SaHeu
Aktives Mitglied
So, nun werde ich mal die Erfahrungen eines Mannes bei der Geburt beschreiben ;-)
Es war der 11.06.2003 als meine Frau mich um 8 Uhr weckte.
"Du Schatz, der Schleimpropfen hat sich in der Nacht gelöst! Ich glaube, ich habe Wehen!"
Ich bin natürlich sofort hochgeschreckt. Wir waren am Tag zuvor noch beim FA, der meinte, es würde noch etwas dauern. Stichtag war eigentlich der 7.06.
Meine Frau beruhigte mich und sagte, das sie nicht wüsste ob es nun Wehen sind oder nicht. Es fühlte sich an wie Unterleibschmerzen, sagte sie. So schlief ich dann wieder ein, um gegen 10 Uhr aufzustehen. Ich ging schnell einkaufen, damit wir noch schön frühstücken konnten. Die Wehen kamen in Abständen von 10 Minuten, waren also erträglich. Meine Frau rief in der Zwischenzeit den FA an, der meinte: "Na dann haben sie ja vielleicht Heute Abend schon ihr Kind ". Man was war ich aufgeregt. Wir warteten aber noch etwas ab. Als 2 Wehen innerhalb von 8 Minuten kamen, rief ich ein Taxi.
Um 13:30 Uhr kamen wir in der Förde Klinik an: http://www.foerde-klinik.de/
Wir bekamen gleich ein Zimmer mit schönem Ausblick.
Ausblick:
Das Zimmer (verschnaufpause zwischen den Wehen):
Die Wehen wurden immer heftiger. Meine Frau stellte fest, das die Wehen sich im stehen besser aushalten lassen. Sie umklammerte mich bei jeder Wehe und erdrückte mich dabei fast ;-)
So vergingen nun Stunden. Entweder saßen wir auf dem Zimmer oder gingen im Garten umher, um die Geburt voran zu treiben. Ab und an wurde dann ein CTG geschrieben. Es war für mich ein schönes Gefühlt, gebraucht zu werden. Meine Frau sagte hinterher, das sie es ohne mich nie durchgestanden hätte *stolz* :applaus
Gegen Abend hin wurden die Wehen fast unerträglich. Ich stellte während eines CTG's fest, das die Herztöne runtergingen und gab der Hebamme bescheid. Die Herztöne erholten sich aber schnell wieder und der kleine schlief ein. War echt unglaublich, meine Frau bekam alle 2-3 Minuten eine Wehe und er schlief. Das sah man daran, das die Kurve der Herztöne gleichmässig wurde. So schlief er dann ca. eine halbe Stunde, bis die Hebamme meinte, wir könnten uns langsam auf in den Kreissaal machen. Uff.. was war ich da plötzlich aufgeregt, konnte gerade noch so den Fotoapparat einstecken ;-)
Es war nun 21 Uhr. Es kam noch eine Hebamme, die meinte, es würde heute noch passieren. Um 23 Uhr war der Muttermund fast komplett geöffnet, nur der Kopf sank nicht tiefer. So verging wieder einige Zeit. Nach Mitternacht war der Muttermund dann offen. Die Presswehen setzten ein und meine Frau presste kräftig mit. Ich unterstützte siie indem ich ihr den Nacken hielt und sie meine Hand "zerquetschen" konnte. Plötzlich gingen die Herztöne wieder runter und meine Frau musste die Wehen veratmen. Das war sehr hart für sie, da der Preßdrang da war. Sie hatte bestimmt um die 20 Presswehen, bis sie eine Spritze dageen bekam und uns gesagt wurde, das ein Kaiserschnitt gemacht werden muss. Der Arzt kam dann herbeigeeilt und es ging alles plötzlich sehr schnell. Beatmungsgerät, Venentropf, Rasur.. das war mir alles zu viel. Ich musste raus aus dem Kreissaal. Ich rannte auf die Toilette und bekam einen Heulkrampf. Ich hatte solche Angst Nach 2-3 Minuten hatte ich mich gefangen und rannte zurück. Sie wurde gerade umgezogen und untenrum rasiert. Nun musste ich einen Fragebogen wegen der Narkose ausfüllen, mein Gott. Ich bekam 2 Butterbrote, da mir so flau im Magen war. Kaum hatte ich sie gegessen, habe ich sie auch wieder ausgespuckt ;-) Jetzt ging alles wieder blitzschnell. Ich durfte nicht mit in den OP.. war wohl auch besser so. Der Abschied von ihr war schrecklich, ich dachte, ich würde sie nie mehr wieder sehen. Ich fing wieder an zu weinen und meine Frau sagte allen ernstes zu mir: "Mach Dir keine Sorgen Schatzi, ich bin gleich wieder da "
Unfassbar das sie dabei noch an mich denken konnte ;D
Ich sollte also nun im Kinderzimmer auf mein Kind warten.. ich konnte abe rnicht. Ich lief den Gang auf und ab, bis ich einen Schrei hörte. War das mein Kind? Oder doch das Baby der anderen Geburt, die lief? Hmm.. das schreien verstummte. Dann plötzlich wieder. Ich ging total aufgeregt in das Kinderzimmer und horchte. Es war wieder weg, das schreien. Plötzlich kam die Hebamme mit dem kleinen auf dem Arm um 4:04 Uhr zu mir. Ich war so durcheinander. Ich durfte dann selber nachschauen was es denn geworden ist - ein Junge. Dann fing er wieder an zu schreien und ich musste heulen wie ein Schloßhund 0)
Nun wurde er gebadet, ich war dazu nicht fähig, machte allerdings ein Foto
5 Minuten spätzer war er fertig angezogen und ich bekam ihn auf den Arm. Achja, den Nabel durfte ich auch durchschneiden.. auch wenns nicht das gleiche war wie bei einer normalen Geburt, aber trotzdem schön
Nun hatte ich ihn auf dem Arm.. ganze 15 Minuten habe ich ihn nur angeschaut. Ich war so glücklich und er machte schon seine Äuglein auf. Er sah total zufrieden aus :]
Nach 15 Minuten wurde er mir aber zu schwer, ich hatte ja auch nicht geschlafen ;-)
4120 Gramm und 56cm sind ja nicht gerade wenig
Nun lag er da im bettchen und ich starrte ihn weiterhin an.. streichelte ihn die ganze Zeit. Nun waren bereits 45 Minuten vergangen.. wo blieb meine Frau? Sie sollte doch nach 30-45 Minuten wieder da sein. Ich saß dort allein im Kinderzimmer am Bett meines Sohnes und hatte wieder Angst. Nach 1 Stunde und 10 Minuten bin ich schnell rausgerannt, um zu schauen, obs ihr gut geht. Der Arzt kam zwar zwischenzeitlich mal rein und erklärte mir, es sei alles in Ordung.. aber meine Angst.. *ggg*
Da lag sie dann im Aufwachraum und ich rannte zurück ins Kinderzimmer, um den kleinen zu holen. Sie fing an zu weinen und war überglücklich. Nach 20 Minuten ließ sie sich dann eine Spritze geben gegen die Schmerzen und schlief ein. Ich sagte ihr noch gute nacht und weg war sie. Total aufgewühlt lief ich dann zur nächsten Bushaltestelle, um nach Hause zu kommen. Ich rief die halbe Welt an, früh morgens um kurz vor 6 und war sooo stolz und glücklich. Zu Hause angekommen konnte ich kaum schlafen, so das ich schon bald wieder zu meiner neuen, kleinen Familie Fuhr
Foto mit der Hebamme und dem kleinen:
Hoffe ich habe nicht zu wirr geschrieben und man kann es gut lesen ;-)
Grüße
Sascha :winken:
Es war der 11.06.2003 als meine Frau mich um 8 Uhr weckte.
"Du Schatz, der Schleimpropfen hat sich in der Nacht gelöst! Ich glaube, ich habe Wehen!"
Ich bin natürlich sofort hochgeschreckt. Wir waren am Tag zuvor noch beim FA, der meinte, es würde noch etwas dauern. Stichtag war eigentlich der 7.06.
Meine Frau beruhigte mich und sagte, das sie nicht wüsste ob es nun Wehen sind oder nicht. Es fühlte sich an wie Unterleibschmerzen, sagte sie. So schlief ich dann wieder ein, um gegen 10 Uhr aufzustehen. Ich ging schnell einkaufen, damit wir noch schön frühstücken konnten. Die Wehen kamen in Abständen von 10 Minuten, waren also erträglich. Meine Frau rief in der Zwischenzeit den FA an, der meinte: "Na dann haben sie ja vielleicht Heute Abend schon ihr Kind ". Man was war ich aufgeregt. Wir warteten aber noch etwas ab. Als 2 Wehen innerhalb von 8 Minuten kamen, rief ich ein Taxi.
Um 13:30 Uhr kamen wir in der Förde Klinik an: http://www.foerde-klinik.de/
Wir bekamen gleich ein Zimmer mit schönem Ausblick.
Ausblick:
Das Zimmer (verschnaufpause zwischen den Wehen):
Die Wehen wurden immer heftiger. Meine Frau stellte fest, das die Wehen sich im stehen besser aushalten lassen. Sie umklammerte mich bei jeder Wehe und erdrückte mich dabei fast ;-)
So vergingen nun Stunden. Entweder saßen wir auf dem Zimmer oder gingen im Garten umher, um die Geburt voran zu treiben. Ab und an wurde dann ein CTG geschrieben. Es war für mich ein schönes Gefühlt, gebraucht zu werden. Meine Frau sagte hinterher, das sie es ohne mich nie durchgestanden hätte *stolz* :applaus
Gegen Abend hin wurden die Wehen fast unerträglich. Ich stellte während eines CTG's fest, das die Herztöne runtergingen und gab der Hebamme bescheid. Die Herztöne erholten sich aber schnell wieder und der kleine schlief ein. War echt unglaublich, meine Frau bekam alle 2-3 Minuten eine Wehe und er schlief. Das sah man daran, das die Kurve der Herztöne gleichmässig wurde. So schlief er dann ca. eine halbe Stunde, bis die Hebamme meinte, wir könnten uns langsam auf in den Kreissaal machen. Uff.. was war ich da plötzlich aufgeregt, konnte gerade noch so den Fotoapparat einstecken ;-)
Es war nun 21 Uhr. Es kam noch eine Hebamme, die meinte, es würde heute noch passieren. Um 23 Uhr war der Muttermund fast komplett geöffnet, nur der Kopf sank nicht tiefer. So verging wieder einige Zeit. Nach Mitternacht war der Muttermund dann offen. Die Presswehen setzten ein und meine Frau presste kräftig mit. Ich unterstützte siie indem ich ihr den Nacken hielt und sie meine Hand "zerquetschen" konnte. Plötzlich gingen die Herztöne wieder runter und meine Frau musste die Wehen veratmen. Das war sehr hart für sie, da der Preßdrang da war. Sie hatte bestimmt um die 20 Presswehen, bis sie eine Spritze dageen bekam und uns gesagt wurde, das ein Kaiserschnitt gemacht werden muss. Der Arzt kam dann herbeigeeilt und es ging alles plötzlich sehr schnell. Beatmungsgerät, Venentropf, Rasur.. das war mir alles zu viel. Ich musste raus aus dem Kreissaal. Ich rannte auf die Toilette und bekam einen Heulkrampf. Ich hatte solche Angst Nach 2-3 Minuten hatte ich mich gefangen und rannte zurück. Sie wurde gerade umgezogen und untenrum rasiert. Nun musste ich einen Fragebogen wegen der Narkose ausfüllen, mein Gott. Ich bekam 2 Butterbrote, da mir so flau im Magen war. Kaum hatte ich sie gegessen, habe ich sie auch wieder ausgespuckt ;-) Jetzt ging alles wieder blitzschnell. Ich durfte nicht mit in den OP.. war wohl auch besser so. Der Abschied von ihr war schrecklich, ich dachte, ich würde sie nie mehr wieder sehen. Ich fing wieder an zu weinen und meine Frau sagte allen ernstes zu mir: "Mach Dir keine Sorgen Schatzi, ich bin gleich wieder da "
Unfassbar das sie dabei noch an mich denken konnte ;D
Ich sollte also nun im Kinderzimmer auf mein Kind warten.. ich konnte abe rnicht. Ich lief den Gang auf und ab, bis ich einen Schrei hörte. War das mein Kind? Oder doch das Baby der anderen Geburt, die lief? Hmm.. das schreien verstummte. Dann plötzlich wieder. Ich ging total aufgeregt in das Kinderzimmer und horchte. Es war wieder weg, das schreien. Plötzlich kam die Hebamme mit dem kleinen auf dem Arm um 4:04 Uhr zu mir. Ich war so durcheinander. Ich durfte dann selber nachschauen was es denn geworden ist - ein Junge. Dann fing er wieder an zu schreien und ich musste heulen wie ein Schloßhund 0)
Nun wurde er gebadet, ich war dazu nicht fähig, machte allerdings ein Foto
5 Minuten spätzer war er fertig angezogen und ich bekam ihn auf den Arm. Achja, den Nabel durfte ich auch durchschneiden.. auch wenns nicht das gleiche war wie bei einer normalen Geburt, aber trotzdem schön
Nun hatte ich ihn auf dem Arm.. ganze 15 Minuten habe ich ihn nur angeschaut. Ich war so glücklich und er machte schon seine Äuglein auf. Er sah total zufrieden aus :]
Nach 15 Minuten wurde er mir aber zu schwer, ich hatte ja auch nicht geschlafen ;-)
4120 Gramm und 56cm sind ja nicht gerade wenig
Nun lag er da im bettchen und ich starrte ihn weiterhin an.. streichelte ihn die ganze Zeit. Nun waren bereits 45 Minuten vergangen.. wo blieb meine Frau? Sie sollte doch nach 30-45 Minuten wieder da sein. Ich saß dort allein im Kinderzimmer am Bett meines Sohnes und hatte wieder Angst. Nach 1 Stunde und 10 Minuten bin ich schnell rausgerannt, um zu schauen, obs ihr gut geht. Der Arzt kam zwar zwischenzeitlich mal rein und erklärte mir, es sei alles in Ordung.. aber meine Angst.. *ggg*
Da lag sie dann im Aufwachraum und ich rannte zurück ins Kinderzimmer, um den kleinen zu holen. Sie fing an zu weinen und war überglücklich. Nach 20 Minuten ließ sie sich dann eine Spritze geben gegen die Schmerzen und schlief ein. Ich sagte ihr noch gute nacht und weg war sie. Total aufgewühlt lief ich dann zur nächsten Bushaltestelle, um nach Hause zu kommen. Ich rief die halbe Welt an, früh morgens um kurz vor 6 und war sooo stolz und glücklich. Zu Hause angekommen konnte ich kaum schlafen, so das ich schon bald wieder zu meiner neuen, kleinen Familie Fuhr
Foto mit der Hebamme und dem kleinen:
Hoffe ich habe nicht zu wirr geschrieben und man kann es gut lesen ;-)
Grüße
Sascha :winken: