Hmm.. ich habe doch eine Zeitlang überlegt, ob ich hier noch richtig bin mit meinem Posting. Schließlich ist Jill jetzt 20 Monate alt und somit auch eigentlich kein Baby mehr. Aber ich tus trotzdem mal, denn lange Zeit war ich ja hier aktiv und sicherlich kennt mich auch noch die ein oder andere.
Aaaalso: Jill steckt in einer oberanstrengenden Phase. Die Eckzähne wühlen sich so langsam an die Oberfläche, dann fehlen nur noch die hinteren Backenbeißer. Das gibt schon mal mildernde Umstände, und doch...
Eines schönen Tages war es mal wieder soweit: Ich holte Mylady aus der KiTa. Wie immer wurde ich mit einem Strahlen begrüßt, sie flog mir in die Arme, um sich dann flugs wieder umzudrehen.. und weiterzuspielen. :sn7 Okay, ich bin ja eigentlich ganz glücklich, dass sie sich so wohl fühlt in der KiTa. Mein ganz uranfängliches schlechte Gewissen hat sich im Nullkommanix verflüchtigt. Wir haben für sie eine Top-Wahl getroffen.
Aber weiter gehts. Es stand also noch der Weg ins Untergeschoss der Kita an, wo ich sie dann immer umziehe (Hose an, wenn sie mal wieder in Strumpfhosen durch die Gegend flitzt; Schuhwechsel von Haus- zu Straßenschuhen; Jacke anziehen.. fedsch :-D) So einfach KÖNNTE es sein - isses aber nicht. :shake Stattdessen muss ich erst mit Engelszungen reden, dass wir überhaupt nach unten gehen, irgendwann dann (die Kindergärtnerinnen wollen ja auch mal heim) schnappe ich sie mir dann untern Arm und schleppe sie runter. Das Anziehen mutiert zu einem einzigen Drama - Mylady brüllt und wehrt sich, tritt um sich, als wäre der Leibhaftige hinter ihr her.
Schweißgebadet schleppe ich sie dann irgendwann wieder nach oben, nicht ohne sie mehrfach in diversen abgehenden anderen Räumen der Kita wieder eingefangen zu haben. Ist ja lustig, wenn Mama hinter einem herrennt... :evil:
Draußen angekommen entspanne ich dann erst mal wieder und Jill erkundet die Umwelt. Alles will sie sehen.. nur kein Auto von innen und erst recht keinen Kindersitz. Aaaargh! :wand Eine Zeitlang lasse ich sie dann auch hier schauen, dann da, erkläre bereitwillig, zeige ihr Sehenswertes, um sie dann irgendwann ins Auto zu verfrachten. So, da hocke ich also vor dem L-förmigen Kindersitz mitsamt meiner Tochter. Just in dem Moment, in dem ich sie in den Sitz setzen möchte, spannt Mylady ihr Bauchmuskeln an und macht sich steif wie ein Brett. Was sage ich.. Beton.. Stahl.. Keine Beugung des Hüftgelenks ist drin... nix.. niente... nada. Gut zuzureden hilft nicht, mit ihr zu schimpfen mindestens ebenso wenig. Maximal Bestechung mit irgendwelchem Spielzeug funktioniert.. aber auch nicht immer. Während ich also versuche, ihren kleinen Körper dazu zu bewegen, sich endlich in diesen verdammten Sitz zu kriegen, brüllt sie sich auch hier die Seele aus dem Leib. Passanten müssen denken, ich mach mit ihr Gott-weiss-was. Aber ehrlich, ich möchte doch nur, dass sie sich in diesen Sitz setzen lässt.. :angryfire :wand :shake
Irgendwann lassen dann (glücklicherweise) ihre Kräfte nach, Mama kann man zwar auswringen, weil sie mittlerweile völlig verschwitzt ist, aber das Kind sitzt sicher in seinem Sitz. Die 10 Minunten Rückfahrt nach Hause werden untermalt von heftigstem Kleinkindgebrüll und wütendem Getrampel mit ihren Füßen gegen den Autositz.
Zu Hause angekommen weigert sie sich dann glatt, aus ihrem Sitz auszusteigen. Nur unter Gezeter par excellence verlässt sie das Auto. Legt ihre kleine Stirn in Falten und funkelt mich wütend an. :bldgt
Trotz zigfacher Richtungswechsel, bei denen ich sie dann immer wieder auf Kurs nach Hause gebracht habe, landen wir dann endlich am Haus. Sie muss nur die Haustür SEHEN, da beginnt das Gebrüll erneut. Sie will nicht rein. Draußen bleiben will sie stattdessen. Und es macht keinen Unterschied, ob die Sonne scheint oder es Bindfäden regnet.
Aber auch da setze ich mich dann irgendwann durch; ich muss aber schnell sein, denn sie ist es ja auch. So fix ist sie in Nachbars Garten durch die Hecke, und da wo 12 Kilo Kleinkind durchkommen, tun das 63 kg Mama noch lange nicht. Also darf ihr das erst gar nicht gelingen. Tut es auch nicht, aber ich werde dafür mit riesigem Gebrüll abgestraft.
Im Haus angekommen wird der sie freudig begrüßende Hund erst mal abgewatscht und ich bin damit beschäftigt, ihr zu sagen, dass man einen Hund nicht in die Ecke schubst, nur weil man Wut auf die Mama hat. Die nächsten 30 Minuten ist nicht im Traum daran zu denken, diesem Kind Jacke oder gar Schuhe auszuziehen. Es sei denn, man nimmt einen Hörschaden in Kauf und kleine Hände, die sich in langen Haaren vergraben und daran ziehen und zerren. :sn7 Wenn sie so richtig ins Schwitzen geraten ist, ist aber auch dieses Problem gelöst und das Ablegen von Jacke und Schuhen üüüüüüberhaupt nicht mehr problematisch.
Auch dann ist es zwar noch so, dass alles, was ich mache, nicht in ihrem Sinn ist. Eigentlich reicht es, wenn ich mich dann ins Wohnzimmer setze und den Mount Everest spiele, den sie beklettern darf. Aber wehe ich will aufstehen oder muss gar zum Klo. Mach ich natürlich trotzdem - honoriert wird das wieder mit Gebrüll vom feinsten.
Okay, dachte ich neulich, packste sie in die Badewanne - das mag sie supergerne. Das Ausziehen.. herrlich.. völlig unproblematisch, da das warme Nass sie lockte. Ein strahlendes ausgeglichenes Kind schaute mich mit großen Augen ganz aufgeregt an. Ihr Badespielzeug wartete schon auf sie. Sie war glücklich. Also saß sie in der Badewanne, die Mama hockte davor und wartete auf Papa, da sie selber noch einen Termin hatte - keine 10 Minuten später wollte ich los. Ich sah noch, wie sie ihr Becherchen in das Badewasser tauchte, dachte noch, "sie wird doch wohl nicht" und "das hat sie doch noch nie".. und setzte sogar an mit "Jihiiiiiill, das Wasser bleibt schön in der Wa..." *schwack* bekam ich die volle Ladung eines gut gefüllten Bechers ins Gesicht und auf meine Klamotten. Mein Hasi lächelte ihr bezauberndstes Lächeln, zog die Nase kraus und sagte "Oooooooooh!"
Okay, dann kam Papa, ich zog mich im Eiltempo um und dampfte ab. Den letzten Absatz dürft ihr also gerne zur bloßen Belustigung lesen. Aber die Schilderungen davor bereiten mir schon Kopfzerbrechen. Die Vorgänge zerren an meinen Nerven, ich muss mich so manches Mal ganz schön beherrschen, weil ich das Gefühl habe, überhaupt keinen Einfluss auf ihr Verhalten zu haben. Sie macht, was sie will, es sei denn, ich interveniere körperlich, indem ich sie wegtrage/hochnehme aber eben entgegen ihrem Willen. Eigentlich wollte ich ihr immer alles erklären, was ich mache. Aber ich stoße hier an meine Grenzen, weil sie ab einem gewissen Punkt auf Durchzug schaltet und mich gar nicht mehr hören WILL. Wie handhabt ihr das? Kennt ihr diese Trotzphasen auch?
Wenn sie brüllt, verlasse ich - sofern die Situation es erlaubt - einfach den Raum. Dann ist sie plötzlich alleine - ihr Publikum fehlt. Dennoch schreit sie weiter - wenngleich ein bisschen gemäßigter. Habt ihr eine Strategie, wie man mit dieser Trotzphase besser umgehen kann? Dass sie zur Entwicklung dazu gehört weiß ich und auch, dass ich ihr Grenzen setzen muss. Ja, sogar dass sie das indirekt will. Aber ich weiß nicht, ob ich es richtig mache und hätte daher gerne mal eure Meinungen.
Sorry, es ist riesig lang geworden. Aber an Beispielen kann man m. E. am besten erklären, was man meint.
Liebe Grüße
Kikra
Aaaalso: Jill steckt in einer oberanstrengenden Phase. Die Eckzähne wühlen sich so langsam an die Oberfläche, dann fehlen nur noch die hinteren Backenbeißer. Das gibt schon mal mildernde Umstände, und doch...
Eines schönen Tages war es mal wieder soweit: Ich holte Mylady aus der KiTa. Wie immer wurde ich mit einem Strahlen begrüßt, sie flog mir in die Arme, um sich dann flugs wieder umzudrehen.. und weiterzuspielen. :sn7 Okay, ich bin ja eigentlich ganz glücklich, dass sie sich so wohl fühlt in der KiTa. Mein ganz uranfängliches schlechte Gewissen hat sich im Nullkommanix verflüchtigt. Wir haben für sie eine Top-Wahl getroffen.
Aber weiter gehts. Es stand also noch der Weg ins Untergeschoss der Kita an, wo ich sie dann immer umziehe (Hose an, wenn sie mal wieder in Strumpfhosen durch die Gegend flitzt; Schuhwechsel von Haus- zu Straßenschuhen; Jacke anziehen.. fedsch :-D) So einfach KÖNNTE es sein - isses aber nicht. :shake Stattdessen muss ich erst mit Engelszungen reden, dass wir überhaupt nach unten gehen, irgendwann dann (die Kindergärtnerinnen wollen ja auch mal heim) schnappe ich sie mir dann untern Arm und schleppe sie runter. Das Anziehen mutiert zu einem einzigen Drama - Mylady brüllt und wehrt sich, tritt um sich, als wäre der Leibhaftige hinter ihr her.
Schweißgebadet schleppe ich sie dann irgendwann wieder nach oben, nicht ohne sie mehrfach in diversen abgehenden anderen Räumen der Kita wieder eingefangen zu haben. Ist ja lustig, wenn Mama hinter einem herrennt... :evil:
Draußen angekommen entspanne ich dann erst mal wieder und Jill erkundet die Umwelt. Alles will sie sehen.. nur kein Auto von innen und erst recht keinen Kindersitz. Aaaargh! :wand Eine Zeitlang lasse ich sie dann auch hier schauen, dann da, erkläre bereitwillig, zeige ihr Sehenswertes, um sie dann irgendwann ins Auto zu verfrachten. So, da hocke ich also vor dem L-förmigen Kindersitz mitsamt meiner Tochter. Just in dem Moment, in dem ich sie in den Sitz setzen möchte, spannt Mylady ihr Bauchmuskeln an und macht sich steif wie ein Brett. Was sage ich.. Beton.. Stahl.. Keine Beugung des Hüftgelenks ist drin... nix.. niente... nada. Gut zuzureden hilft nicht, mit ihr zu schimpfen mindestens ebenso wenig. Maximal Bestechung mit irgendwelchem Spielzeug funktioniert.. aber auch nicht immer. Während ich also versuche, ihren kleinen Körper dazu zu bewegen, sich endlich in diesen verdammten Sitz zu kriegen, brüllt sie sich auch hier die Seele aus dem Leib. Passanten müssen denken, ich mach mit ihr Gott-weiss-was. Aber ehrlich, ich möchte doch nur, dass sie sich in diesen Sitz setzen lässt.. :angryfire :wand :shake
Irgendwann lassen dann (glücklicherweise) ihre Kräfte nach, Mama kann man zwar auswringen, weil sie mittlerweile völlig verschwitzt ist, aber das Kind sitzt sicher in seinem Sitz. Die 10 Minunten Rückfahrt nach Hause werden untermalt von heftigstem Kleinkindgebrüll und wütendem Getrampel mit ihren Füßen gegen den Autositz.
Zu Hause angekommen weigert sie sich dann glatt, aus ihrem Sitz auszusteigen. Nur unter Gezeter par excellence verlässt sie das Auto. Legt ihre kleine Stirn in Falten und funkelt mich wütend an. :bldgt
Trotz zigfacher Richtungswechsel, bei denen ich sie dann immer wieder auf Kurs nach Hause gebracht habe, landen wir dann endlich am Haus. Sie muss nur die Haustür SEHEN, da beginnt das Gebrüll erneut. Sie will nicht rein. Draußen bleiben will sie stattdessen. Und es macht keinen Unterschied, ob die Sonne scheint oder es Bindfäden regnet.
Aber auch da setze ich mich dann irgendwann durch; ich muss aber schnell sein, denn sie ist es ja auch. So fix ist sie in Nachbars Garten durch die Hecke, und da wo 12 Kilo Kleinkind durchkommen, tun das 63 kg Mama noch lange nicht. Also darf ihr das erst gar nicht gelingen. Tut es auch nicht, aber ich werde dafür mit riesigem Gebrüll abgestraft.
Im Haus angekommen wird der sie freudig begrüßende Hund erst mal abgewatscht und ich bin damit beschäftigt, ihr zu sagen, dass man einen Hund nicht in die Ecke schubst, nur weil man Wut auf die Mama hat. Die nächsten 30 Minuten ist nicht im Traum daran zu denken, diesem Kind Jacke oder gar Schuhe auszuziehen. Es sei denn, man nimmt einen Hörschaden in Kauf und kleine Hände, die sich in langen Haaren vergraben und daran ziehen und zerren. :sn7 Wenn sie so richtig ins Schwitzen geraten ist, ist aber auch dieses Problem gelöst und das Ablegen von Jacke und Schuhen üüüüüüberhaupt nicht mehr problematisch.
Auch dann ist es zwar noch so, dass alles, was ich mache, nicht in ihrem Sinn ist. Eigentlich reicht es, wenn ich mich dann ins Wohnzimmer setze und den Mount Everest spiele, den sie beklettern darf. Aber wehe ich will aufstehen oder muss gar zum Klo. Mach ich natürlich trotzdem - honoriert wird das wieder mit Gebrüll vom feinsten.
Okay, dachte ich neulich, packste sie in die Badewanne - das mag sie supergerne. Das Ausziehen.. herrlich.. völlig unproblematisch, da das warme Nass sie lockte. Ein strahlendes ausgeglichenes Kind schaute mich mit großen Augen ganz aufgeregt an. Ihr Badespielzeug wartete schon auf sie. Sie war glücklich. Also saß sie in der Badewanne, die Mama hockte davor und wartete auf Papa, da sie selber noch einen Termin hatte - keine 10 Minuten später wollte ich los. Ich sah noch, wie sie ihr Becherchen in das Badewasser tauchte, dachte noch, "sie wird doch wohl nicht" und "das hat sie doch noch nie".. und setzte sogar an mit "Jihiiiiiill, das Wasser bleibt schön in der Wa..." *schwack* bekam ich die volle Ladung eines gut gefüllten Bechers ins Gesicht und auf meine Klamotten. Mein Hasi lächelte ihr bezauberndstes Lächeln, zog die Nase kraus und sagte "Oooooooooh!"
Okay, dann kam Papa, ich zog mich im Eiltempo um und dampfte ab. Den letzten Absatz dürft ihr also gerne zur bloßen Belustigung lesen. Aber die Schilderungen davor bereiten mir schon Kopfzerbrechen. Die Vorgänge zerren an meinen Nerven, ich muss mich so manches Mal ganz schön beherrschen, weil ich das Gefühl habe, überhaupt keinen Einfluss auf ihr Verhalten zu haben. Sie macht, was sie will, es sei denn, ich interveniere körperlich, indem ich sie wegtrage/hochnehme aber eben entgegen ihrem Willen. Eigentlich wollte ich ihr immer alles erklären, was ich mache. Aber ich stoße hier an meine Grenzen, weil sie ab einem gewissen Punkt auf Durchzug schaltet und mich gar nicht mehr hören WILL. Wie handhabt ihr das? Kennt ihr diese Trotzphasen auch?
Wenn sie brüllt, verlasse ich - sofern die Situation es erlaubt - einfach den Raum. Dann ist sie plötzlich alleine - ihr Publikum fehlt. Dennoch schreit sie weiter - wenngleich ein bisschen gemäßigter. Habt ihr eine Strategie, wie man mit dieser Trotzphase besser umgehen kann? Dass sie zur Entwicklung dazu gehört weiß ich und auch, dass ich ihr Grenzen setzen muss. Ja, sogar dass sie das indirekt will. Aber ich weiß nicht, ob ich es richtig mache und hätte daher gerne mal eure Meinungen.
Sorry, es ist riesig lang geworden. Aber an Beispielen kann man m. E. am besten erklären, was man meint.
Liebe Grüße
Kikra