Fräulein Wutkopf

kikra

Namhaftes Mitglied
Hmm.. ich habe doch eine Zeitlang überlegt, ob ich hier noch richtig bin mit meinem Posting. Schließlich ist Jill jetzt 20 Monate alt und somit auch eigentlich kein Baby mehr. Aber ich tus trotzdem mal, denn lange Zeit war ich ja hier aktiv und sicherlich kennt mich auch noch die ein oder andere.

Aaaalso: Jill steckt in einer oberanstrengenden Phase. Die Eckzähne wühlen sich so langsam an die Oberfläche, dann fehlen nur noch die hinteren Backenbeißer. Das gibt schon mal mildernde Umstände, und doch...

Eines schönen Tages war es mal wieder soweit: Ich holte Mylady aus der KiTa. Wie immer wurde ich mit einem Strahlen begrüßt, sie flog mir in die Arme, um sich dann flugs wieder umzudrehen.. und weiterzuspielen. :sn7 Okay, ich bin ja eigentlich ganz glücklich, dass sie sich so wohl fühlt in der KiTa. Mein ganz uranfängliches schlechte Gewissen hat sich im Nullkommanix verflüchtigt. Wir haben für sie eine Top-Wahl getroffen.

Aber weiter gehts. Es stand also noch der Weg ins Untergeschoss der Kita an, wo ich sie dann immer umziehe (Hose an, wenn sie mal wieder in Strumpfhosen durch die Gegend flitzt; Schuhwechsel von Haus- zu Straßenschuhen; Jacke anziehen.. fedsch :-D) So einfach KÖNNTE es sein - isses aber nicht. :shake Stattdessen muss ich erst mit Engelszungen reden, dass wir überhaupt nach unten gehen, irgendwann dann (die Kindergärtnerinnen wollen ja auch mal heim) schnappe ich sie mir dann untern Arm und schleppe sie runter. Das Anziehen mutiert zu einem einzigen Drama - Mylady brüllt und wehrt sich, tritt um sich, als wäre der Leibhaftige hinter ihr her.

Schweißgebadet schleppe ich sie dann irgendwann wieder nach oben, nicht ohne sie mehrfach in diversen abgehenden anderen Räumen der Kita wieder eingefangen zu haben. Ist ja lustig, wenn Mama hinter einem herrennt... :evil:

Draußen angekommen entspanne ich dann erst mal wieder und Jill erkundet die Umwelt. Alles will sie sehen.. nur kein Auto von innen und erst recht keinen Kindersitz. Aaaargh! :wand Eine Zeitlang lasse ich sie dann auch hier schauen, dann da, erkläre bereitwillig, zeige ihr Sehenswertes, um sie dann irgendwann ins Auto zu verfrachten. So, da hocke ich also vor dem L-förmigen Kindersitz mitsamt meiner Tochter. Just in dem Moment, in dem ich sie in den Sitz setzen möchte, spannt Mylady ihr Bauchmuskeln an und macht sich steif wie ein Brett. Was sage ich.. Beton.. Stahl.. Keine Beugung des Hüftgelenks ist drin... nix.. niente... nada. Gut zuzureden hilft nicht, mit ihr zu schimpfen mindestens ebenso wenig. Maximal Bestechung mit irgendwelchem Spielzeug funktioniert.. aber auch nicht immer. Während ich also versuche, ihren kleinen Körper dazu zu bewegen, sich endlich in diesen verdammten Sitz zu kriegen, brüllt sie sich auch hier die Seele aus dem Leib. Passanten müssen denken, ich mach mit ihr Gott-weiss-was. Aber ehrlich, ich möchte doch nur, dass sie sich in diesen Sitz setzen lässt.. :angryfire :wand :shake

Irgendwann lassen dann (glücklicherweise) ihre Kräfte nach, Mama kann man zwar auswringen, weil sie mittlerweile völlig verschwitzt ist, aber das Kind sitzt sicher in seinem Sitz. Die 10 Minunten Rückfahrt nach Hause werden untermalt von heftigstem Kleinkindgebrüll und wütendem Getrampel mit ihren Füßen gegen den Autositz.

Zu Hause angekommen weigert sie sich dann glatt, aus ihrem Sitz auszusteigen. Nur unter Gezeter par excellence verlässt sie das Auto. Legt ihre kleine Stirn in Falten und funkelt mich wütend an. :bldgt

Trotz zigfacher Richtungswechsel, bei denen ich sie dann immer wieder auf Kurs nach Hause gebracht habe, landen wir dann endlich am Haus. Sie muss nur die Haustür SEHEN, da beginnt das Gebrüll erneut. Sie will nicht rein. Draußen bleiben will sie stattdessen. Und es macht keinen Unterschied, ob die Sonne scheint oder es Bindfäden regnet.

Aber auch da setze ich mich dann irgendwann durch; ich muss aber schnell sein, denn sie ist es ja auch. So fix ist sie in Nachbars Garten durch die Hecke, und da wo 12 Kilo Kleinkind durchkommen, tun das 63 kg Mama noch lange nicht. Also darf ihr das erst gar nicht gelingen. Tut es auch nicht, aber ich werde dafür mit riesigem Gebrüll abgestraft.

Im Haus angekommen wird der sie freudig begrüßende Hund erst mal abgewatscht und ich bin damit beschäftigt, ihr zu sagen, dass man einen Hund nicht in die Ecke schubst, nur weil man Wut auf die Mama hat. Die nächsten 30 Minuten ist nicht im Traum daran zu denken, diesem Kind Jacke oder gar Schuhe auszuziehen. Es sei denn, man nimmt einen Hörschaden in Kauf und kleine Hände, die sich in langen Haaren vergraben und daran ziehen und zerren. :sn7 Wenn sie so richtig ins Schwitzen geraten ist, ist aber auch dieses Problem gelöst und das Ablegen von Jacke und Schuhen üüüüüüberhaupt nicht mehr problematisch.

Auch dann ist es zwar noch so, dass alles, was ich mache, nicht in ihrem Sinn ist. Eigentlich reicht es, wenn ich mich dann ins Wohnzimmer setze und den Mount Everest spiele, den sie beklettern darf. Aber wehe ich will aufstehen oder muss gar zum Klo. Mach ich natürlich trotzdem - honoriert wird das wieder mit Gebrüll vom feinsten.

Okay, dachte ich neulich, packste sie in die Badewanne - das mag sie supergerne. Das Ausziehen.. herrlich.. völlig unproblematisch, da das warme Nass sie lockte. Ein strahlendes ausgeglichenes Kind schaute mich mit großen Augen ganz aufgeregt an. Ihr Badespielzeug wartete schon auf sie. Sie war glücklich. Also saß sie in der Badewanne, die Mama hockte davor und wartete auf Papa, da sie selber noch einen Termin hatte - keine 10 Minuten später wollte ich los. Ich sah noch, wie sie ihr Becherchen in das Badewasser tauchte, dachte noch, "sie wird doch wohl nicht" und "das hat sie doch noch nie".. und setzte sogar an mit "Jihiiiiiill, das Wasser bleibt schön in der Wa..." *schwack* bekam ich die volle Ladung eines gut gefüllten Bechers ins Gesicht und auf meine Klamotten. Mein Hasi lächelte ihr bezauberndstes Lächeln, zog die Nase kraus und sagte "Oooooooooh!"

Okay, dann kam Papa, ich zog mich im Eiltempo um und dampfte ab. Den letzten Absatz dürft ihr also gerne zur bloßen Belustigung lesen. Aber die Schilderungen davor bereiten mir schon Kopfzerbrechen. Die Vorgänge zerren an meinen Nerven, ich muss mich so manches Mal ganz schön beherrschen, weil ich das Gefühl habe, überhaupt keinen Einfluss auf ihr Verhalten zu haben. Sie macht, was sie will, es sei denn, ich interveniere körperlich, indem ich sie wegtrage/hochnehme aber eben entgegen ihrem Willen. Eigentlich wollte ich ihr immer alles erklären, was ich mache. Aber ich stoße hier an meine Grenzen, weil sie ab einem gewissen Punkt auf Durchzug schaltet und mich gar nicht mehr hören WILL. Wie handhabt ihr das? Kennt ihr diese Trotzphasen auch?

Wenn sie brüllt, verlasse ich - sofern die Situation es erlaubt - einfach den Raum. Dann ist sie plötzlich alleine - ihr Publikum fehlt. Dennoch schreit sie weiter - wenngleich ein bisschen gemäßigter. Habt ihr eine Strategie, wie man mit dieser Trotzphase besser umgehen kann? Dass sie zur Entwicklung dazu gehört weiß ich und auch, dass ich ihr Grenzen setzen muss. Ja, sogar dass sie das indirekt will. Aber ich weiß nicht, ob ich es richtig mache und hätte daher gerne mal eure Meinungen.

Sorry, es ist riesig lang geworden. Aber an Beispielen kann man m. E. am besten erklären, was man meint.

Liebe Grüße
Kikra
 

nimmermehr

Namhaftes Mitglied
hallo kikra,
leider kann ich dir nicht helfen. habe da (noch) keine erfahrung.
aber du hast das ganze supernett geschrieben :applaus hat echt spass gemacht, das zu lesen. auch wenn es natürlich für dich nicht schön ist, es soll auch keine schadenfreude sein! (nicht falsch verstehen)

bisher habe ich aber eines gelernt: alles geht einmal vorbei, auch diese phase! (diese erkenntnis macht mir immer mut, wenn steven wiedermal nächtelang nicht länger als 1 stunde schläft...)

ich wünsche dir viel kraft mit deiner kleinen trotzerin! :druecker :troest

lg
simone
 

yoricko

Namhaftes Mitglied
Hallo Kikra!
Es ist immer schön lustig Dich zu lesen! :-D

Tjah, solche Szenen sind mir auch ganz gut bekannt. Ákos ist halt ein monat ältzer als Jill und im letzten Monat war er eigentlich auch ähnlich nervig. So viel geschrei, rumgezetter für die kleinsten Kleinigkeit gab noch nie, wie zwischen dem 20-21-ten Monat.
Tjah, und dann plötzlich, ohne das wir was auf unserem Erziehungsstil (was so auf ähnlichem Prinzip wie bei Dir beruht) geändert hätten, änderte sich unser Sohn. Er ist supper gelaunt, genörge gibts jetzt nur noch selten, meißt wenn er müde ist, sonst kann man eigentlich alles schön mit ihm besprechen.
Also, das einzige Ratschlag, was ich geben kann: "geduld", es kommen bessere Zeiten.

Ich habe manche Situationen in dem letzten Monat dadurch entschärft, wo er angefangen hat zum Bocken, daß ich ihn nicht nur weggebracht habe, aber so richtig in dem arm genommen hab und so gab es ein bisschen auszeit. Er ließ es aber nicht immer zu, dann gab es halt keine andere Möglichkeit, als abwarten, wann er mit dem brüllen aufhört :sn7
 

Luna123

Aktives Mitglied
Hallo Kikra :bye:

ja, ich kenne dich noch.
Alina ist ja nur unwesentlich älter als deine Jill. Auch sie ist gerade in dieser Trotzphase aber wir kommen damit eigentlich ganz gut zurecht. Alina kratzt momentan immer wenn ihr was nicht passt, und manchmal ist das echt schlimm, gerade dann wenn ich sie wickele. Bin schon ganz verkratzt. Mir ist dann auch schonmal der Kragen geplatzt, dann hab ich halt kurz den Raum verlassen und sie ganz verdutzt ohne Windel in ihrem Zimmer stehen lassen. Danach hat sie sich dann wieder beruhigt. Oder sie wirft beim Essen manchmal voller Wucht mit Absicht ihren Trinkbecher auf den Boden. Ich habe sie nun ein paarmal danach vor die WZ-Tür geste´llt, dann hat sie gejammert und geweint, und kurz danach hab ich sie dann wieder reingelassen und ihr halt erklärt warum ich sie rausgestellt habe und sie es nicht mehr tun soll. Ist auch schon besser geworden. Oder heute stand sie vor dem Kühlschrank wo die Gummibärchen drin sind. Ab und an bekommt sie mal eins, aber halt nicht sehr viel. Und heute wollte sie unbedingt mehr und hat getobt und geschrien. Ich bin dann ins Wohnzimmer und hab sie stehen lassen und immer mal wieder gerufen, dass sie doch ins Wohnzimmer kommen soll. Und einige Zeit später kam sie und hat sich auch wieder beruhigt. Ich finde, manchmal muss man solche Ausbrüche einfach ignorieren und dem Kind dann keine Aufmerksamkeit schenken, dann legt es sich von selbst wieder. Aber diese Phase ist ja auch ganz normal, die Kleinen müssen halt ihre Grenzen ausloten und die Eltern müssen die Grenzen aufzeigen. Manchmal ist Alina auch sehr anstrengend, aber ich finde sie sooo süss und putzig, dass ich ihr nie wirklich böse sein kann, und manchmal würde ich auch gerne loslachen obwohl ich aber doch eher ein ernstes Gesicht machen muss, damit sie weiss,dass es nicht wirklich lustig ist.
 
U

User 5

Guest
Hi kikra!



Ich habe deine Geschichte auch sehr amüsiert verfolgt! :rofl

Meine Kleine wird jetzt im Mai 3.
Wir haben die Phase, in der zu allem gebrüllt wird ,auch durch.


Ich hab es immer so gehandhabt das ich einfach inne hielt mit dem Kommetar: "Gut du musst brüllen, wir warten bis du fertig bist" (ganz ruhig!)
Hab dabei aber geachtet das sie mir nicht abzischt und wirklich auch mit mir zusammen "wartet".

DAS hatte zumindest den Effekt das die Brüllphasen kürzer wurden wenn auch kaum merklich weniger! :zwinker:


Ich wünsche dir gute Nerven und viel Kraft! :druecker
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Hallo Yoricko,

Jill in den Arm zu nehmen wenn sie wütet, ist zum Scheitern verurteilt. Sie drückt mich sofort weg, will keinerlei Körperkontakt. Und zwingen kann man sie nicht, da hast du Recht. Dann muss man sie einfach lassen bis - wie heißt es doch immer so schön - der Anfall vorüber ist. Phänomenal finde ich immer, wie schnell die Kleinen umschalten können. Erst brüllen sie, als säßen sie in nem Kaktus und dann... urplötzlich.. sind sie so fröhlich und gut gelaunt, dass man meint, es müsse ein anderes Kind sein. Und dabei glitzern die Tränchen noch im Augenwinkel.

Es stimmt mich aber zuversichtlich, dass Akos jetzt schon wieder anders drauf ist. Meine Nachbarin meinte nämlich neulich, das ginge jetzt erst mal so bis zum dritten Lebensjahr, dann würden die Abstände langsam größer. :angst Und das mag ich einfach nicht glauben, daher klammere ich mich an die Hoffnung durch deinen Beitrag. :gap

Verrückt ist es ohnehin, wie schnell ich ihr "vergeben" habe, wenn sie mich dann anlächelt und die Nase kraus zieht. Ich kann ihr einfach nicht lange sauer sein, und wenn ihre kleine Hand dann nach mir greift, sie leise "Maaamaaaaa" sagt und sich an mich kuschelt, ist eh alles vorbei. :love1 Ich bin bestääääääächliiiiiiiich! 0( ;-)

Gruß
kikra

Liebe Grüße
kikra
 
S

susann

Guest
Also Geduld, Geduld, Geduld

Alles andere hilft nicht. Und ganz wichtig Konsequenz! Was für mich schön ist, es ist bei uns ähnlich, unsere
Maus ist März 2004 geboren, Sie ist von uns aufgenommen worden im August 2004. Da man sich ja doch viel mehr Gedanken macht, wie entwickelt sich das Kind, was hat es erlebt ecr.. macht es mir dann doch wieder Mut alles gelassen weiterhin zu sehen. Die Kinder sind doch alle gleich in dem Alter, die einen mehr die anderen weniger, aber die Trotzphase ist eine wichtige Entwicklungsphase für unsere Kinder. Siehs gelassen :argue
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Original von Luna123
...und manchmal würde ich auch gerne loslachen obwohl ich aber doch eher ein ernstes Gesicht machen muss, damit sie weiss,dass es nicht wirklich lustig ist.

Ja, ja, ja.. das unterschreib ich. Was mich das schon Mühe gekostet hat, das Lachen zu unterdrücken, wenn sie mal wieder nen Bock geschossen hat. :rofl

Und was dein Verhalten angeht, so versuche ich es ähnlich.

Einen interessanten Ansatz finde ich auch, nicht das Kind in sein Zimmer (oder in einen anderen Raum) zu sperren, sondern selber wegzugehen. Denn das ist a) für einen selber besser, weil man nicht das Gefühl hat, sein Kind eingesperrt zu haben und b) zeigt auch bei Jill Wirkung, weil ihr doch immer auch wichtig ist, dass ich bei ihr bin. Zumindest bringt es sie kurzzeitig aus dem Konzept - manchmal sogar dauerhaft.

Liebe Grüße
Kikra
 

flussrose

hier und jetzt
Auch ich mach diese Phase im Moment mit Tomke durch, also sei getröstet, Du bist nicht allein. :troest

Jaaaaaa, Tomke will auch weder in den Kindersitz noch in den Kiwa noch in den Hochstuhl. Er macht sich steif und brüllt als würde ich ihm was weiß ich was tun. Das ist soooo anstrengend und wie Du schon schreibst, auch ich bin dann schweißgebadet. Hatte neulich diese Szene in der Straßenbahn: Tomke wollte aus dem Kiwa raus, ich nahm ihn raus. Dann wollte er durch die Bahn rennen, das ging ja aber nicht. Also nahm ich ihn auf meinen Schoß. Gebrüll ohne Ende. Dann wollt ich ihn wieder in den Kiwa setzen. Hahaha........ Er satnd in der ollen Karre. Dann hab ich ihn mit all meiner Kraft angeschnallt mit dem Beckengurt. Da dreht er sich dann rum und steht im Vierfüßlerstand und krabbelt rückwärts unter Mordsgebrüll unter dem Gurt durch und ist wieder draußen. Die halbe Bahn hat uns interessiert zugeschaut....... :angryfire

Am besten ist es mit ihm im Garten, wo er "Auslauf" hat. :-D
"Wohnungshaltung" kannste im Moment auch nicht verantworten.... ;D und so sind wir von 9 Uhr bis 18 Uhr draußen im Garten......

Ivh wünsch Dir gute Nerven, wie heißt es so schön: ES IST ALLES NUR EINE PHASE!!!!!!! ;D
 

yoricko

Namhaftes Mitglied
Original von kikra
Hallo Yoricko,



Es stimmt mich aber zuversichtlich, dass Akos jetzt schon wieder anders drauf ist. Meine Nachbarin meinte nämlich neulich, das ginge jetzt erst mal so bis zum dritten Lebensjahr, dann würden die Abstände langsam größer. :angst Und das mag ich einfach nicht glauben, daher klammere ich mich an die Hoffnung durch deinen Beitrag. :gap

naja, insofern hat deine nachbarin schon recht, dass diese phasen werden noch bis um dritten oder eher bis zum vierten lebensjahr noch öfters zurückkehren. :sn7 aber jetzt geht noch nicht pausenlos zum glück.

zumindest in diesen "geschreipausen" sehe ich schon, dass unsere art von erziehung etwas gefruchtet hat. im moment reagiert er durchaus sehr positiv auf die ruhig ausgesprochenen verbote, wo er immer die erklärung auch bekommt, warum was nicht darf (gefährlich, heiß, geht kaputt etc.)

ich habe nur ein buch zur kindesentwicklung, von einer neurobiologin geschrieben (. ein teil des buches beschäftigt sich, mit der neuronalen basis der gefühlentwicklung.
es ist erstmal gut zum wissen,dass in den ersten lebensjahrendas gehirn nicht nur wächst, sondern seine komplexität auch zunimmt. auch der teil des lymbischen systems ist noch nicht ausgereift, was für die entstehung und wahrnehmung der gefühle verantwortlich ist. Ich denke auch öfters an der Einleitung dieses Teiles, weil sie so schön beschreibt, was wir jetzt grade durchmachen:

"Zu Beginn unseres Lebens werden wir mehr als zu jedem späteren Zeitpunkt von Gefühlen beherrscht. In der einen Minute grinst das Baby vom einen Ohr zu anderen, und in den nächsten -- zum Beispiel wenn Sie zur Arbeit gehen -- bricht es in Tränen aus und verwandelt sich in ein so jämmerliches Häufchen Elend, dass es Ihnen das Herz zerreißt. Babys können beinahe im selben Atemzug vom Lachen zum Quengeln zum Weinen zum Lächeln zum Quiken wechseln. Und wenn erst die Phase der Trotz- und Tobsuchstanfälle eingesetzt hat, sind Klein- und Vorschulkinder in der Hinsicht auch nicht viel anders. Zwar ist das Kind immer öfter in der Lage, seine Gefühle zu kontrollieren, doch im Wesentlichen sind die frühen Jahre eine einzige lange emotionale Achterbahnfahrt, und die Eltern fahren mit."

Also in diesem Sinne wünsche ich für uns gute Nerven für die nächsten Paar Jahre! :druecker
Liebe Grüße
Yoricko
 

Smilie

Moderatorin
Teammitglied
Hallo Kikra :maldrueck

Ich muß den anderen Recht geben, deine Texte lesen sich immer super (ohne es böse zu meinen ) :druecker
Savina ist auch so eine Kanditatin. Ist echt anstrengend mit ihr. Spazieren gehen geht nur noch mit 5 Punkt-Gurt. Sie will überall dorthin wo sie nicht soll. Nehm ich sie dann auf den Arm wird gebrüllt, gezappelt, getreten und wie wild um sich geschlagen :sn7

Das einzige bei dem ich Erfolg habe ist wenn sie während dem frisch machen so einen Zirkus veranstaltet dann stell ich sie vor mich und halte sie an den Oberarmen fest und rede sehr sehr streng auf sie ein. Das wirkt wirklich. Danach ist sie wie ein Lämmchen, lässt sich ohne Probleme frisch machen und wieder anziehen.
Ansosnten hab ich auch kein Rezept für dich. Sorry !
 

nummer3

Namhaftes Mitglied
Keine Ahnung, wie euer Tagesplan aussieht, aber vielleicht reicht es dir ja zeitlich, einfach von der Kita zu Fuß nach Hause zu laufen. Wie lange braucht ihr da? Vielleicht kannst du damit die lange Anschnallprozedur vermeiden und sie ist danach noch draußen und kann sich bewegen.
Aber ein Allerweltsrezept gegen die Trotzphase Nummer soundsoviel :rolleyes:habe ich leider auch nicht. Wobei ich schon festgestellt habe, daß es bei Mädchen heftiger ist als bei Jungs. Bei meinen beiden Jungs verlief diese Phase wirklich gemäßigt aber bei meiner Tochter war diese Zeit auch sehr heftig und jetzt ist sie von der Trotzphase auf Vorpubertät umgestiegen :sn7
 

Sanny

*extrem* (GL N8Bar)
Hallo Kikra,
schönen Namen hat deine Tochter ;D Meine Kleine hat den gleichen :baeh:
Also, wie schon viele geschrieben haben: Konsequenz, Gelassenheit, Ruhe und Geduld. Diese Phase hat so ziemlich jedes Kind und da müssen wir alle durch. Das ist die erste Phase von vielen :sn7 Aber wenn von Anfang an ein "Regelsystem" oder auch ein "Belohnungssystem" eingefügt wird, werden die Kinder sich dieses merken und später wird es immer einfacher :druecker
Ich wünsche dir viel Kraft, Geduld und Gelassenheit ! Die Phase geht irgendwann vorbei und die nächste kommt ! !
Liebe Grüße
 
L

liuna

Guest
Hi süsse!
Schön von dir unschöne Dinge zu lesen :D
Also es tönt ähnlich wie bei uns!
Ist wohl eine Phase, die letzte ist bei uns gerade vorüber, hat 2 Wochen gedauert und war geprägt von Umzug, Ferien bei Nonna und Impfung.
Mein Mann und ich sprechen uns viel ab um bei wichtigen Dingen gleich zu handeln. Wir versuchen konsequent zu sein. Wenn Liuna sich auf den Boden schmeisst setzte ich mich neben sie und sage ihr, dass sie kommen kann wenn sie fertig ist. Davonlaufen fruchtet bei uns gar nicht, es macht es noch schlimmer und sie beruhigt sich gar nimmer. So sieht man mich auch ab und an mal im Supermarkt neben der schreienden Liuna kniehen um abzuwarten bis "es" vorbei ist. So gehen die "täubeli Anfälle" am schnellsten vorüber. Weiter nehme ich mir im Moment viel, viel Zeit, damit Liuna unsere Welt entdecken kann. Ich plane für alles viel länger ein und beziehe sie so gut es geht mit in den Alltag mit ein. Ich arbeite aber nur 30-40% und das meistens von 17:00 bis 22:00 Uhr, so habe ich tagsüber Zeit für solche Spiele.
Wir versuchen ihr so klare Grenzen wie möglich zu setzten, gönnen ihr aber auch Erfolge wo sie sich durchsetzen "darf". Aber zwischenzeitlich werden solche Phasen einfach zu einer riesen Plage und man weiss sich beinahe nicht mehr zu helfen. Dann bin ich immer froh, hier von ähnlichen "Fällen" im selben Alter zu lesen. Frei nach dem Motto: Geteiltes Leid ist halbes Leid :schiel
 

kikra

Namhaftes Mitglied
Hallo alle zusammen,

und erst mal vielen Dank für eure Antworten.

Ich sehe schon, es ist - mal wieder und Gott sei Dank - tatsächlich eine ganz normale Phase in der Entwicklung unserer süßen Kleinen. Ich frag mich zwar, warum der liebe Gott so etwas bei der Erfindung Mensch eingestreut hat, eine Antwort kann aber hier wohl keiner geben.

Heute hatte sie auch wieder so einen Anfall: Ich hatte sie mittags zum Schlafen hingelegt. Nach ca. 30 Minuten (die Mittagsschlafdauer ist bei Jill absolut unberechenbar) fing sie an zu weinen - eigentlich kann sie schon aus dem Gitterbettchen krabbeln (wir haben 4 Stangen rausgenommen, damit sie nicht auf die Idee kommt, wie die kleine Liuna es mal gemacht hat.. weißt du noch Andrea? rums.. und draußen war sie?! :hae?). Mal klappt es gut, dann wieder ist sie wie ein Schatten: man legt sie hin, dreht sich um und verlässt das Zimmer.. und just hinter einem geht die Tür wieder auf und da steht sie. :sn7 Das kann bis zu 20 Wiederholungen geben. Und da ich da heute keine Lust drauf hatte, hab ich nach 2 Malen eben wieder zwei Stäbe einmontiert. Also stand sie sich heftigst im Hals und brüllte, was die Lungen hergaben.

Ich bin dann gleich rauf und habe sie aus ihrem Bett gelassen, hätte allerdings schon noch gerne gehabt, dass sie ein bisschen weiterschläft. Also hab ich mich auf unser Bett gelegt, so dass sie neben mich krabbelt und dort weiterschläft. Kurz hat das auch hingehauen (so ca. 1 Minute X(), dann krabbelte sie aus dem Bett und entschied sich, ca. 45 Minuten non-stop nur zu brüllen. :sn7 :whatever :shake Zwischendurch hab ich versucht, sie in den Arm zu nehmen.. puff, bekam ich sofort die Faust vor die Brust. Dann hab ich sie gefragt, ob sie zu mir in den Arm kommen möchte "neeeeiiheiiiiiiiin" kam da nur und weiter gings mit dem Gebrüll. Schlagartig war es dann irgendwann gut, sie holte ein Bilderbuch und ich erzählte ihr etwas. :shake

Naja, es sind ja nur noch ein paar Jahre.. :zwinker: Die sollten doch auf einer Pobacke abzusitzen sein.. *g

Aber ich finde es auch beruhigend zu lesen, dass es fast jedem hier ähnlich geht. Kleine Unterschiede sind mal dabei, aber im Großen und Ganzen sind das wohl gaaanz normale Probleme.

Also, ich wünsch euch und mir weiterhin dicke Nerven und dass das die einzigen Probleme bleiben, die wir mit den Lütten haben. Auch wenn es schon manchmal ganz schön an den Nerven zerrt...

Liebe Grüße
kikra
 
S

Seegirl

Guest
Entschuldige bitte, aber ich musste mir erst mal die Tränen vom Lachen abwischen. Du solltest Bücher schreiben, die werden ein Renner. :banane:

Deine Geschichten kommen mir ganz schön bekannt vor.Aber mit einem Abstand von 12 Jahren kann man darüber sogar lachen. :schuettel

Also ich glaube da hilft nur Geduld und Liebe und glaube mir, die Phase hört irgendwann auf. Frage ist nur wann... bei dem einen eher bei dem anderen... :ablachen

Elke
 
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