder gebären zu müssen und werde dies auch von meiner Frau nie wieder verlangen.
Im Nachhinein muss ich mich immer wieder fragen, warum ich nicht während dieser gesamten Prozedur eingeschritten bin und gesagt habe: „Hier ist Schluss“. Ich weiß es nicht, ich kann es mir selber nicht erklären. Es ist für mich, als wäre dort ein Film abgelaufen. Obwohl ich dabei war, war ich körperlich nicht in der Lage gegen das Vorgehen der Geburtshelferinnen einzugreifen. Im Nachhinein tut es mir unendlich leid, dass ich nicht eingegriffen habe, da vielleicht dadurch etwas an Brutalität und an Fehlentscheidungen des medizinischen Personals hätten abgefangen werden können.
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Hergen Blancke